NRW zu Gast in Schieder
Den Dank gebe ich gerne weiter, der mir von den Mitarbeitern der Tiefbaufirma übermittelt wurde, die gerade in Wöbbel den Glasfaserausbau vorantreibt. Die Arbeiter wurden bei der Hitze nämlich von den Anliegern mit Eis versorgt und diese waren dann voll des Lobes für die Wöbbeler. Dort wird aktuell der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau von Westnetz, eine Tochter von E.ON, durchgeführt. Das führt zu der absurden Situation, dass eine parallele Infrastruktur zum vorhandenen Netz der Sewikom (nur Vectoring, also nur ein halber Glasfaserausbau) gebaut wird. Aber die Wöbbeler haben erkannt, dass ein echter Glasfaseranschluss für die Zukunft unverzichtbar ist und die Gunst der Stunde genutzt, diesen auch noch kostenlos zu bekommen. E.ON/Westnetz will als nächstes Schieder erschließen, aber nur dann, wenn es eine ausreichende Bereitschaft in Schieder gibt. Wenn der Ausbau in Schieder gelingt, soll es nach Brakelsiek weitergehen. Ich persönlich wäre ja froh, wenn ich endlich einen solchen Anschluss hätte. Die Ansprüche an die Breitbandanbindung werden nämlich in wenigen Jahren deutlich steigen und wer nicht komplett abgehängt werden möchte, sollte jetzt zugreifen. Schließlich käme heute ja auch niemand mehr auf die Idee, auf Telefon oder Fernsehen verzichten zu wollen, weil man dafür ja schon zu alt sei. Ganz nebenbei ist ein Glasfaseranschluss heute ein wichtiges Kriterium bei Grundstücksgeschäften. Auch andere Breitbandanbieter tragen sich im Moment mit der Überlegung, einen eigenwirtschaftlichen Ausbau durchzuführen. Aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass auch die zurückschrecken werden, wenn die Vorvermarktung von E.ON/Westnetz nicht gelingen würde, weil man in Schieder die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat.
Mit den Fraktionsspitzen habe ich am Dienstagabend verschiedene Themen besprochen. Unter anderem ging es auch um die diesjährige Vergabe des Heimatpreises. Die Entscheidung dazu wird in der nächsten Ratssitzung getroffen, vorab wurde aber eine Beschlussempfehlung erarbeitet.
Der Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen hat mich gleich zweimal in dieser Woche beschäftigt. Aktuell ziehen Projektierer übers Land, weil das EEG hier aus meiner Sicht eine große Lücke hat. In einem gewissen Abstand von Bahnlinien soll der Bau solcher Anlagen erleichtert werden. Die Intention dieser Regelung liegt darin, dass Flächen, die anderweitig nicht nutzbar sind, für Photovoltaik genutzt werden sollen. Manche Projektierer gucken aber einfach nur auf die Abstände und haben das Ziel, kostbare Landwirtschaftsflächen für Photovoltaik umzunutzen. Aus meiner Sicht ist das aber nicht vertretbar. Da sollte zunächst einmal das Potenzial der Dachflächen ausgenutzt werden, an denen allerdings die Projektierer nichts verdienen.
Am Freitag habe ich mich mit der Landtagsabgeordneten Julia Eisentraut ausgetauscht. Ich habe es als sehr positiv empfunden, dass sie aktiv den Kontakt zu den Kommunen sucht. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Dabei ist genau das nötig, wenn man in Düsseldorf oder Berlin an Entscheidungen arbeitet, die der Lebenswirklichkeit standhalten sollen.
Am Samstag war großer Andrang am SchiederSee. Dort fanden nämlich die NRW-Spiele der Jugendfeuerwehr statt und aus dem ganzen Land sind mehr als 200 Jugendfeuerwehrleute angereist. Ich kann mich noch an meine eigene Zeit in der Jugendfeuerwehr erinnern und fand bei solchen Veranstaltungen die Grußworte der jeweiligen Bürgermeister extrem langweilig. Mit dieser Erinnerung hatte ich dann darauf verzichtet, die Jugendlichen mit einer Rede zu quälen, zumal bei den NRW-Spielen der Spaß nicht zu kurz kommen soll. Mein Eindruck war, dass es allen Spaß gemacht hat und unsere Feuerwehr eine gute Gastgeberin war.
Einiges los in Schieder-Schwalenberg
Keine guten Nachrichten haben sich in dieser Woche für den Sport angebahnt. Mit Blick auf die Umgestaltung des ehemaligen Fußballplatzes in Schieder zu einer Multifunktionssportanlage, vor allem aber für die notwendige technische Erneuerung des Freibades hatten wir uns Hoffnung gemacht, den Fördertopf für die Sportstätten anzapfen zu können. Erst vorletzte Woche kam dazu der Aufruf aus Düsseldorf, entsprechende Förderanträge einzureichen. Am Freitag kam dann überraschend das Kommando zurück. Hintergrund ist, dass in dieses Förderprogramm erhebliche Mittel des Bundes aus der Städtebauförderung fließen. Die Bundesregierung hat aber wohl kurzfristig die Entscheidung getroffen, die Mittel für die Sportstätten komplett zu streichen. Mit dieser Maßnahme will man auf die angespannte Finanzlage des Bundes reagieren und dazu beitragen, die Schuldenbremse einzuhalten. Das ist nachvollziehbar, zumal in jüngster Zeit von der Bundespolitik viele Geschenke verteilt wurden und irgendwann natürlich die Erkenntnis reift, dass man das ja auch alles bezahlen muss. Auf der anderen Seite ist das für die Kommunen ein herber Rückschlag, da man auf diese finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Wir werden uns jetzt Gedanken machen, wie wir auf diese neue Lage reagieren können.
Ein interessantes Gespräch habe ich in dieser Woche zur archäologischen Geschichte unsere Region geführt. Im Jahr 1956 wurde im Bereich des Bennerbergs eine Tiefenbohrung gemacht, die in 2.000 Meter tiefe Schichten reichte. Aktuell beschäftigt sich eine Gruppe von Archäologen mit der Auswertung der damals gewonnenen Daten. Die Ergebnisse werden aktuell noch durch die Hochschule in Göttingen überprüft, deuten aber auf sehr interessante Dinge hin. Wenn alles gut läuft, können im Herbst die Ergebnisse öffentlich gemacht werden.
Mit den Verantwortlichen der Freibad-gGmbH und der Vorsitzenden des Freibadfördervereins habe ich in dieser Woche das alljährliche Bilanzgespräch geführt. Gegenstand war vor allem das finanzielle Ergebnis des vergangenen Jahres. Immerhin bezuschusst die Stadt den Betrieb des Fördervereins jährlich mit 75.000 Euro und insoweit gibt es da natürlich immer auch Informationsbedarf. Die Zusammenarbeit funktioniert aber vorzüglich.
Zu Recht erreichte mich in dieser Woche eine Beschwerde darüber, dass in Wöbbel wieder einmal jemand Müll in den Mühlengraben entsorgt hat. Das ist Leider ein Problem, dass wir an allen Gewässern haben. Es ist eine schlechte Angewohnheit und dazu auch eine Ordnungswidrigkeit, insbesondere Küchen- und Gartenabfälle einfach in angrenzende Bäche zu werfen. Das gilt auch für Grasschnitt und Fallobst sowie Laub. Gewässer sind keine Mülleimer und der Hinweis, dass man das immer schon so gemacht habe, ist ein sehr schwaches Argument. Es handelt sich dabei schlicht um eine Umweltsünde.
An diesem Wochenende war richtig viel los in Schieder-Schwalenberg. Der Samstag startete mit dem Kartoffelbraten in Glashütte, zu dem ich leider wegen der zeitgleich stattfindenden Jubiläumsveranstaltung der Trachtengilde Schwalenberg nicht gehen konnte. Auch am SchiederSee stand mit Rock around the Lake wieder etwas besonderes auf dem Programm. Am Sonntagvormittag habe ich das 16. Boule-Turnier in Schieder eröffnet und bin dann anschließend zum 4. Bürgerbrunch nach Schwalenberg gefahren. Das aktuelle Wetter ist natürlich für solche Veranstaltungen die halbe Miete. Schön ist auch, dass diese Veranstaltungen wieder angenommen und die Arbeit der Organisatoren damit belohnt werden.
Manchmal kann man ja von Nachbarschaftsstreitigkeiten in der Zeitung lesen. „Aus gegebenem Anlass“ daher noch einmal - mit Hinweis auf unseren neuen Schiedsmann - mein guter Rat: Nachbarschaftsstreit kennt im Regelfall nur Verlierer. Rechtsanwälte sind die Ausnahme, die verdienen nämlich gut daran.
Bei einem Nachbarschaftsstreit wenden sich die Streithähne gerne auch an mich mit der Erwartungshaltung, dass ich mich auf die eine einzig richtige Seite schlage und dem bösen Nachbarn eins auswische. Die Enttäuschung ist dann immer groß, wenn ich erkläre, dass ich mich in nachbarrechtliche Belange im Regelfall nicht einmischen kann und will. Ich wundere mich zudem immer wieder, welche Belanglosigkeiten manchmal zum Streit unter Nachbarn führen können und mit welcher Inbrunst Nachbarschaftsstreit gepflegt wird. Bei einigen Zeitgenossen habe ich bisweilen sogar den Eindruck, dass sie Streitigkeiten zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, wobei ich deren Lebensqualität dann durchaus in Zweifel ziehen möchte. Trotzdem treiben solche Streitigkeiten immer wieder absurde Blüten. Es gibt sogar Diplomarbeiten über die tiefenpsychologischen Gründe und oftmals bringen Nachbarschaftsstreitigkeiten ungeahnte Charaktereigenschaften der Streithähne zum Vorschein. Ohnehin erscheint mancher Streit weniger eine Sache von Recht und mehr eine Sache der Psychologie zu sein. Genau hier setzt die Arbeit der Schiedsleute an und meine dringende Empfehlung ist es, im Zweifel den Schiedsmann zu kontaktieren. Beantworten Sie sich selbst doch einfach mal die Frage, ob es wirklich wünschenswert ist, auf alle Zeiten in Streit zu leben. Wenn Sie also einen Schlichtungsversuch starten wollen, dann fragen Sie einfach bei uns in der Verwaltung nach. Wir stellen den Kontakt mit dem Schiedsmann her.
Besser ist es übrigens, wenn Sie es gar nicht erst zum Streit kommen lassen. Manchmal hilft auch tiefes Durchatmen und sich klar zu machen, dass es wirklich wichtigere Dinge auf der Welt gibt. Und manches vermeintliche Problem stellt sich sogar als Missverständnis heraus, das sich bei einem gemeinsamen Bier am Gartenzaun aufklären lässt. Das ist dann übrigens Lebensqualität und nicht die eine gewonnene Schlacht im endlosen Nachbarschaftskrieg. Helfen Sie also mit, dass Ihr Nebenan einen guten Nachbarn hat.
Siekholz feiert
Die Wohnraumsituation in Schieder-Schwalenberg hat sich in den letzten Jahren durchaus gewandelt. Während vor wenigen Jahren noch Wohnungen leer standen, ist es heute sehr schwierig, geeignete Wohnungen zu finden. Insbesondere sind kleine Wohnungen für ein bis zwei Personen Mangelware. Dies war in dieser Woche auch Gegenstand eines Gespräches mit einem Investor, der einige Wohnungseinheiten bauen will. Ich hoffe, dass diese Pläne tatsächlich realisiert werden können. Ich unterstütze dieses Vorhaben auf jeden Fall.
Das ehrenamtliche Engagement ist insbesondere in kleinen Kommunen eine tragende Säule der Daseinsvorsorge. Leider machen sich aber auch hier strukturelle und demographische Veränderungen negativ bemerkbar. Unter dem Dach des Bundesforschungsministeriums arbeitet der Kreis Lippe an der Frage, wie das bürgerschaftliche Engagement zukunftssicher aufgestellt werden kann. Ich selbst bin als Beiratsmitglied an diesem Projekt beteiligt und in dieser Woche haben wir uns in einem kleinen Kreis sehr offen und konstruktiv mit diesen Problemen auseinandergesetzt. Auch die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung sowie die Westfälische Wilhelms Universität Münster arbeiten an dem Projekt mit, das auf drei Jahre angelegt ist.
