Bitte vormerken: So. 12.11.2017 – Prof. Dr. Gideon Greif kommt!
Meine Französischkenntnisse sind absolut unzureichend. Zumindest musste ich mir das selbst eingestehen, nachdem mich eine E-Mail aus Frankreich erreichte. „Monsieur le maire“ hab ich ja noch verstanden. Auch der restliche Inhalt war verständlich, ging es doch darum, dass ein Franzose um Hilfe bei der Kontaktaufnahme mit einem alten Freund aus Schieder-Schwalenberg bat. Beim Beantworten der E-Mail musste ich dann allerdings meine Tochter um Hilfe bitten. Ich kann nur hoffen, dass meine Französischlehrerin nicht meinen Blog liest. Die war immer sehr streng und wenn die von meinem Unvermögen liest, dann sehe ich schon wieder vor meinem geistigen Auge ihren tadelnden Blick, bevor sie ihr kleines Büchlein zückt, in dem sie immer die Noten notierte. Madame E., bitten seien Sie gnädig mit mir!
Irgendwie habe ich in dieser Woche Signale empfangen, wonach der Sommer vorbei sei. Zumindest wurde mir von Ehrenamtlern mitgeteilt, dass das Tretbecken bei Alt-Schieder winterfest gemacht werden könnte. Innerlich sträube ich mich zwar dagegen, schon an den Winter denken zu müssen, ich fürchte allerdings, dass ich mich der Realität stellen muss. Vielen Dank an die ehrenamtlichen Kräfte, die das Tretbecken in der Regel zwei Mal wöchentlich gereinigt haben. Das Angebot, sich auch im nächsten Jahr wieder um das Tretbecken kümmern zu wollen, freut mich zusätzlich. Und noch etwas ist bemerkenswert: es gab in diesem Jahr keine Probleme mit Vandalismus. Mein Eindruck ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zurzeit wieder mehr ehrenamtlich engagieren. Vielen, vielen Dank!
Aktuell dreht sich viel um die Finanzen. Die Landesregierung wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die Kommunen viel mehr Zuweisungen erhalten als im letzten Jahr. Das liegt allerdings allein
an der konjunkturellen Entwicklung und den gestiegenen Steuereinnahmen. Das Finanzausgleichssystem hat sich nicht verändert. Dabei könnten wir deutlich mehr Zuweisungen für Investitionen
gebrauchen, um den derzeitigen Investitionsstau zum Beispiel beim Brandschutz und den Straßen zu reduzieren. Hier besteht ziemlich großer Handlungsbedarf. Leider fehlt das nötige Kleingeld
dafür.
Der städtische Haushaltsentwurf für das Jahr 2018 ist übrigens
kurz vor der Fertigstellung und soll in der nächsten Ratssitzung eingebracht werden. Da gleichzeitig die Jahresrechnung 2016 und die Abwicklung des aktuellen Jahres 2017 beackert werden, kann man
schon mal ins Zweifeln kommen, in welchem Jahr wir uns denn nun genau befinden.
Und jetzt muss ich den Wochenrückblick mal für eine Vorschau
missbrauchen:
In dieser Woche habe ich eine Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz unternommen. Ich hatte dabei die besondere Ehre, den israelischen Historiker Prof. Dr. Gideon Greif kennenzulernen. Herr Greif ist
ein weltweit anerkannter Fachmann zum Thema Holocaust und Auschwitz. Insbesondere in Israel ist er eine sehr populäre Persönlichkeit, was ich auch daran erkennen konnte, dass fast alle Israelis,
die ebenfalls die Gedenkstätte besucht haben, Herrn Greif erkannt haben.
Ich habe mich ausführlich mit Herrn Greif unterhalten und auch auf die lobenswerte Jugendarbeit des JUZ Schieder hingewiesen. Die Jugendlichen haben sich intensiv mit dem Thema Auschwitz
auseinandergesetzt und auch schon Gedenkstättenfahrten nach Auschwitz organisiert. Herr Greif hat mich im Laufe des Gesprächs gefragt, ob er auch in Schieder einmal einen Vortrag halten dürfe,
was ich mit Überraschung aufgenommen und sofort zugesagt habe. Allerdings ist der angedachte Termin schon sehr kurzfristig, nämlich am Sonntag, den 12. November. Ich hab jetzt das Problem, dass
ich mir Gedanken machen muss, wo ich Geldquellen auftue, um die Veranstaltung zu finanzieren und ich habe Sorgen, dass dieses doch sehr spezielle und alles andere als vergnügliche Thema nur
wenige Leute interessiert. Das wäre dann nämlich auch noch peinlich. Also gibt es heute einen Teilnahmebefehl! Wenn die Veranstaltung am 12. November wirklich zustande kommen sollte, dann hoffe
ich auf eine möglichst große Teilnehmerzahl. Ich verspreche, dass das eine sehr interessante Veranstaltung wird. Und derweil bettle ich um ein bisschen Geld, damit das finanziert werden
kann.