
Gibt es eigentlich Grünkohlschokolade?
In dieser Woche bin ich der Einladung zum Kreisverbandstag der lippischen Landwirte gefolgt. In der alljährlichen Versammlung standen diesmal die Bundestagskandidaten des Wahlkreises Lippe I den Landwirten Rede und Antwort. Naturgemäß prallen hier sehr unterschiedliche Standpunkte aufeinander, aber es war eine sachliche und konstruktive Veranstaltung. Beklagt wurden realitätsferne Vorgaben, die von wenig Fachlichkeit zeugen und natürlich auch die überbordende Bürokratie. Ein großes Problem ist gerade in der Landwirtschaft die fehlende Planungssicherheit. Wie soll die Landwirtschaft sich großer Investitionsprojekte stellen, wenn sie nicht darauf vertrauen kann, dass für diese Investition eine Sicherheit von einigen Jahren gegeben ist? Wenn eine Investition eine Nutzungszeit von 10, 15 oder 20 Jahren voraussetzt, um wirtschaftlich darstellbar zu sein, die Erfahrung aber zeigt, dass die Politik alle paar Jahre andere Vorgaben macht, dann darf man sich nicht wundern, wenn Investitionen ausbleiben. Diese Ungewissheit betrifft übrigens insgesamt die Wirtschaft. Leider sind verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit in Deutschland nicht mehr selbstverständlich.
Ein nettes Telefonat mit der Autorin Dagmar Macêdo hatte ich in dieser Woche. Frau Macêdo schreibt aktuell das Buch Heimatschätze, in dem die schönsten Altstädte aus Ostwestfalen-Lippe dargestellt werden. Auch Schwalenberg wird mit einem Kapitel vertreten sein und da gab es ein paar Punkte zu besprechen. Das Buch wird voraussichtlich Ende April erscheinen und kann bereits heute vorbestellt werden. Ich bin gespannt, wie wir dort dargestellt werden.
Auch die ärztliche Versorgung hat mich wieder beschäftigt. Es bleibt dabei, dass es nicht genug Ärzte gibt, die bereit sind, sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen. Die Städte und Gemeinden reagieren daher immer öfter damit, Prämien anzubieten. Eigentlich ist es ja Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung, die Arztversorgung sicherzustellen und auch hier werden Prämien gewährt. Da das aber nicht erfolgreich ist, versuchen die Kommunen mit zusätzlichen Prämien Einfluss zu nehmen. Das Lockmittel Geld betrachte ich sehr kritisch, weil das letztlich nichts anderes als kommunaler Kannibalismus ist. Die Städte versuchen mit Geld die Ärzte aus anderen Städten abzuwerben. Keine gute Entwicklung.
Auch in diesem Jahr werden mit dem sogenannten Regionalbudget unserer Leader-Region (Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Schieder-Schwalenberg) Kleinprojekte gefördert. Dieses Regionalbudget steht neben dem normalen Leader-Budget zur Verfügung und muss jedes Jahr erneut vom Land bewilligt werden. Aufgrund der Finanzprobleme auf allen Ebenen ist die Bewilligung keine Selbstverständlichkeit. Für dieses Jahr konnten wir aber aufatmen. Es gibt wieder Geld, der Aufruf für das Förderprogramm wurde diese Woche veröffentlicht und ich empfehle es dringend insbesondere für die zahlreichen Vereine in Schieder-Schwalenberg.
Aktuell ist immer noch Grünkohlzeit und das sollte man auch ausnutzen. Viele wissen ja nicht, dass ich grünkohlmäßig vorbelastet bin, weil ich schon mal Grünkohlkönig war. Deswegen freue ich mich auch jedes Jahr über die Einladung der örtlichen DEHOGA zum alljährlichen Grünkohlgelage. Diesmal fand die Veranstaltung im Strandhaus am SchiederSee statt und es war ein kulinarischer Hochgenuss. Neben dem klassischen Grünkohl mit Kohlwurst gab es zum Beispiel Grünkohl-Kartoffelpüree mit Kürbis oder Bandnudeln mit Grünkohl, Limetten und geschmolzenen Kirschtomaten. Als Vorspeise wurde ein Rote Bete Carpaccio mit Ziegenkäse und Grünkohlpesto serviert. Zu weiteren Blattsalatvariationen gab es eine Grünkohlvinaigrette und ganz besonders angetan war ich vom Grünkohl-Apfel Wintersalat mit Nüssen. Die von mir erhoffte Grünkohlschokolade zum Nachtisch gab es dann allerdings nicht. Spätestens nach der Grünkohlzeit Ende März, sollten wir wieder in die Grillsaison einsteigen und dann werde ich mal testen, ob man Grünkohl auch grillen kann.