Diese Beiratssitzung war dann auch der Grund, warum ich zum „kleinen“ Boule-Turnier im Schlosspark nur kurz und etwas später gekommen bin. Die Boule-Freunde haben ein internes Turnier gespielt, das auch als Vorbereitung für das 16. Boule-Turnier am kommenden Sonntag dienen sollte. Nächste Woche treffen sich nämlich wieder 32 Mannschaften im Barockgarten. Das Turnier ist zwar ausgebucht, aber natürlich sind Zuschauer gerne gesehen. Das Turnier beginnt pünktlich nach dem Läuten der Kirchenglocken um zehn Uhr.
Am Mittwoch fand eine digitale Konferenz mit der Kommunalministerin Ina Scharrenbach und der Schulministerin Dorothee Feller statt. Es ging um den Schuljahresbeginn und es war völlig neu, dass die Kommunen so frühzeitig und auch noch vor den Medien informiert wurden. In der Vergangenheit wurde immer wieder zu Recht sehr stark kritisiert, dass die Informationen in den Verwaltungen als letztes ankamen. Oft war es stattdessen so, dass die Medien bereits Dinge veröffentlicht hatten, bevor die offiziellen Stellen informiert wurden. Das sorgte regelmäßig für Verärgerung, weil Fragen der Eltern nicht beantwortet werden konnten und auch notwendige Vorbereitungen nicht möglich waren. Großes Lob also für diese neue Vorgehensweise. Mit dem Schuljahresbeginn gilt übrigens keine Pflicht, aber die Empfehlung zum Maskentragen. Außerdem werden den Schülerinnen und Schülern Coronatests zur Verfügung gestellt, die sie anlassbezogen zuhause benutzen sollen. Schulschließungen sollen grundsätzlich nicht erfolgen.
Am Donnerstag war ich in Paderborn beim Tag des Handwerks, bei dem der Unternehmer Wolfgang Grupp (Trigema) gesprochen hat. Die Rede war durchaus interessant und gab einige Denkanstöße. Manches hätte Herr Grupp aber vielleicht besser nicht sagen sollen. Auf jeden Fall war seine Rede aber sehr unterhaltsam.
Siekholz wurde vor einhundert Jahren selbständige Gemeinde. Auch wenn diese Selbständigkeit mit der Kommunalreform im Jahr 1970 wieder endete, haben sich die Siekolzerinnen und Siekholzer diese Gelegenheit nicht nehmen lassen, ein tolles Sommerfest zu feiern. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gerade in den kleinen Ortschaften die Dorfgemeinschaft funktioniert. Eines muss ich aber noch klarstellen: Ich hatte mich in Siekholz nicht eingenässt. Die verräterischen Flecken an meiner Hose sind dadurch entstanden, dass ich mich auf eine nasse Holzbank gesetzt hatte.
Urlaub gerettet!
In dieser Woche habe ich unseren neuen Schiedsmann begrüßt und wir haben uns über seine neue Aufgabe ausgetauscht. Leider gibt es ja immer wieder Situationen, in denen insbesondere ein nachbarschaftliches Verhältnis aus den Fugen gerät und leider lässt sich ein solcher Streit manchmal nur mit externer Hilfe schlichten. Zu diesem Zweck gibt es Schiedsleute, die auf Vorschlag der Stadt vom Amtsgericht bestellt werden. Unser bisheriger Schiedsmann musste aus gesundheitlichen Gründen das Amt zur Verfügung stellen. Unabhängig davon ist mein Tipp an alle Streithähne, in sich zu gehen und einfach mal tief Luft zu holen. Bei einem Nachbarschaftsstreit gibt es immer nur Verlierer und die Lebensqualität leidet meistens enorm.
Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt und ungewöhnlich früh, nämlich bereits eine Woche vor Ablauf, wurde durch das Gesundheitsministerium die Coronaschutzverordnung verlängert. Inhaltlich hat sich allerdings nichts verändert. Insgesamt gehen wir mit dem Thema ja mittlerweile sehr viel entspannter um. Mit Blick auf den Herbst besorgen mich aber die relativ hohe Hospitalisierungsrate und Intensivbettenbelegung (ca. 7 Prozent). Wir sollten also weiterhin vorsichtig bleiben, zumal auch der hohe Krankenstand für sich spricht.
Viele Gespräche habe ich in dieser Woche wieder geführt. So habe ich mich zum Sachstand der drei im Genehmigungsverfahren befindlichen Windräder informiert. Das Genehmigungsverfahren befindet
sich offensichtlich kurz vor dem Abschluss und ich gehe davon aus, dass im nächsten Jahr der Bau beginnen wird. Sobald mir hierzu verlässliche Informationen vorliegen, werde ich das Thema wieder
aufgreifen. Auf der einen Seite entspricht dieses Projekt ausdrücklich nicht den planungsrechtlichen Vorgaben der Stadt, auf der anderen Seite zeigt gerade die aktuelle Situation, dass wir uns
für die Energiewende noch richtig ins Zeug legen müssen. Und wie bei so vielen anderen Projekten gilt auch hier, dass der Wunsch nach Veränderung zu kurz gegriffen ist, wenn sie nicht auch vor
der eigenen Haustür erfolgen darf.
Ausgetauscht habe ich mich auch mit einem Investor, der den Wunsch hat, kleine Wohnungen mit Mietpreisbindung zu bauen. Hierzu werde ich in der nächsten Woche noch vertiefende Gespräche führen.
Den Bedarf sehe ich hierfür und gerade kleine Wohnungen sind bei uns Mangelware.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Wandermarathons von Extertal bis Schieder und Lügde. Fast 300 Wanderer haben sich bei bestem Wetter auf die 50 oder 90 Kilometer lange Strecke begeben. Diese Veranstaltung hat im Vorfeld bereits ziemlich viel Arbeitskraft gebunden. Das vorläufige Fazit fällt aber sehr positiv aus und das hat auch mit den vielen ehrenamtlichen Helfern zu tun. Wir werden eine Zwischenbilanz ziehen und beratschlagen, ob es eine Fortsetzung geben wird. Hierzu muss die Organisation allerdings auf eine breitere ehrenamtliche Basis gestellt werden.
Am Samstag haben wir dann den Urlaub einer Familie gerettet. Diese hatte den Plan, in der Nacht zum Sonntag eine Reise anzutreten und Samstagmittag ereilte mich dann der Hilferuf, dass man das Fehlen eines Ausweises bemerkte. Da ich persönlich nicht an die Papiere herankomme, diese werden schließlich sicher aufbewahrt, musste ich eine Mitarbeiterin zum Dienst verpflichten. Diese hat dann am Samstagnachmittag ihr Wochenende unterbrochen und sich ins Büro begeben. Damit war der Familienurlaub gerettet. Ich habe mich allerdings doch darüber geärgert, weil wir bereits am Monatsanfang schriftlich und noch einmal vor wenigen Tagen telefonisch an die Abholung des Ausweises erinnert hatten. Leider hat man das wohl vergessen. Trotzdem wünsche ich der „schusseligen“ Familie einen schönen Urlaub und der Kollegin aus dem Einwohnermeldeamt möchte ich Danke sagen. Und meine Bitte an alle anderen: kontrollieren Sie Ihre Ausweise bitte rechtzeitig! Ich möchte solche Aktionen nicht wiederholen.
Rindviecher im Rathaus
Aktuell verzweifeln so ziemlich alle Grundstücksbesitzer daran, dass sie eine Erklärung zur Grundsteuerfestsetzung abgeben sollen. Hintergrund ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018 (!), mit dem die bisherige Berechnung des Einheitswertes – ein Wert, aus dem sich die Grundsteuer ableitet – für verfassungswidrig erklärt wurde. Leider hat sich die Politik sehr schwer damit getan, eine neue gesetzliche Grundlage zu beschließen und sehr viel kostbare Zeit verschenkt. Zudem wird es zukünftig wegen der nicht gelungenen Einigung verschiedene Regelungen in den Bundesländern geben. Zunächst einmal müssen aber alle Grundstücke von der Finanzverwaltung neu bewertet werden. Das ist eine unglaubliche Mammutaufgabe, die nun leider unter enormen Zeitdruck erfolgen muss. Alle Grundstückseigentümer sind dazu aufgerufen, eine Erklärung zu ihren Grundstücken abzugeben, die umfangreiche Informationen enthält, die nicht mal eben so jedem bekannt sind. Zudem sollen diese Erklärungen digital über Elster, einer Plattform der Finanzverwaltung, abgegeben werden. Jeder kann sich vorstellen, dass damit ganz viele Grundstückseigentümer überfordert sind und ihnen teilweise auch die technischen Voraussetzungen fehlen. Es bleibt aber dabei, dass die Erklärung digital erfolgen soll. Natürlich fragen viele betroffene Bürgerinnen und Bürger bei uns in der Stadtverwaltung nach und bitten um Hilfe. Aus diesem Grund haben wir bei der Finanzverwaltung hinterfragt, ob es auch Papiervordrucke gibt, die wir gegebenenfalls aushändigen können. Bei der jährlichen Einkommensteuererklärung machen wir das schließlich auch als Serviceleistung. Uns wurde lapidar mitgeteilt, dass die „elektronische Abgabeverpflichtung“ gilt. Ausnahmsweise gibt es wohl Vordrucke, die stellt man uns aber nicht zur Verfügung. „Bitte verweisen Sie die Bürgerinnen und Bürger an das zuständige Finanzamt.“ Nun gut, das ist zwar nicht mein Verständnis von Bürgernähe, aber es ist eben so.
Am Mittwoch gab es in Schieder mal wieder das Angebot für eine Corona-Imfpung. Ich war überrascht, dass dieses Angebot von vielen Bürgerinnen und Bürgern angenommen wurde. Insgesamt haben sich 101 Personen impfen lassen. Das ist eine relativ hohe Zahl und die auch die Impfgegner, die glauben, andere missionieren zu müssen, haben sich diesmal zurückgehalten.
Für Aufregung sorgte am Montag der Ausfall der EDV bei uns in der Verwaltung. Ursache war wohl ein Fehler in der elektrischen Anlage, der leider auch zu einem hohen Schaden führte. Für die Mitarbeiter, die für die EDV zuständig sind, war das ein gelungener Wochenstart. Auch einige Bürger konnten leider nicht bedient werden. In solchen Situationen merkt man, wie abhängig wir mittlerweile von der EDV sind. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn wir mal einen längeren Stromausfall haben. Da können uns übrigens auch keine Notstromaggregate helfen, denn wir sind ja mit allem und jedem vernetzt.
Ulrich Oehlerking hatte mir versprochen, dass er der Stadt nach seinem Ausscheiden aus dem Rat ein paar historische Bilder zum Domänengelände schenken wollte. In dieser Woche hat er dieses Versprechen zusammen mit seiner Frau eingelöst. Neben einem Gemälde, das Schieder zeigt, haben sie der Stadt mehrere großformatige historische Aufnahmen des Domänengeländes überlassen. Sehr schön ist darauf das heutige Bürger- und Rathaus zu sehen, in dem früher Rinder untergebracht waren. Ich weise allerdings die Behauptung entschieden zurück, dass sich auch heute noch viele Rindviecher darin aufhalten. Trotzdem nenne ich unseren Verwaltungssitz selbst manchmal „Rinderbegegnungsstätte“. Die Bilder werden wohl einen gebührenden Platz im Ratssaal finden. Vielen Dank dafür!
Die wichtigste Frage ist geklärt
Ehrenamtliches Engagement ist gerade für eine kleine Stadt wie Schieder-Schwalenberg mit seinen Ortsteilen sehr wichtig und wo immer es möglich und sinnvoll ist, wird dieses Engagement auch unterstützt. Schwierig wird es aber immer dann, wenn jemand eine Idee hat und dann wie selbstverständlich fordert, dass die Stadt gefälligst für diese Idee bezahlen soll. Nein, die Stadt kann und will nicht für alles bezahlen. Trotzdem versuchen wir dann oftmals doch einen Weg zu finden, wie die Sache anders unterstützt werden kann. Aktuell beschäftigt mich mal wieder so eine Angelegenheit, in die wir auch schon viel Arbeitskraft reingesteckt haben und zudem noch einen fünfstelligen (!) Geldbetrag akquirieren konnten. Leider reicht das den Verantwortlichen nicht. Zudem werden getroffene Absprachen mit dem Wunsch nach einer „gütlichen Einigung“, tatsächlich aber mit der Forderung nach Geld aufgekündigt. Wir versuchen weiterhin im Sinne der Sache zu handeln, manchmal kann ich allerdings auch richtig ärgerlich werden.
Die Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für Schwalenberg hat uns auch in dieser Woche wieder beschäftigt. Wir geraten etwas unter Zeitdruck, weil dieses ISEK bis September bei der Bezirksregierung vorgelegt werden muss. Selbstverständlich muss es aber zunächst politisch beraten werden und dafür bleibt eben nicht viel Zeit. Ich bin aber optimistisch, dass wir alles fristgerecht vorlegen können.
