Kleine Kinder ganz groß
Auch in dieser Woche waren wieder recht unterschiedliche Themen zu beackern. So hatte der Bundestag zum Beispiel das Asylbewerberleistungsgesetz geändert. Die Leistungen an Asylbewerber werden natürlich mittels einer Software ermittelt und zahlbar gemacht. Diese Software musste nun schnellstens an die neuen gesetzlichen Regelungen angepasst werden. Dafür war nur ganz wenig Zeit, denn der Gesetzgeber ändert seine Gesetze leider immer öfter sehr kurzfristig und glaubt, dass das mal eben so ohne großen Aufwand umgesetzt werden könnte. Diesmal aber hatten wir den Wettlauf gewonnen und haben rechtzeitig alle wichtigen Daten in das Programm eingepflegt. Und dann kam plötzlich die unerwartete Nachricht aus Berlin, dass der Bundesrat die Gesetzesänderung überraschend abgelehnt hatte. Lag wohl daran, dass die handwerklichen Fehler in diesem Gesetz zu groß waren. Hätte man einfach mal auf die Kommunen gehört, wäre das nicht passiert. Auf jeden Fall muss jetzt wieder alles rückgängig gemacht werden. So etwas nennt man dann wohl Arbeitsbeschaffungsprogramm für Verwaltungen.
Ein weiteres Thema ist die Regionalentwicklungsplanung. Nachdem der Landesentwicklungsplan für NRW beschlossen wurde, geht es nun in die zweite Runde, nämlich die Planung auf regionaler Ebene. Da ist eigentlich die Bezirksregierung gefragt, aber die Kommunen müssen dringend mitreden, weil hier die Weichen für die Zukunft der Kommunen gestellt werden. Leider werden die Entwicklungsmöglichkeiten für den ländlichen Raum zunehmend eingeschränkt. Daher ist es wichtig, bereits so früh wie möglich Einfluss auf diese Planungen zu nehmen.
In dieser Woche hab ich mich wieder einmal ziemlich darüber geärgert, wie viel Geld in dieser Republik für unnütze Hochglanzbroschüren zum Fenster herausgeschmissen wird. Kartonweise werden die uns regelmäßig zugeschickt. Irgendwelche Flyer, Geschäftsberichte und sonstige Publikationen, mit denen niemand etwas anfangen kann. Hier kosten nicht nur der Druck und das Material viel Geld, es haben sich auch viele Menschen und Agenturen mit der Erstellung dieser Werke beschäftigt. Am Ende landet das alles im Altpapier, weil niemand es gebrauchen kann.
Aufregung gab es in dieser Woche auch, weil der Rathaussaal in Schwalenberg für zwei Veranstaltungen gleichzeitig eingeplant war. Auch wenn es aus Sicht eines einzelnen Veranstalters selbstverständlich ist, dass seine Veranstaltung jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt stattfindet, ist das in der Stadtverwaltung noch lange nicht bekannt. Immerhin gibt es im Stadtgebiet einige Ortsteile und Veranstaltungen und die Mitarbeiter der Stadt können einfach nicht alle Veranstaltungstermine erahnen. Glücklicherweise haben wir das Problem lösen können, auch wenn derjenige, der alles richtig gemacht hatte und den Saal rechtzeitig reservierte, jetzt zurückstehen muss.
Angenehm und witzig fand ich den Schulgottesdienst der Grundschule Schieder, zu dem ich eingeladen war. Ich glaube, einen Sack Flöhe hüten ist einfacher, als so viele Kinder in der Kirche zur Ruhe zu bringen. Pastor Sundermann hat aber auch diese Aufgabe gemeistert und die musikalischen und schauspielerischen Leistungen der Kinder konnten sich sehen lassen. Da waren sie ganz groß.
Damit am Heiligen Abend niemand allein am Tisch sein muss, hat „Der Tisch“ wieder einmal „Heiligabend nicht allein am Tisch“ organisiert. Nette Begegnungen, warme Suppe, geschenkte Zeit, froh machende Gemeinschaft - es ist schön, dass auch an diejenigen gedacht wird, die es nicht so einfach haben. Ich habe die Begegnung auf jeden Fall genossen.
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