Zusammen mit dem Vorsteher des Landesverbandes Lippe habe ich in dieser Woche die 32. Sommerakademie in Schwalenberg eröffnet. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in vier Wochen ihre kreative Ader ausleben. Die Sommerakademie ist nicht nur eine wichtige Säule des künstlerischen Lebens in der Malerstadt, sondern durchaus auch ein Wirtschaftsfaktor, zum Beispiel für die Gastronomie. In diesem Jahr soll auch wieder eine Herbstakademie angeboten werden. Es wäre schön, wenn sich dieses Angebot etablieren würde.
Auch um Bauangelegenheiten ging es in dieser Woche wieder. Es dreht sich viel um nicht vorhandene Baugrundstücke, um Baulücken in privater Hand, bei denen die Eigentümer nicht verkaufen wollen und um Baurecht, das vielen Überlegungen entgegensteht. Aber es gibt auch die gute Nachricht, dass in Glashütte jetzt kurzfristig der Ausbau der Brunnenstraße und des Siedlungsweges beginnt. Für die Anlieger gibt es zudem noch ein vorgezogenes „Weihnachtsgeschenk“. Sie brauchen für diese Maßnahme nämlich keine Ausbaubeiträge bezahlen. Außerdem ist es nicht notwendig, das in Teilen vorhandene Abwasser-Mischsystem in ein Trennsystem zu ändern. Das wäre für einige Grundstückseigentümer sehr kostspielig geworden.
Auch in den Ferien werden Grundschulkinder in der OGS betreut, wobei natürlich in dieser Zeit Spiel und Spaß mehr in den Vordergrund rücken. Eine Gruppe aus der OGS hat mich in dieser Woche im Bürger- und Rathaus besucht. Wir haben uns im Ratssaal ausgebreitet und ich habe mich dem Kreuzverhör der kritischen Gruppe gestellt. Eine Schülerin hatte sich wohl schon vor dem Besuch mit einer wichtigen Frage beschäftigt und mich um Klarstellung zu eben dieser Frage gebeten und ich denke, dass es an der Zeit ist, dies auch hier öffentlich zu tun: Ja, ich schäle Kartoffeln noch selbst und zwar mit einem klassischen Kartoffelschälmesser. Das bedeutet also, dass ich im Haushalt helfe und am Wochenende auch koche. Ich hoffe, dass die Frage damit geklärt ist.
In den Ferien wird rangeklotzt
In dieser Woche habe ich mich mal wieder mit einem Energieversorger ausgetauscht. Dabei ging es am Rande natürlich auch um die aktuelle Energiekrise in Deutschland. Zum wiederholten Mal habe ich auch darum geworben, dass in Schieder-Schwalenberg weitere Ladesäulen für Elektroautos aufgestellt werden. Aus meiner Sicht gibt es dringenden Bedarf in Schwalenberg und am Bahnhof in Schieder Tatsächlich ist es aber so, dass die Energieversorger erwarten, dass die laufenden Kosten der Ladesäulen von der Stadt subventioniert werden. Es ist ja bereits so, dass die Städte die Investitionskosten übernehmen sollen, die Übernahme der laufenden Kosten halte ich aber für unvertretbar. Da kann unsere Bundesregierung ruhig tolle Sonntagsreden halten, solange erwartet wird, dass Städte jetzt auch noch auf eigene Kosten Tankstelle spielen sollen, kann das nichts werden mit der Mobilitätswende. Ein weiteres Thema, bei dem Deutschland extrem rückschrittlich ist.
Die Corona-Pandemie beschäftigt mich weiterhin, wenn auch mehr im Hintergrund. Gerade in dieser Woche hat es deutliche Veränderungen bei den Bürgertestungen gegeben und es herrscht erneut ein riesiges Chaos. Wieder einmal gehört zu den größten Problemen, dass die notwendigen Regelungen von der Bundesregierung schlicht viel zu spät, viel zu kompliziert und nicht zu Ende gedacht geliefert wurden und bis heute noch viele Fragen offen sind. Aus diesem Grund habe ich darauf verzichtet nach langer Zeit erneut ein Erklärvideo zu veröffentlichen. Ich hätte in diesem Video schließlich nur über das Chaos berichten und meckern können. Der Sache hätte das nicht gedient. Stattdessen habe mich mit dem Kreis Lippe ausgetauscht, weil es in Schieder demnächst einen Halt des Impfbusses geben soll. Sie können sich schon mal den 13. Juli vormerken.
Zu den angenehmen Dingen, die ein Bürgermeister zu erledigen hat, zählen zumeist die repräsentativen Termine. In dieser Woche war wieder eine dänische Reisegruppe zu Besuch in Schwalenberg. Die Tour wurde privat organisiert und man hatte mich gefragt, ob ich nicht zur Begrüßung vorbeikommen könne. Das habe ich am Montagabend natürlich gerne gemacht und auch wenn meine dänischen Sprachkenntnisse weiterhin gegen Null tendieren, war es ein ganz netter Termin. Nachdem ich abends zuhause war, ist mir aufgefallen, dass ich mein Getränk gar nicht bezahlt hatte. Ich muss also unbedingt noch mit der Chefin des Malkastens Kontakt aufnehmen, damit ich nicht als Zechpreller eingestuft werde.
Auch in Sachen VHS war ich wieder aktiv. Es waren ein paar Formalien zu erledigen, damit die VHS Sprachkurse insbesondere für die ukrainischen Flüchtlinge durchführen kann. Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration und auch, um eine Arbeitsstelle zu finden.
Man merkt übrigens, dass Ferien sind. Einige noch nicht ganz ausgereifte Menschen wissen dann nichts mit sich anzufangen und die Vandalismusschäden nehmen wieder zu. Das ist ziemlich ärgerlich und kostet zudem auch viel Geld. Wir dagegen nutzen die Zeit der Ferien, um konstruktiv zu sein. Genaugenommen sanieren wir die Alexander-Zeiß-Grundschule in Schwalenberg. Eine Fassade mit ganz vielen Fenster war bisher noch nicht energetisch saniert. Aktuell werden daher sämtliche Fenster erneuert und ein paar andere Arbeiten erledigt. Solche Maßnahmen im Schulbereich umzusetzen ist immer sehr anspruchsvoll, da ja nur ein starres und kurzes Zeitfenster zur Verfügung steht. Da muss alles zusammenpassen und das ist gerade in einer Zeit, in der es regelmäßig und überall Lieferschwierigkeiten gibt, nicht ganz einfach. Wir und vor allem die beteiligten Handwerker klotzen aber richtig ran und ich bin ganz zuversichtlich, dass mit dem Beginn des neuen Schuljahres alles erledigt sein wird.
Ich habe zweimal gesündigt
In dieser Woche fand wieder die Bürgermeisterkonferenz statt, in der sich die lippischen Bürgermeister und der Landrat regelmäßig über die verschiedensten Themen austauschen. Ein Thema war zum Beispiel der Sachstand bei der Klärschlammentsorgung. Wahrscheinlich haben Sie sich noch nie Gedanken darüber gemacht, was mit dem Klärschlamm passiert, der täglich in der Kläranlage entsteht. Die lippischen Bürgermeister machen dies regelmäßig, denn die Entsorgung wird zunehmend schwieriger. Zukünftig wird der Klärschlamm verbrannt und dafür muss es schließlich auch Verbrennungsmöglichkeiten geben. Ein Thema, bei dem übrigens die Kommunen aus ganz OWL kooperieren.
Auch die Gesellschafterversammlung der Lippe Tourismus & Marketing GmbH, an der die Stadt Schieder-Schwalenberg beteiligt ist, tagte in dieser Woche. Es ging um Zahlen und Geld und natürlich auch um die Tourismussituation in Lippe. Gerade die letzten zwei Jahre waren für den Tourismus überaus herausfordernd. Auf der anderen Seite hat sich der Kreis Lippe dank der Arbeit der LTM GmbH als Wanderregion einen guten Namen gemacht. Außerdem liegt der Inlandsurlaub im Trend. Ich rechne also mit allem, auch mit dem Guten.
Und weil der Tourismus ein ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor auch für Schieder-Schwalenberg ist, haben wir in dieser Woche weitere Gespräche zur Entwicklung des SchiederSees geführt. Es geht dabei vor allem um die zukünftige Ausrichtung des SchiederSee-Zentrums. Die Übernachtungszahlen dort sind enorm und es wäre sträflich, wenn wir uns nicht mit diesem Thema auseinandersetzen würden. Bei allen Überlegungen sind sich allerdings die Beteiligten auch einig darüber, dass die berechtigten Interessen der Anlieger oberste Priorität haben müssen.
Am Mittwoch tagte die Verbandsversammlung des Kommunalen Rechenzentrums (KRZ) und auch da ging es unter anderem um Finanzen. Aber auch der Frauenförderplan stand auf der Tagesordnung. Gerade bei den technischen Berufen sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert.
Gibt es eigentlich noch Fans von Waschbeton? Mit dem zeitlichen Abstand frage ich mich manchmal wirklich, was die Menschheit geritten hat, dicke und grobe Waschbetonkübel zu bauen, um in diesen dann Stiefmütterchen oder andere kleine Blumen zu pflanzen. Am Bahnhof in Schieder standen solche Exemplare und weil es Probleme mit der Pflege dieser Kübel gibt, habe ich entschieden, dass sie verschwinden. Auch wenn Geschmäcker verschieden sind, halte ich es für richtig, die Waschbetonära am Bahnhof zu beenden.
Der Freitag war sportlich, zumindest für einige. Denn im Rahmen der Lippe-Sommer-Serie fand der Lauf um den SchiederSee statt. Letzte Woche war Wöbbel dran und in dieser Woche Schieder. Organisiert wird der Lauf um den SchiederSee übrigens unter anderem vom Förderverein Kolibri aus Schwalenberg. Da ich mich leider aktuell noch in einer Zangslaufpause befinde, konnte ich nicht mitlaufen und habe mich stattdessen darauf konzentriert, eine große Portion Currywurst mit Pommes Majo zu genießen. Der erste Sündenfall.
Die Wiederholung dieses Sündenfalls erfolgte dann am Samstagabend In Glashütte. Dort wurde nämlich ein Sommerfest gefeiert. Gleichzeitig war das auch die Einweihung des sanierten Brunnenhauses. Besonders erwähnenswert finde ich aber, dass der „Verein zur Förderung und Organisation zur Erhaltung alter Lippischer Gebräuche und Gepflogenheiten in der Dorfgemeinschaft Glashütte e.V“ der Dorfgemeinschaft nach der langen Zeit der Pandemie etwas Gutes tun wollte: alles war kostenlos. Ich konnte also gar nichts dazu, dass ich gesündigt habe. Die haben mich ja irgendwie gezwungen. Eigentlich bin ich ein Manta-Platten-Opfer.
Konstruktive Schwalenberger
Vor ein paar Tagen gab es einen Zwischenfall mit der S-Bahn Linie 5, die im Bereich Lügde liegengeblieben ist. Die Fahrgäste wurden mit Hilfe der Feuerwehr aus dem Zug begleitet. Die S 5 wird seit genau einer Woche durch Transdev betrieben und schon meldeten sich diejenigen zu Wort, denen klar war, dass das nicht gutgehen wird. Das Unternehmen Transdev hat mich persönlich angeschrieben und mir die Hintergründe des „Zwischenfalls“ erklärt. Allein die Tatsache, dass ich von dem Unternehmen informiert wurde, ist schon eine Erwähnung wert, denn selbstverständlich ist das nicht. Die Ursache des Zwischenfalls war übrigens, dass der Zug in einen Streckenabschnitt hineingefahren ist, der stromlos war. Während einer Nachtbaustelle wurde nämlich der Strom abgeschaltet und die Deutsche Bahn, die dafür verantwortlich ist, hat schlicht vergessen, den Strom wieder einzuschalten. Kann passieren und das Problem wurde dann auch schnell gelöst.
Auch in dieser Woche sind Termine aufgrund von Corona-Infektionen ausgefallen. Diesmal lag es aber nicht an mir. Bundes- und landesweit nehmen die Infektionen deutlich zu. Es gibt aber keine besorgniserregende Veränderung bei der Hospitalisierung und die Infektionen in Schieder-Schwalenberg sind aktuell sogar wieder rückläufig. Auch sind die Krankheitsverläufe zumeist mild, so dass aus meiner Sicht eine gewisse Gelassenheit angebracht ist. Allerdings sollte jeder für sich überlegen, ob das Tragen einer Maske zum Beispiel beim Einkaufen nicht doch eine gute Entscheidung ist. Hierbei geht es vor allem darum andere zu schützen und nein, ich brauche jetzt nicht wieder Belehrungen, dass das Virus durch die Maske durchgeht. Nach mehr als zwei Jahren der Pandemie dürfte es sich eigentlich rumgesprochen haben, dass es auch darum geht, die Verbreitung über Aerosole zu reduzieren. Im Gesundheitswesen hat man übrigens schon vor mehr als einhundert Jahren den Vorteil von Masken erkannt. Nur mal so am Rande.
Dienstagabend tagte der Rat. In der Sitzung wurden die Ratsmitglieder über die Absicht der Firma PreZero informiert, in einigen Straßen zukünftig nicht mehr mit den Müllfahrzeugen zu fahren. Die Mülltonnen müssen dann zu Sammelplätzen gerollt werden. Hintergrund sind Gefährdungsanalysen, die durchgeführt wurden. Insbesondere das Rückwärtsfahren ist dabei sehr problematisch. Allein bei der Firma PreZero gab es in den letzten Jahren drei tödliche Unfälle, zwei davon in Lippe. Vor diesem Hintergrund sind die Maßnahmen zu verstehen, die auch nicht willkürlich sind, sondern sich aus Vorgaben der Berufsgenossenschaft und der Unfallverhütungsvorschriften ergeben. Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung der Firma PreZero bei den Betroffenen für Unmut sorgen wird. Die Sicherheit sollte dabei aber ein deutlich besseres Argument sein, als die Tatsache, dass man das doch immer schon so gemacht habe.
Zu einem so genannten Markt der Ideen sind einige Schwalenbergerinnen und Schwalenberger am Montagabend im Rahmen der ISEK-Erstellung in die Schützenhalle gekommen. Sie alle wollten sich einbringen, um Schwalenberg weiterzuentwickeln und für die Zukunft fit zu machen. Natürlich ist bei weitem nicht alles umsetzbar, was dort formuliert wurde. Und es waren selbstverständlich nicht alle einer Meinung. Darum geht es aber auch gar nicht, sondern darum, sich überhaupt konstruktiv einzubringen. Das ist wohltuend, denn der Regelfall ist ja eher, dass gemeckert wird. Wenn ein neues Projekt in Angriff genommen wird, wird gemeckert und die Gegner melden sich lautstark zu Wort. Wenn ein Bebauungsplan aufgestellt wird, wird gemeckert. Wenn irgendetwas neues passiert, wird gemeckert. Jede Veränderung ruft als erstes die Gegner auf den Plan. Das ist zwar menschlich, führt aber dazu, dass dadurch ein Stillstand entsteht und man abgehängt wird.
Schwalenberg entwickeln, aber wie?
In dieser Woche war ich zum Homeoffice gezwungen und habe wieder einmal die Einschränkungen der völlig unzureichenden Breitbandanbindung genießen dürfen. Daneben ist natürlich auch meine komplette Terminplanung durcheinandergeraten. So hatte ich zum Beispiel eine Veranstaltung zum Krisenmanagement, eine zweitägige Veranstaltung in Sachen Kleinstadtakademie, die Jahreshauptversammlung des Lippischen Heimatbundes oder das Schützenfest in Siekholz sowie einige andere Termine im Kalender, die ich allesamt absagen musste. Ab morgen geht es aber wieder im Normalbetrieb weiter. Und nicht nur aus persönlicher Betroffenheit sorge ich mich im Moment wieder wegen der Infektionszahlen. Es deutet sich an, dass wir bereits jetzt am Beginn einer neuen Infektionswelle stehen. Abgesehen von einer Pfingst-Delle haben wir schon seit einigen Tagen einen viel zu hohen R-Wert und die 7-Tage-Inzidenz steigt bundesweit deutlich an. Auch in Schieder-Schwalenberg verzeichnen wir wieder steigende Infektionszahlen. Allein nach Pfingsten wurden 36 offiziell registrierte Neuinfektionen gemeldet, wobei die Dunkelziffer deutlich höher liegen dürfte. Die 7-Tage-Inzidenz lag in Schieder-Schwalenberg vor Pfingsten bei 155 und ist jetzt wieder auf 430 gestiegen. Die gute Meldung ist aber, dass offensichtlich die allermeisten Infektionen sehr mild verlaufen. Insoweit gehe ich im Moment davon aus, dass es keine neuen Einschränkungen durch das Gesundheitsministerium geben wird.
Die Sitzung des Klima- und Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag musste natürlich auch ohne mich stattfinden. Auf der Tagesordnung standen ein paar Punkte zur Bauleitplanung und Auftragsvergaben. Die Baupreisentwicklung hat uns voll im Griff. Die Preise schießen durch die Decke und die Bauvorhaben verteuern sich. Das merken wir zum Beispiel an dem Bauvorhaben Brunnenstraße in Glashütte. Trotzdem gibt es für die Anlieger gute Nachrichten. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass keine Ausbaubeiträge zu bezahlen sind und außerdem kann wohl auch auf die sehr kostspielige Trennung der Entwässerung verzichtet werden.
Weil er im Internet auf mich gestoßen ist, hat sich ein Neunzigjähriger an seine Kindheit in Siekholz erinnert und mit mir Kontakt aufgenommen. Die Erlebnisse, die er zum Kriegsende in Schieder hatte, sind Gegenstand eines Textes, den er mir zuschicken möchte. Ich bin neugierig, was ich da lesen werde.
Dass die Dänen Schwalenberg lieben, ist ja bekannt. In dieser Woche habe ich eine Mail bekommen von jemandem, der zum wiederholten Mal privat eine Busreise nach Schwalenberg organisiert. Ende des Monats ist es wieder soweit und er wird mir sogar ein Geschenk „seiner“ Bürgermeisterin mitbringen. Da ist es doch Ehrensache, dass ich mir die Zeit nehme, um diese Reisegruppe zu begrüßen.
Beendet ist seit heute die Online-Umfrage im Rahmen der ISEK-Erstellung für Schwalenberg. Ich bin auf die Auswertung gespannt. Als nächstes steht jetzt ein „Markt der Ideen“ an. Am morgigen Montag (13. Juni) möchten wir uns um 18 Uhr in der Schützenhalle mit den Bürgerinnen und Bürgern über die unterschiedlichen Ideen austauschen und diese auch weiterentwickeln. Mir ist klar, dass das Thema Verkehr mit den sehr unterschiedlichen und gegensätzlichen Interessen wieder sehr dominant sein wird. Ich hoffe aber, dass auch andere Punkte zur Sprache kommen, wie zum Beispiel das Thema Energiewende. Wir müssen uns nämlich auch Gedanken machen, wie die Versorgung mit Strom und Wärme zukünftig in einer historischen Altstadt aussehen kann. Ich bin gespannt, welche Ideen formuliert werden.
Schützenfeste mit großem Zuspruch
Ein Bürger hat mit mir Kontakt aufgenommen, weil er sich große Sorgen wegen des Kriegs in der Ukraine macht. Leider habe ich allerdings keine Einflussmöglichkeiten auf die Kriegsparteien, so dass ich seine Vorschläge auch nicht umsetzen oder weiterleiten kann.
Auch wenn wir noch nicht einmal Sommer haben, denken wir schon wieder an das Jahresende und beginnen mit den Haushaltsplanungen für das nächste Jahr. Die jährliche Aufstellung des Haushaltsplanes ist ein sehr aufwändiges Verfahren und der Startschuss für das Haushaltsjahr 2023 ist bereits gefallen. Jetzt wird ermittelt und überlegt und das unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen. Gerade das nächste Jahr wird nämlich finanziell ein sehr schwieriges Jahr. Da wir aber nicht die Absicht haben, in die Haushaltssicherung zurückzufallen, werden wir sehr gründlich arbeiten.
In dieser Woche haben die Männer vom Bauhof gezeigt, dass sie flexibel und schlagkräftig sind. In Lothe hatten sich die Treppenstufen am Zwischentrakt Turnhalle/Dorfgemeinschaftshaus gelöst. Das war bei einem Ortstermin aufgefallen. Dies ist auch der Zugang zu den Toiletten, die natürlich gerade während des Schützenfestes dringend benötigt werden. Obwohl die Kollegen eigentlich keine Zeit für solche Dinge haben, haben sie schnell reagiert und die Stufen neu verklebt und verfugt. Daneben haben wir nämlich auch Probleme im Eingangsbereich des Gesundheitszentrums in Schieder zu lösen. Dort hat sich im Eingangsbereich der Fliesenbelag gelöst. Die Sanierung dieses Bereichs hatten wir für diese Woche eingeplant, was sehr sportlich war. Bereits am Dienstag haben die Kollegen des Bauhofs und die Hausmeister damit begonnen, die Fliesen abzustemmen. Heimische Handwerker sorgen dafür, dass es nach Pfingsten mit dem Betrieb des Gesundheitszentrums ohne Verzögerung weitergeht. Ein ziemlicher Kraftakt, der nur gelingt, weil alle Beteiligten mitziehen.
Am Freitagnachmittag wurde dann auch noch an der Elektroanlage der städtischen Gebäude im Bereich der Domäne gearbeitet. Es ist ja mittlerweile so, dass man ohne Strom und damit ohne Computer handlungsunfähig ist. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und bin einer Einladung der Lippischen gefolgt, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Bürger- und Rathauses zum Grillen eingeladen hatte. Trotz mehrfacher Bitte wurde mir allerdings nicht erlaubt, die Hüpfburg zu benutzen. Dabei hätte ich mir auch die Schuhe ausgezogen.
Das Wochenende stand dann natürlich ganz im Zeichen der beiden Schützenfeste. Den Auftakt machten am Freitagabend die Lother Schützen mit dem Großen Zapfenstreich und der
Kranzniederlegung am Ehrenmal. Natürlich habe ich zu diesem Anlass eine Rede gehalten. Im Vorfeld habe ich mit mir selbst gerungen, weil ich in dieser Rede auch den Angriffskrieg von Putin
thematisiert hatte. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob diese Rede nicht zu politisch war und daher unangemessen im Zusammenhang mit dem Schützenfest.
Am Samstagmittag folgten dann der Umzug und die Königsparade der Lother Schützen und das Auftanzen im Zelt. Abends startete dann das Schützenfest in Schwalenberg. Auch hier beginnt das Fest mit
dem großen Zapfenstreich und der Kranzniederlegung und auch hier habe ich eine Rede gehalten. Am Sonntag hatten die Schützen dann ein bisschen Pech mit dem Wetter. Trotz Regen haben die vielen
Menschen auf dem Schwalenberger Marktplatz aber ein imposantes Bild abgegeben. Da ich mir ziemlich sicher war, dass die mittlerweile etwas durchgeweichten Schützinnen und Schützen keine Lust auf
eine langweilige Rede des Bürgermeisters im Regen hatten, habe ich meine vorbereitete Rede beiseitegelegt. Ich habe mich darauf beschränkt, kraft meines Bürgermeisteramtes anzuordnen, dass die
Schützinnen und Schützen ordentlich feiern und den Dohlenberg rocken. Mehr musste nicht gesagt werden.
Das Historische muss sich der Zukunft stellen!
Wie eine Verwaltung ohne EDV funktionieren soll, kann sich heute keiner mehr vorstellen. Von der Buchhaltung über die Gewährung von Leistungen, vom Einwohnermeldeamt bis zum Bauamt, ohne EDV läuft nichts und gerade in der öffentlichen Verwaltung gibt es ganz viele Fachanwendungen, die zum Einsatz kommen. Es liegt auf der Hand, dass die Administration solcher Anwendungen nicht von jeder Verwaltung allein geleistet werden kann. Das gilt erst recht für das Thema Cyber-Sicherheit. Dafür gibt es stattdessen Rechenzentren. Wir gehören zum Beispiel zum Kommunalen Rechenzentrum Minden-Ravensberg-Lippe, kurz KRZ, das seinen Sitz in Lemgo hat. Das KRZ hat in dieser Woche seinen 50. Geburtstag gefeiert und anlässlich eines Festaktes gab es auch ein paar Anekdoten zu erzählen. In den ersten Jahren drehte sich noch alles um Lochkarten. Wir sind zwar bezüglich der Digitalisierung in Deutschland noch Entwicklungsland, Lochkarten gibt es meines Wissens allerdings nicht mehr. Nur die Liebe zum Telefax ist in Behörden ungebrochen.
Die Digitalisierung setzt natürlich eine gute Breitbandanbindung voraus. In dieser Woche hat die E.ON-Tochter Westenergie mit dem echten Glasfaserausbau in Wöbbel begonnen. Wenn sich genügend Vertragspartner finden, dann soll als nächstes Schieder ausgebaut werden. Denn wir müssen uns klar machen, dass wir mit einer Bandbreite, die wir für heute eventuell noch als ausreichend einordnen, in einigen Jahren definitiv nicht mehr klarkommen werden. Die notwendige Infrastruktur muss also jetzt gebaut werden.
Es tut sich übrigens etwas auf dem Gelände der Kläranlage. Der Klärschlamm, der dort entsteht, kommt aktuell zumindest noch teilweise als landwirtschaftlicher Dünger zum Einsatz, teilweise wird er verbrannt. Für beide Zwecke muss er aber zunächst entwässert werden. Den Lagerplatz für diesen entwässerten Klärschlamm haben wir jetzt überdacht. In dieser Woche wurden die Arbeiten dazu erledigt. In einem nächsten Schritt kommt auf diese Überdachung noch eine große Photovoltaikanlage, was aufgrund des hohen Energiebedarfs in der Kläranlage besonders sinnvoll ist. Damit gehen wir einen weiteren Schritt in Sachen Klimaschutz.
Für die historische Altstadt in Schwalenberg erstellen wir gerade ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK). Es sollen Handlungsfelder definiert und daraus Maßnahmen entwickelt werden. Dieses ISEK ist auch Voraussetzung dafür, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen. Bei der Erstellung dieses Konzeptes sollen selbstverständlich auch die Bürgerinnen und Bürger eingebunden werden und mit ihnen haben wir am Donnerstag einen Spaziergang durch die Altstadt gemacht. Wie zu erwarten, beherrschte die Verkehrssituation und vor allem die Parkplatzproblematik die Diskussion, wie übrigens schon seit Jahrzehnten. Da die Interessen bei diesem Thema (Anwohner, Gastronomie, Gäste) sehr unterschiedlich sind, wird es niemals eine Lösung geben, die von allen akzeptiert wird. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, dass wir die Thematik anpacken. Daneben ist aus meiner Sicht die fehlende Barrierearmut wichtig und worüber wir noch sprechen müssen, ist die zukünftige Wärmeversorgung der Gebäude. Wenn Öl und Gas zukünftig ausscheiden, dann brauchen wir Alternativen. Wir müssen uns dieser Aufgabe stellen! Dieses Thema halte ich übrigens für dringlicher, als die Diskussion über Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden, die wir natürlich auch führen müssen.
Und zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: am nächsten Sonntag wird es keinen Wochenrückblick geben. Ich erlaube mir faul zu sein.
Siekholz zeigt: gemeinsam klappt das
In dieser Woche habe ich mich mit Vertretern des Unternehmens Transdev ausgetauscht. Ich nehme an, dass dieser Name niemandem etwas sagt, aber immerhin hat das international tätige Unternehmen allein in Deutschland mehrere Tausend Mitarbeiter. Wichtig ist allerdings, dass Transdev im nächsten Monat den Betrieb der Straßenbahn Hannover übernimmt und das ist natürlich für Schieder-Schwalenberg relevant. Schließlich wird Schieder-Schwalenberg durch die S5 bedient und zukünftig werden dann eben nicht mehr die roten Bahnen der Deutschen Bahn zwischen Hannover und Paderborn pendeln, sondern die Fahrzeuge der Transdev. Passen Sie also auf, dass Sie nicht montagsmorgens beim Weg zur Arbeit in Schockstarre verfallend am Bahnsteig stehen bleiben, weil Sie Ihre Bahn nicht wiedererkannt haben.
Am Dienstagabend informierte die E.ON-Tochter Westenergie über Ihre Breitbandpläne für den Ortsteil Schieder. Sollte es eine Vorvermarktungsquote von 50 Prozent geben, würde Westenergie mit einem Glasfaserausbau bis zum Gebäude (FttH) beginnen. In Wöbbel beginnt dieser Ausbau noch in diesem Monat. Weitere Informationen wird es hierzu in Kürze geben.
Das Wetter ist gut, die Aussichten auch und das Freibad steht bereit. Logisch, dass ich in dieser Woche meine Jahreskarte besorgt habe. Das Freibad wird schließlich ehrenamtlich betrieben und da ist es Ehrensache, das zu unterstützen. Die Forderung, dass das Freibad erhalten bleiben muss ist nämlich gut und richtig, aber nicht ausreichend. Jeder hat also die Chance, mit dem Kauf einer Jahreskarte zu zeigen, wie ernst er es meint. Allerdings gibt es etwas zu beachten: in der letzten Saison kostete die Jahreskarte für Kinder und Jugendliche nur zehn Euro und sie war der Renner. In dieser Saison ist es für Kinder und Jugendliche leider nicht möglich, die Jahreskarte für nur zehn Euro zu kaufen. Es ist auch nicht möglich, für nur 1,50 Euro eine Einzelkarte zu kaufen. Kinder und Jugendliche müssen in dieser Saison wohl oder übel ohne Eintritt ins Freibad. Ich hoffe, das ist zu verschmerzen. In der gesamten Saison gilt für Kinder und Jugendliche nämlich freier Eintritt. Möglich machen das übrigens Spenden, insbesondere vom SPD-Ortsverein, was man an dieser Stelle ruhig erwähnen kann.
Am Freitag kam die Nachricht aus Düsseldorf, dass der Lippische Südosten mit den Städten Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde und Schieder-Schwalenberg als Leader-Region anerkannt wurde. Damit werden insgesamt 2,3 Millionen Euro Fördermittel fließen. Die Bewerbung war durchaus arbeitsintensiv und es ist schön, dass das jetzt belohnt wird. Damit fängt die Arbeit allerdings erst richtig an und zwar unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Es geht nämlich darum, deren Projekte umzusetzen und nicht die der Verwaltungen. Zu diesem Zweck wird zum Beispiel eine so genannte Lokale Aktionsgemeinschaft tätig werden, in der Vertreter der Stadtverwaltungen nur eine Minderheit sind.
Erfolgreich waren auch die Siekholzerinnen und Siekholzer mit der Umgestaltung des Spielplatzes. Ganz viele helfende Hände haben gezeigt, dass man zusammen ganz viel erreichen kann. So wie in Lothe und Wöbbel, hat jetzt auch Siekholz einen runderneuerten Spielplatz und das hat nur geklappt, weil man nicht einfach Forderungen aufgestellt hat, sondern das Projekt gemeinsam angepackt hat. Ich hätte ja schon eine Idee, wo man ein solches Projekt als nächstes umsetzten könnte. Außerdem ist es natürlich wichtig, dass man auch für Kinder sorgt, damit der Spielplatz auch gut genutzt wird. Ich glaube, die theoretischen und handwerklichen Fähigkeiten dafür sind vorhanden. Sie müssen nur noch umgesetzt werden.
Ehre, wem Ehre gebührt
Es gibt nur noch wenige Corona-Regeln und in dieser Woche wurden zudem auch noch die Quarantäne-Regeln gelockert, so dass man sich bereits nach fünf Tagen wieder freitesten kann. Aktuell ist die Corona-Pandemie also fast schon zur Nebensache mutiert. Auf der einen Seite begrüße ich, dass wir zur Normalität zurückfinden. Insbesondere die Veranstaltungen und Feste in den Dörfern haben nämlich gefehlt. Auf der anderen Seite dürfen wir aber auch nicht zu leichtsinnig werden. Es gibt immer noch zu viele Infektionen und es kann auch schwere Krankheitsverläufe geben. Wir müssen also weiterhin verantwortungsvoll sein und Rücksicht auf andere nehmen. Da sich das Infektionsgeschehen aber zunehmend entspannt, habe ich mich dazu entschieden, die täglichen Zahlen für Schieder-Schwalenberg nicht mehr zu veröffentlichen. Seit zwei Jahren veröffentliche ich diese bereits und ich glaube, dass jetzt der passende Zeitpunkt ist, damit aufzuhören. Ich hoffe, dass ich im Herbst nicht wieder damit anfangen muss.
Am Dienstagabend tagte der Haupt- und Finanzausschuss. Wir hatten nur eine kurze Tagesordnung und die war zudem nicht öffentlich. Die Sitzung war daher auch schnell beendet. Im Anschluss habe ich mich dann allerdings noch eine zeitlang mit den Fraktionsspitzen zu diversen Themen ausgetauscht. Diese Runde, die in anderen Städten manchmal Ältestenrat genannt wird, bietet die Möglichkeit, Themen detailliert darzustellen, damit diese Informationen dann in die Fraktionen zur weiteren Beratung getragen werden.
Die Schützenfeste am Pfingstwochenende werfen ihre Schatten voraus. Genau um Pfingsten herum sollen verschiedene Straßenabschnitte im Stadtgebiet saniert werden. Dazu gehört auch die Straße Am Dohlenberg, die zur Schützenhalle in Schwalenberg führt. Damit droht die Gefahr, dass man mir den Kopf abreist, wenn es zu Beeinträchtigungen beim Schützenfest kommt. Mir wurde aber in dieser Woche zugesichert, dass der Straßenabschnitt für das Schützenfest frei bleibt. Wenn sich also der Umzug schnaufend und ohne Musik den Dohlenberg hochkämpft, dann liegt das nicht daran, dass man durch eine Baustelle kraxeln muss, sondern daran, dass den Schützen und Spielleuten nach der Corona-Auszeit immer noch die Kondition fehlt, den steilen Berg mit Marschmusik und im Gleichschritt zu erklimmen. Daneben wurde mir beim Königsschießen in Lothe die Erwartung mit auf den Weg gegeben, dass die Straßenbeleuchtung nachts nichts ausgeschaltet wird. Ich kann allerdings gar nicht verstehen, wozu das gut sein soll. Es wird einfach solange gefeiert, bis es wieder hell wird und gut ist!
Am heutigen Sonntag fand die Verleihung des Lippischen Ehrenrings für ehrenamtliches Engagement statt. Neben zwei Sonderpreisen werden mit diesem Orden jährlich nur sechs
Personen ausgezeichnet. Ich war der Meinung, dass wir in Schieder-Schwalenberg preiswürdige Personen haben und so habe ich mich gefreut, dass meine Anregung, Albert Holtkamp auszuzeichnen, auf
Zustimmung gestoßen ist. Ari, wie man ihn in Lothe nennt, hat sich eigentlich immer schon in Lothe engagiert. Er hat in jungen Jahren den Jugendkreis mitgegründet und war zu Beginn dessen
Vorsitzender. Ari war im Fußballsport unterwegs und hat betreut, trainiert und selbst gespielt und Ari macht viel im Umweltbereich. Auch die Senioren liegen ihm am Herzen. Daneben ist Ari der
Kopf des Einsatztrupps in Lothe, der ganz viel Arbeit in das Dorf investiert. In dieser Woche hat der Einsatztrupp zum Beispiel die sechs Brückengeländer in Lothe neu gestrichen. Seit seiner
Gründung im Jahr 2018 hat diese Gruppe an rund 150 Arbeitstagen 2.450 Arbeitsstunden geleistet.
Natürlich ist es immer eine Teamleistung und jedem einzelnen gebührt Dank und Ehre. Es braucht aber immer auch jemanden, der es in die Hand nimmt, also einen Kümmerer. Albert Holtkamp ist so ein
Kümmerer und deswegen gebührt ihm ganz bestimmt die Ehre des Ehrenrings.
Aufbruchstimmung der Vereine
Am Montag haben wir uns wieder zum Austausch mit der Wehrführung getroffen. Kopfschmerzen bereitet uns im Moment die Situation rund um den Einsatzleitwagen der Feuerwehr, der ein wichtiges Fahrzeug ist, weil mit ihm die Einsätze koordiniert werden. In dem unscheinbaren „Bulli“ steckt viel Technik und genau damit gibt es Probleme. Eine notwendige Reparatur würde den Restwert des Fahrzeugs deutlich übersteigen und ist somit nicht vertretbar. Eine Ersatzbeschaffung war allerdings auch nicht eingeplant und ist auch nicht mal eben aus der Portokasse zu bezahlen. Außerdem gibt es gerade in diesem Bereich aktuell sehr lange Lieferzeiten. Da der Brandschutz aber selbstverständlich sichergestellt werden muss, werden wir eine Ersatzbeschaffung in Angriff nehmen und in der Übergangszeit so gut wie möglich improvisieren.
Am Dienstagabend tagte der Ausschuss für Soziales und öffentliche Sicherheit und auch in diesem Ausschuss stand der Brandschutz auf der Tagesordnung. Die Wehrführung hat
nämlich einen beeindruckenden Jahresbericht abgegeben und mit fast 100 Einsätzen war das letzte Jahr für unsere Feuerwehr ein sehr arbeitsreiches. Viele Einsätze werden von den Bürgerinnen und
Bürgern gar nicht wahrgenommen, weil im Regelfall über die Funkmeldeempfänger alarmiert wird und nicht über die Sirenen.
In der Sitzung gab es auch Informationen zur Kindergartensituation im Stadtgebiet, die sich als entspannt darstellt. Es ist zwar nicht immer garantiert, dass ein Platz im Wunschkindergarten zur
Verfügung steht, aber insgesamt gibt es ausreichend Plätze im Stadtgebiet.
Am Donnerstagabend tagte der Klima- und Stadtentwicklungsausschuss. Beschlossen wurde zum Beispiel, dass wir einen Förderantrag zur Erarbeitung eines Konzepts stellen, mit
dem die Auswirkungen von Hochwasser- und Starkregenereignissen analysiert werden, um daraus Handlungsnotwendigkeiten abzuleiten. Das wird ein Thema sein, dass einen immer größeren Stellenwert
einnimmt und uns in den nächsten Jahren vermehrt beschäftigen wird. Dabei muss man allerdings auch darauf hinweisen, dass jeder einzelne auch eine Eigenverantwortung hat und sich selbst für
Schadensereignisse vorbereiten muss. Allein nach der öffentlichen Hand zu rufen reicht nicht aus.
Beschlossen wurde auch die Auftragsvergabe zum Bau einer Löschwasserzisterne in Lothe. Mit dem Neubau des Gerätehauses verfügen wir über ein geeignetes Grundstück, auf dem wir die Zisterne
platzieren können. Damit soll die Löschwasserversorgung für das Gewerbegebiet verbessert werden. Ergänzend dazu wird der alte Hochbehälter als Löschwasserreserve vorgehalten.
Es ist gerade die Zeit der Jahreshauptversammlungen. Am Mittwochabend war der Freibadförderverein dran, am Freitagabend der TuS Wöbbel und am Samstag der Kunstverein. Gerade die vergangenen Coronaeinschränkungen haben insbesondere das Vereinsleben stark beeinflusst. Das betrifft die Vereinstätigkeit und das betrifft die Veranstaltungen, die auch für die Finanzierung der Vereine wichtig sind. Die Vereine sind trotzdem einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen und mein Eindruck ist, dass man in diesem Jahr wieder richtig durchstarten will. Es herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung und das ist ein gutes Zeichen. Wir brauchen übrigens viel mehr Vereinsmeier, die sind nämlich wichtig für unser Dorfleben. Also, nicht nur rummeckern und alles besser wissen, sondern anpacken und alles besser machen!
Die Schützenfeste stehen vor der Tür
Die Wirtschaftswege in Schieder-Schwalenberg sind teilweise in einem sehr schlechten Zustand und wie auch an anderer Stelle leiden wir an einem Unterhaltungs- und Investitionsstau. Da natürlich im Wesentlichen die Landwirte von diesen Wegen profitieren und großes Interesse an einem vernünftigen Wirtschaftswegenetz haben, beteiligen die sich regelmäßig auf freiwilliger Basis an entsprechenden Baumaßnahmen. Um die weitere Vorgehensweise zu besprechen, haben wir uns am Dienstagabend ausgetauscht. Vereinfacht gilt die Vereinbarung, dass sich die Landwirte zur Hälfte an Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen beteiligen und die Stadt mindestens im nächsten Jahr mal einen etwas größeren Finanzrahmen einplant.
Am Mittwochabend haben wir uns im Kreise der Fraktionsspitzen ausgetauscht und einige Fragen erörtert. Natürlich handelt es sich bei dieser Runde nicht um ein offizielles Gremium, das Beschlüsse fassen kann. Gleichwohl ist es immer wieder notwendig, einige Themen vorzubesprechen, damit diese in den Fraktionen dann diskutiert werden können. Es ist nämlich nicht selten, dass Diskussionen in eine falsche Richtung laufen, weil schlicht und einfach Hintergrundwissen fehlt.
Das Thema Breitbandausbau lässt bei mir regelmäßig die Zornesröte aufsteigen. Der laufende Ausbau kommt überhaupt nicht voran. Natürlich werde ich immer wieder darauf angesprochen, aber ich kann einfach keine Antworten auf die Fragen geben, die eigentlich die ausführende Firma beantworten müsste. Aktuell gibt es aber eine neue Entwicklung. Die Firma Westenergie, eine Tochter der E.ON, hat sich auf den Weg gemacht und beginnt kurzfristig mit einem Ausbau der Ortschaft Wöbbel. In diesem Fall handelt es sich um die Verlegung von Glasfaser bis zum Gebäude. Als nächstes soll dann Schieder folgen. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Vorvertragsquote. Das heißt, der echte Glasfaserausbau kommt unter der Bedingung, dass sich ausreichend Vertragspartner finden. Zu diesem Zweck wird es in Kürze weitere Informationen geben.
Aktuell haben wir ziemliche Probleme, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs Ordnung und Soziales überlastet sind. Die Ursache liegt im Wesentlichen in dem Zuzug der ukrainischen Flüchtlinge begründet. Hiermit sind nämlich zahlreiche Aufgaben verbunden, die abgearbeitet werden müssen. Bisher sind wir eigentlich auch immer ziemlich großzügig damit umgegangen, wenn auch außerhalbe der offiziellen Öffnungszeiten Bürgerinnen und Bürger ins Rathaus gekommen sind. Dies wird aber wohl nicht länger möglich sein. Wir werden uns also Gedanken machen müssen, wie und an welcher Stelle wir die Öffnungszeiten einschränken müssen, damit Zeit bleibt, um die notwendigen Aufgaben abzuarbeiten.
Man mag es ja überhaupt nicht glauben, aber alles deutet darauf hin, dass nach zwei Jahren Corona-Zwangspause jetzt wieder Schützenfeste stattfinden. Auf jeden Fall habe ich bereits die ersten Einladungen bekommen und habe schon ein schlechtes Gewissen. Den Aufschlag macht nämlich der Schützenverein Harzberg-Glashütte mit dem Schützenfest am 28. und 29. Mai. Leider habe ich es gewagt, nach drei Jahren endlich einmal Urlaub zu buchen und werde an diesem Schützenfest nicht teilnehmen können. Allerdings mache ich nur einen verkürzten Urlaub, damit ich am folgenden Pfingstwochenende nicht auch noch die Schützenfeste in Schwalenberg und Lothe verpasse. Die Schwalenberger Schützengesellschaft hat mir in dieser Woche bereits eine Einladung mit dem Fahrplan geschickt und selbstverständlich habe ich bereits zugesagt, wieder eine Rede im Rahmen der Kranzniederlegung zu halten und auch bei der Königsparade werde ich ein paar Worte reden und kontrollieren, wer sich von den Schützen am Vorabend vernünftig benommen hat.
Ostern, wie man es kennt
Kennen Sie PIK? PIK steht für „Personalisierungsinfrastrukturkomponente“ und ist ein Gerät zur Registrierung von Personendaten und biometrischen Daten. Mit diesem Gerät müssen auch die Flüchtlinge aus der Ukraine registriert werden. Das Gerät ist gleichzeitig ein Fingerabdruckscanner, eine Kamera, kann Ausweisdokumente prüfen und ist natürlich mit einer speziellen Software versehen. Ziel ist die einheitliche Erfassung der Daten, die dann im Ausländerzentralregister gespeichert werden. Diese Art der Erfassung soll auch verhindern, dass sich Personen mehrere Identitäten zulegen. Das ist eine Erfahrung, die man insbesondere bei dem Zuzug von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 gemacht hat. Ein solches PIK-Gerät kann man natürlich nicht einfach irgendwo kaufen, sondern wird über die Bundesdruckerei den Ausländerbehörden der Kreisverwaltungen zur Verfügung gestellt. Und genau hier fängt das Problem an. Wenn eine Ausländerbehörde nur ein oder höchstens zwei Geräte dieser Art hat und so ein Registrierungsvorgang nicht mal eben in fünf Minuten abgearbeitet werden kann, dann kann man sich ausmalen, dass wir hier ein enges Nadelöhr haben. Immerhin haben wir allein im Kreis Lippe mittlerweile über 4.000 Flüchtlinge aus der Ukraine. Da die Registrierung aber sehr wichtig für viele weitere Amtshandlungen und Erlaubnisse ist, wird immer lauter Kritik am schleppenden Registrierungsvorgang geübt. Klar ist aber, dass die Ausländerbehörde überhaupt nichts dazu kann. Um das Problem zu lösen, werden jetzt zusätzliche PIK-Geräte vom Bund über das Land bereitgestellt und besondere Registrierungsaktionen für die einzelnen Städte organisiert. Wenn alles gut läuft, ist Schieder-Schwalenberg in den nächsten Tagen dran, zumindest haben wir in dieser Woche die Vorkehrungen dazu getroffen. Allerdings müssen wir dabei sehr flexibel reagieren, weil die Termine auch kurzfristig verändert werden.
Wir haben natürlich auch noch einige andere Dinge, um die wir uns kümmern. So wird während der Osterferien in der Grundschule in Schwalenberg gewerkelt. Der Schulhausmeister hat also keine Ferien, sondern richtig viel zu tun. Daneben wird auch gerade in einer Gemeinschaftsaktion der Siekholzer Spielplatz runderneuert. Die Mitarbeiter waren schon fleißig und die Dorfgemeinschaft wird das ihrige dazutun. Übrigens wieder einmal eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass ein Spielplatz Kinder braucht. Wenn ich also sage, dass die Dorfgemeinschaft das ihrige tun wird, dann meine ich damit nicht nur das Aufstellen von Spielgeräten. Ins Detail möchte ich aber nicht gehen.
Das aktuelle Wetter sorgt auch bei Kröten für Frühlingsgefühle. Die Krötenwanderung ist also in vollem Gange und wieder einmal überqueren viele Kröten auch die Ruensieker Straße in Schwalenberg. Hierauf hat mich ein aufmerksamer Bürger kurz vor dem Osterwochenende hingewiesen. Flexibel und auf dem kurzen Dienstweg habe ich Kontakt mit der Straßenmeisterei aufgenommen und die Mitarbeiter haben noch schnell Hinweisschilder aufgestellt. Bei der Ruensieker Straße handelt es sich nämlich um eine Landstraße. Danke für die unkomplizierte und spontane Erledigung. Ich hoffe, dass zumindest einige Autofahrer etwas vorsichtiger fahren und so Leben retten.
Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen ist an diesem Osterwochenende wieder einiges los und mein Eindruck ist, dass die Menschen diese angehende Normalität genießen. Zumindest bei den Osterfeuern war diese Leichtigkeit wieder zu spüren. Das Frühlingswetter hat natürlich dazu beigetragen. Ich halte das für gut und richtig, mahne aber trotzdem zur Vorsicht. Meine ständig rappelnde Corona-Warn-App erinnert mich zumindest daran, nicht leichtsinnig zu werden.
Grundgütiger, wie die Zeit vergeht …
Am Montag hatte die Kommunalministerin zu einer digitalen Konferenz der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister eingeladen. Natürlich ging es vorrangig um Fragen im
Zusammenhang mit dem Zuzug von Flüchtlingen aus der Ukraine. Die Kommunen haben viele ungelöste Probleme zu bearbeiten und neben der Unterbringung ist die Registrierung der Flüchtlinge durch die
Ausländerbehörde ein ganz wesentliches Problem. Diese Registrierung, von der einiges abhängt, ist ein Nadelöhr, wobei die Ausländerbehörde dies nicht zu vertreten hat.
Zwischenzeitlich hat auch die Bundesregierung erkannt, dass der kommunalen Ebene geholfen werden muss. Zumindest hat man sich im Rahmen der Bund-Länder-Konferenz in dieser Woche dazu bekannt, die
Kommunen nicht allein zu lassen.
Neben den Flüchtlingen aus der Ukraine gibt es übrigens auch andere Flüchtlinge. So haben wir die Mitteilung der Bezirksregierung Arnsberg erhalten, nach der wir in der nächsten Woche einige
afghanische Flüchtlinge aufnehmen müssen. So langsam wird die Luft ziemlich dünn.
Wichtige Informationen zu den unterschiedlichsten Themen habe ich in Düsseldorf beim Städte- und Gemeindebund erhalten. Der Städte- und Gemeindebund ist der Dachverband der kreisangehörigen Städte- und Gemeinden. Dort fand in dieser Woche ein Treffen der parteilosen Bürgermeister statt, die mittlerweile die zweitgrößte Gruppe in NRW stellen. In dieser Runde werden die aktuellen Fragestellungen der Kommunen völlig frei von Parteibüchern und Ideologien erörtert. Die Stimmen der parteilosen Bürgermeister bekommen in Düsseldorf immer größeres Gewicht und ich finde das sehr gut, weil ich weiterhin der Meinung bin, dass gerade auf kommunaler Ebene die Parteizugehörigkeit unerheblich, manchmal sogar hinderlich ist. Mir geht es um die Lösung von Sachfragen und nicht um Parteipolitik.
Im Rahmen des Bundesprojektes Kleinstadtakademie habe ich mich in dieser Woche auch ausgetauscht. Mich bewegt schon seit längerer Zeit das Thema der Energieversorgung in der historischen Altstadt. Der Umstieg von fossilen Energieträgern erfordert neue Lösungen. Gerade in der historischen Altstadt ist dieses Thema besonders anspruchsvoll und damit meine ich nicht nur die alte Diskussion um Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden. Es geht auch um die zukünftige Wärmeversorgung zum Beispiel mit einem Nahwärmenetz.
Die Alexander Zeiß-Grundschule verfügt wieder über eine Konrektorin. Selbstverständlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, zu dieser neuen Aufgabe persönlich zu gratulieren und gleichzeitig den für Schulaufgaben zuständigen Fachbereichsleiter vorzustellen. Bei dieser Gelegenheit haben wir gleich über einige anstehende Maßnahmen und Ideen für die Grundschule gesprochen. Nachdem wir in den letzten Jahren erhebliche Investitionen für die Grundschule Schieder umgesetzt haben, hat nunmehr die Grundschule in Schwalenberg eine hohe Priorität. In den Sommerferien wird zunächst eine Fassade saniert und mit neuen Fenstern ausgestattet. Aber auch in den nächsten Jahren gibt es noch einiges zu tun.
Wieder einmal musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich alt bin. So habe ich einen Kollegen vom Bauhof in den Ruhestand verabschiedet. Dieser Kollege ist im gleichen Jahr bei der Stadt Schieder-Schwalenberg angefangen, wie ich. Zumindest in meinem anderen Leben, bevor ich Bürgermeister geworden bin. Außerdem durfte ich einer Kollegin zum 25-jährigen Dienstjubiläum gratulieren. Und auch hier musste ich feststellen, dass ich bereits vor 25 Jahren beim Einstellungsgespräch dabei gewesen bin. Damals in meiner Funktion als Personalratsmitglied. Gleich zwei Anlässe in einer Woche, die mir mehr als deutlich zeigen, dass die Zeit läuft.
Ganz normaler Wahnsinn
Am Montag habe ich mich mit Vertretern des Schlossparkfördervereins getroffen. Es gibt immer einige Dinge abzustimmen und neue Ideen zu erörtern. Ganz nebenbei klagt man dabei auch mal über Störfeuer, die von Menschen ausgehen, die gerne ihre persönlichen Feindschaften pflegen. Am Mittwoch habe ich mit der Kommunalministerin, die gleichzeitig auch Bauministerin ist, über den Schlosspark gesprochen. Die Ministerin hat die historische Bedeutung des Parks und des Teehauses (auch Prinzenhaus genannt) betont. Das Teehaus müsste eigentlich dringend saniert werden. Das Problem dabei ist, dass die Sanierung nach historischem Vorbild erfolgen soll, also denkmalgerecht. Das macht die Maßnahme aber unglaublich teuer. Erste Einschätzungen sprechen von mindestens 300.000 Euro. Das übersteigt eindeutig unsere Kräfte und es stellt sich zudem die Frage der Vertretbarkeit. Die Ministerin hat allerdings zugesagt, eine deutliche Förderung prüfen zu wollen. Bei einer spürbaren Förderung würde ich die Maßnahme gerne umsetzen wollen, denn irgendwann müssen wir ohnehin handeln. Wir stehen also vor der Frage ob wir zeitnah mit hoher Förderung oder später komplett aus eigener Tasche sanieren.
In dieser Woche haben wieder die lippischen Bürgermeister getagt. Selbstverständlich stand der Zustrom von Vertriebenen aus der Ukraine im Fokus. Für die Städte und Gemeinden sowie den Kreis ist das eine sehr große Herausforderung, aber es hilft überhaupt nicht, dass wir uns bemitleiden. Unsere Aufgabe ist es, dies Herausforderung zu meistern.
Dienstagabend tagte der Bildungs-, Jugend- und Sportausschuss. Der Ausschuss hat einstimmig beschlossen, den Sportplatz in Schieder zu einer grundschulgerechten und gleichzeitig zu einer multifunktionalen Sportanlage umzubauen. Es geht um ein Kleinspielfeld, einen Bolzplatz, eine Calisthenics-Anlage und einen Pumptrack für Mountainbiker. Insgesamt eine Investition von mindestens 1 Mio. Euro. Diese Maßnahme setzt aber ebenfalls voraus, dass Fördermittel gewährt werden.
Donnerstagabend tagte dann der Stadtrat. In dieser Sitzung wurden umfangreiche Ausschussumbesetzungen beschlossen. Diese wurden notwendig, weil der Fraktionsvorsitzende der UWG wegen Umzug sein Ratsmandat abgegeben hat. Leider wünschte er keine offizielle Verabschiedung. Ich habe ihm aber einen kleinen Schwalenberger Nachtwächter aus Metall geschenkt. Er soll uns doch schließlich in guter Erinnerung behalten.
Das Wochenende war durchaus turbulent. Freitag durfte ich zunächst den neuen Betreibern des Fischanger gratulieren. Leider hatten sie sich nicht das beste Wetter zur
Eröffnung ausgesucht. Abends habe ich dann die Jahreshauptversammlung der Trachtengilde besucht. Die Gilde hat sich eine neue Vereinssatzung gegeben und das dauerte etwas länger. Die Zustimmung
war am Ende aber sehr groß. Auch der neue Vorstand wurde mit großer Mehrheit gewählt. Leider wird aus unterschiedlichsten Gründen in diesem Jahr kein Trachtenfest stattfinden können. Auch hier
zeigen sich übrigens die Auswirkungen des Putin-Kriegs, denn im Gildehaus sind einige Flüchtlinge untergebracht.
Am Samstag herrschte etwas Hektik wegen eines Wasserrohrbruchs in Brakelsiek, der sich auch auf Lothe auswirkte. Die Unterbrechung der Wasserversorgung hat einige Stunden gedauert, aber der
Bauhof hat alles wieder ans Fließen gebracht.
Abends fand dann die Jahreshauptversammlung der Schwalenberger Schützen statt. Es geht mit Volldampf an die Vorbereitungen zum Schützenfest.
Sonntag gab es dann Probleme mit dem Brunnen auf dem Friedhof in Lothe und dann habe ich mir noch die Augen gerieben, weil jemand eine Wohnungseinrichtung einfach auf die Straße geschmissen hat.
Die Straße ist nicht mehr passierbar. Ganz normaler Wochenend-Wahnsinn.
Auch wenn die Pflicht zum Tragen einer Maske zumeist entfällt, kann man sie selbstverständlich freiwillig tragen. Das Tragen einer Maske ist nämlich kein politisches Statement, sondern der Beweis dafür, dass man auf seine Mitmenschen Rücksicht nimmt.
Das Personalkarussell dreht sich
Es kommt immer wieder zu Problemen mit der Müllabfuhr, weil parkende Autos so unglücklich stehen, dass die großen Müllfahrzeuge nicht durchpassen. Ja, auch die Müllfahrzeuge werden immer größer und auch hier müssen wir gegensteuern. Es kann nicht sein, dass das Abfuhrunternehmen immer größere Fahrzeuge einsetzt und die Rahmenbedingungen zum Beispiel in der Schwalenberger Altstadt ignoriert. Das ändert aber nichts daran, dass die Straßen nicht zugeparkt werden dürfen. Auch in dieser Woche hat es deswegen mal wieder Schwierigkeiten gegeben. In dem Zusammenhang ist es übrigens eher nicht so nett, wenn sich meine Mitarbeiter als Nazi beschimpfen lassen müssen, nur weil sie darum bitten, das Auto wegzufahren. Ich frage mich wirklich, an welcher Stelle manche Zeitgenossen geistig falsch abgebogen sind.
Auch in dieser Woche habe ich ein Gespräch zur ärztlichen Versorgung geführt. Es ist übrigens Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung und der Zahnkassenärztlichen Vereinigung, die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Aber natürlich interessiert mich das Thema auch und ich versuche unterstützend tätig zu werden.
Am Donnerstag war mal wieder ein netter Brief in der Eingangspost. Absender war der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe. Schieder-Schwalenberg erhält weitere 189.000 Euro, um die Bushaltestellen barrierefrei umzugestalten. Dazu sind wir als Stadt verpflichtet und so lange wir eine 90 Prozent-Förderung bekommen, versuchen wir Schritt für Schritt diese Aufgabe zu erledigen.
Der Haupt- und Finanzausschuss hat in dieser Woche getagt und ich habe die Gelegenheit genutzt, um über die Auswirkungen des Putin-Kriegs zu informieren. Als Stadt sind wir massiv von den wirtschaftlichen Folgen betroffen. Große Sorgen machen mir die explodierenden Energie- und Baupreise. Da kommt noch richtig was auf uns zu. Das ist allerdings Kleinkram im Vergleich zu dem, was die Menschen in der Ukraine erleiden müssen. In Schieder-Schwalenberg sind bisher 42 Flüchtlinge angekommen und zwar „ungesteuert“. Daneben erfolgt ab der nächsten Woche die „gesteuerte“ Zuweisung über das Land. Das gilt zudem auch für afghanische Ortskräfte, die ebenfalls auf die Kommunen verteilt werden. Insgesamt ist das alles eine sehr schwierige Situation, denn im Hintergrund erfordert das enormen administrativen Aufwand, der auch von einer kleinen Verwaltung geleistet werden muss. Schließlich müssen Sozialleistungen gewährt werden, die wiederum voraussetzen, dass Identitäten feststehen, um einem Missbrauch vorzubeugen. Auch werden Sozialleistungen nicht willkürlich nach Sympathie und Antipathie gewährt, sondern nach Recht und Gesetz. Es gibt schließlich nicht Flüchtlinge erster und zweiter Klasse, auch wenn ich in manchen Diskussionen diesen Eindruck habe. In diesem Zusammenhang muss ich mal erwähnen, dass die Städte und Gemeinden bei dieser Aufgabe gut zusammenarbeiten und ein ganz großes Lob geht an die Kreisverwaltung, die ebenfalls hilft, wo sie kann.
In der Verwaltung dreht sich gerade das Personalkarussell. Im Laufe des Jahres wird die Leiterin des Fachbereichs Ordnung und Soziales in den Ruhestand gehen und wir sind auf der Suche nach einer Nachfolge. Bewerbungen sind noch bis zum 6. April möglich. Daneben habe ich aber auch die Entscheidung getroffen, dem bisherigen Leiter des Fachbereichs Finanzen die Leitung des Fachbereichs Stadtentwicklung zu übertragen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er an der Stelle gute Arbeit leisten wird. So ein Wechsel sorgt immer auch für neuen Schwung und neue Ideen und gerade bei der Stadtentwicklung gibt es viel zu tun. Die Nachfolge im Fachbereich Finanzen ist ebenfalls geklärt und zwar auch hausintern. Viel Veränderungen auf einmal, was sicherlich nicht ganz einfach ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir nach kurzer Anlaufzeit voll loslegen können, im Sinne der Stadt Schieder-Schwalenberg.
Danke für den Hinweis, aber wir bereiten uns bereits auf Flüchtlinge vor
Die Kleinstadtakademie hat mich bereits am Sonntag nach Seehausen in Sachsen-Anhalt geführt. Seehausen ist eine der sechs Kommunen, die sich bei einem Forschungsprojekt mit dem Thema Wohnen im ländlichen Raum beschäftigen. Demographischer Wandel, Problemimmobilien und Denkmalschutz als Fluch und Segen prägen auch dort die Ausgangslage. Allerdings sind die Probleme dort deutlich stärker und im Vergleich dazu ist die Welt bei uns noch in Ordnung. Das zeigte sich am Montag bei einem Stadtrundgang, bei dem man mal genauer hingucken konnte.
Dienstagabend gab es dann ein paar Dinge mit der Wirtschaftsinitiative zu besprechen. Auch wenn der diesjährige Neujahrsempfang wieder einmal ausfallen musste, macht die WIR natürlich weiterhin Pläne.
Am Mittwoch war ich leider durch zahlreiche Termine gehetzt und hatte Probleme, mich auf die unterschiedlichen Themen vorzubereiten. Frühmorgens gab es eine Abschlussbesprechung zur Leader-Bewerbung, die nach einer halben Stunde beendet sein musste, weil ich mich mit den Fachbereichsleitern zu einer Krisensitzung treffen musste. Im Anschluss stand ein Gratulationsbesuch auf der Agenda, bevor ich ein Gespräch zur ärztlichen Versorgung in Schieder-Schwalenberg geführt habe. Zum Folgetermin mit einem Unternehmer habe ich es nicht ganz pünktlich geschafft, aber am Abend konnte dann ohne Komplikationen die Leader-Abschlussveranstaltung über die Bühne gehen. Wenn man sich an solchen Tagen dann vorwerfen lassen muss, bewusst nicht ans Telefon zu gehen, dann muss man schon mal tief durchatmen, um nicht die gute Erziehung zu vergessen.
Auch am Donnerstag habe ich verschiedene Gespräche geführt. Abends fand dann die Sitzung des Klima- und Stadtentwicklungsausschusses statt. In dieser Sitzung wurde den Ausschussmitgliedern die Überlegungen zur Weiterentwicklung des SchiederSee-Zentrums vorgestellt. Insgesamt will der Eigentümer neun Millionen Euro investieren, wobei der Schwerpunkt im Neubau des Hauptgebäudes liegt. Insgesamt soll das Gelände neu geordnet werden und es ist ein Ausbau als Wohnmobilhafen angedacht. Bei allen Überlegungen stehen die Belange der Anwohner an vorderster Stelle. Dies hatte ich bereits in Vorgesprächen als Leitplanke definiert.
Nach einem Gratulationsbesuch musste ich am Freitagabend noch die neuen Corona-Regeln aufarbeiten. Das Land NRW hatte sich lange bedeckt gehalten, wie diese Aussehen sollten, nachdem das Bundesinfektionsschutzgesetz geändert wurde. Für eine Übergangsfrist bis zum 2. April gelten somit ein Teil der Corona-Regeln in NRW fort. Vor der Entscheidung des Bundestages hat es in der Bund-Länder-Konferenz übrigens massive Kritik am Vorgehen des Bundes geben. Die Schärfe dieser Kritik habe ich in den zwei Jahren der Pandemie in dieser Form noch nicht erlebt.
Das große Thema der Woche war aber wieder der Putin-Krieg und der damit verbundene Flüchtlingsstrom. Die Kommunen sind aktuell auf dreifache Weise betroffen. Viele Flüchtlinge kommen über private Kontakte oder über Hilfsaktionen. Daneben werden in den nächsten Tagen mit höchstens fünf Tagen Vorlaufzeit Flüchtlinge durch das Land an die Kommunen verteilt. Des Weiteren werden den Kommunen auch die Ortskräfte aus Afghanistan zugewiesen. Insbesondere der völlig ungesteuerte Flüchtlingsstrom bereitet der kommunalen Familie kaum zu bewältigende Probleme und es macht mich wütend, dass Bund und Land die Kommunen völlig im Regen stehen lassen. Da wirkte es auf mich fast schon wie Hohn, dass in dieser Woche ein Erlass aus Düsseldorf kam, mit dem den Kommunen geraten wurde, sich auf Flüchtlinge vorzubereiten. Bei uns gibt es bezüglich der Unterbringungsmöglichkeiten übrigens keine Denkverbote, weil wir uns auf jede Situation vorbereiten müssen und ich hoffe, dass wir im Falle eines Falles auch bei Ihnen auf Verständnis stoßen.
Es gibt eine neue Corona-Schutzverordnung für NRW. Das bedeutet, dass in NRW die Corona-Regeln nicht entfallen, zumindest nicht bis zum 2. April.
Entschuldigung angenommen!
Die Auswirkungen des Putin-Krieges binden ganz erhebliche Ressourcen in der Verwaltung. Die Flüchtlinge, die bisher bei uns gestrandet sind, wohnen in privaten Unterkünften. Für die nächste Woche sind bereits weitere Personen angekündigt. Damit verzeichnen wir in Schieder-Schwalenberg dann 25 Vertriebene aus der Ukraine, alles Frauen und Kinder. Der Integrationsminister hat aber bereits angekündigt, dass zusätzlich auch durch das Land die Verteilung auf die Kommunen erfolgt. Die Dynamik bereitet mir große Sorgen.
Aber natürlich gibt es auch andere Themen, mit denen man sich beschäftigt. So habe ich mit dem Personalrat einen Austausch gehabt, wie dies regelmäßig der Fall ist. Es gibt immer wieder einige Personalveränderungen und aktuell steht einiges an in der Verwaltung.
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Kleinstadtakademie“ fand ein digitales Arbeitstreffen statt, in dem es um Problemimmobilien ging. Leider ist es oftmals so, dass zu Problemimmobilien auch Problemeigentümer gehören. Davon kann ich mehrere Lieder singen. Wirksame Instrumente stehen den Kommunen kaum zur Verfügung. Das Eigentumsrecht ist ein sehr hohes grundgesetzlich geschütztes Gut und die Verpflichtung, die sich aus dem Eigentum ergibt, ist leider nur ein Nebenaspekt, quasi ein zahnloser Tiger.
Als Bürgermeister hat man immer auch mit ganz speziellen Menschen zu tun. Es gibt ja Personen, die haben immer und mit jedem Streit und die fühlen sich auch nur wohl, wenn sie sich streiten können. Warum sollte ein Bürgermeister von solchen „Originalen“ verschont bleiben? Nervend ist es allerdings immer dann, wenn man wirklich wichtigere Dinge zu tun hat. Auf der anderen Seite hat das sogar manchmal einen gewissen Unterhaltungswert. Nicht umsonst interessiert sich bisweilen auch die Presse dafür.
Wer hat als Jugendlicher nicht auch mal Blödsinn gemacht? Ich selbstverständlich nicht, aber grundsätzlich gehört das irgendwie zur Jugend dazu. Das war früher schon so und ist auch heute nicht anders. Man sagt, dass im Gehirn eines Menschen bis zu 100 Billionen Synapsen seien, die dafür sorgen, dass man das Gehirn richtig einsetzen kann. Da kann es ja schon mal sein, dass diese Synapsen nicht alle so richtig funktionieren. Das ist offensichtlich bei Jugendlichen durchaus häufiger der Fall und vielleicht auch der Grund dafür, dass es immer wieder zu völlig sinnlosen und manchmal auch mehr als ärgerlichen Dummheiten kommt. Jüngst gab es wieder einmal Vandalismusschäden an einem städtischen Gebäude. Weil wohl die angesprochenen Synapsen nicht so funktionierten, wie sie funktionieren sollten, hatten sich die Jugendlichen auch keine Gedanken darüber gemacht, dass es mindestens ungeschickt ist, vor laufenden Überwachungskameras Blödsinn zu veranstalten. Sie flogen also relativ schnell auf. Zwar weiß ich nicht, welche erzieherischen Maßnahmen die Eltern ergriffen haben. Ich weiß aber, dass ich um Entschuldigung gebeten wurde und zwar nicht von den Eltern, sondern vom „Täter“ höchstpersönlich. Das wiederum finde ich erwähnenswert, denn das zeugt von Charakterstärke. Nun konnte ich allein wegen der Entschuldigung natürlich keine Absolution erteilen, aber für mich war es Ehrensache, diese Entschuldigung anzunehmen. Der finanzielle Schaden muss allerdings trotzdem ausgeglichen werden und da war ich mir mit dem Vater einig: Konsequenzen müssen sein. Und ich glaube wieder an das Gute im Menschen und zolle dem Jugendlichen meinen Respekt für den Mut, zu mir zu kommen und sich zu entschuldigen. Da scheint der Wertekompass der elterlichen Erziehung also doch zu funktionieren. In der heutigen Zeit ist das leider keine Selbstverständlichkeit. Noch mehr hätte es mich allerdings gefreut, wenn auch der zweite Täter so viel Rückgrat bewiesen hätte.
Gänsehaut-Momente
Alles das, was ich in dieser Woche gemacht habe, erscheint nebensächlich. Zum Beispiel musste ich ein Verkaufsgespräch führen. Es wurde um eine Erlaubnis gebeten, Fotos vom Stadtgebiet machen zu dürfen. Gratulationsbesuche standen auf der Agenda. Ich durfte mich mal wieder beschimpfen lassen, weil ja alle Mitarbeiter der Verwaltung offensichtlich zu dämlich sind. Ich habe mich um Grundstücksangelegenheiten gekümmert. Die ärztliche Versorgung hat mich beschäftigt und beim Zeitungslesen habe ich mich richtig über politische Verlautbarungen geärgert, nach denen Wohltaten verteilt werden sollen, die am Ende des Tages unglaublich viel Geld kosten, das die Städte und Gemeinden aufbringen müssen.
Das alles verkommt aber zur Randnotiz, vor dem Hintergrund der schrecklichen Entwicklung in der Ukraine und dem Angriffskrieg des russischen Diktators. Am Dienstag haben
sich die lippischen Bürgermeister und der Landrat kurzfristig zu der aktuellen Entwicklung ausgetauscht. Es ist zu erwarten, dass wir in Kürze die große Aufgabe haben werden, zahlreiche
ukrainische Flüchtlinge unterbringen zu müssen. In einigen Städten sind bereits Geflüchtete angekommen. Das alles geschieht zu einer Zeit, in der die Städte ohnehin die sogenannten Ortskräfte aus
Afghanistan unterbringen müssen. Diese befinden sich nämlich in den Landeseinrichtungen und werden jetzt auf die Kommunen verteilt. In Schieder-Schwalenberg haben wir aktuell noch kein
ukrainisches Flüchtlingsproblem, sondern ein afghanisches Flüchtlingsproblem. Trotzdem ist es ein starkes Signal, dass sich Bürgerinnen und Bürger melden, die Unterbringungsmöglichkeiten
anbieten. Wir sammeln die Informationen und werden bei Bedarf darauf zurückkommen.
Am Dienstag entwickelte sich dann sehr schnell der Plan, einen Hilfskonvoi zu organisieren und es zeigt sich schnell, dass dies durch die Städte Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde und
Schieder-Schwalenberg erfolgen soll. Am Dienstagabend habe ich um 21 Uhr unsere Wehrführung kontaktiert und eine viertel Stunde später bekam ich die Zusage unserer Kameradinnen und Kameraden. Nun
weiß ich, dass Aktionismus und „gut gemeint“ nicht immer gut sind. Ich habe daher großen Wert daraufgelegt, die einzusammelnden Hilfsgüter genau zu benennen und leider auch alles andere, was
nicht dieser Positivliste entspricht, abzulehnen. Alles andere lässt sich einfach logistisch nicht leisten. Das hat auch im Großen und Ganzen gut geklappt und nur vereinzelt sorgte das für Ärger.
Allerdings zeigte sich sehr schnell, dass Winterkleidung in so großen Mengen gespendet wurde und ich die Notbremse ziehen musste. Die Kapazitäten reichten einfach nicht aus. Leider hatte nicht
jeder dafür Verständnis. Unsere Feuerwehr hat auf jeden Fall sehr strukturiert und professionell gearbeitet und wieder einmal darf ich mich bedanken. Dienstagabend angerufen, Mittwoch und
Donnerstag gehandelt und Freitag hat sich der Hilfskonvoi bereits auf den Weg gemacht.
Zwischendurch dann die Begegnungen, die mir zeigen, dass die Hilfsbereitschaft einfach grenzenlos ist. Wenn mal eben jemand 500 Euro spendet und mir das Geld auf den Tisch legt, dann macht das
einfach sprachlos.
Mittwochnachmittag hatten wir in Blomberg kurz die organisatorischen Rahmenbedingungen der Hilfsaktion besprochen und nachdem sich der Konvoi mit zehn Fahrzeugen am Freitagmorgen auf den Weg
gemacht hatte, habe ich natürlich die Zwischenmeldungen mit großem Interesse verfolgt. Selbstverständlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, am Sonntagnachmittag die Rückkehrer in Blomberg
wieder in Empfang zu nehmen. Das sind diese Gänsehaut-Momente und ich bin froh, dass alle zwar sehr erschöpft, aber unversehrt und mit einem Lächeln im Gesicht zurückgekehrt sind. Ein ganz dickes
Lob an die Feuerwehren unserer Städte, an den Kreis Lippe und an die Unternehmen, die ohne Überlegung mitgemacht haben.