Für mich ist Spielen keine Ordnungswidrigkeit!
Am Montagmorgen hatte ich zunächst ein sehr interessantes Gespräch mit einer Bürgerin, die mir vor einiger Zeit einen Brief geschrieben hatte, um mir ihre Sichtweise zu verschiedenen Dingen
darzulegen. Ich hatte auf eine schriftliche Antwort verzichtet, da solche schriftlichen Antworten dann doch zumeist ermüdend und belehrend ausfallen. Stattdessen hatte ich die Dame zu einem
persönlichen Gespräch eingeladen, da ich an ihrer Meinung interessiert war. Allerdings wurde in diesem Gespräch auch offenkundig, dass oftmals die irrige Vorstellung herrscht, die Stadt könne
bestimmen, wie das äußere Erscheinungsbild von Privatgrundstücken auszusehen habe. Auch die Vorstellung, die Stadt müsse nur wollen, dass in leerstehenden Gewerbeobjekten wieder Leben einziehe,
ist leider falsch. Am fehlenden Willen der Stadt mangelt es nämlich nicht. Notwendig sind vielmehr Unternehmer, die die Objekte nutzen und die kann man nun mal nicht mittels Ordnungsverfügung zu
einer unternehmerischen Tätigkeit verpflichten. Die Welt ist leider doch deutlich komplizierter.
Montagabend tagte dann der Stadtteilausschuss in Wöbbel und wieder waren überraschend viele Bürgerinnen und Bürger an der Sitzung interessiert. Eine Anregung war zum Beispiel, dass ich mich für
bessere Busverbindungen in eine Nachbarstadt einsetzen solle. Darüber werde ich bestimmt auch Gespräche führen. Die Busverbindungen von den Ortsteilen nach Schieder sind übrigens sehr gut und
viele Dinge – vom Einkauf bis zum Arztbesuch – lassen sich auch in Schieder erledigen, frei nach dem Motto „Hier lebe ich, hier kauf ich ein“.
Zu einem Treffen der OWL-Bürgermeister der Heilbäder und Kurorte bin ich in dieser Woche ebenfalls gewesen. Natürlich machen wir uns Gedanken, wie man Schieder als Kneippkurort besser positionieren kann. Insbesondere mit dem Gesundheitszentrum und dem Schlosspark haben wir ein Pfund, mit dem wir wuchern können und auch müssen und vielleicht ergeben sich hier ja auch noch Möglichkeiten. Mein Vorschlag, die OWL-Kurorte mögen gemeinsam ihre Parkanlagen – jeweils unter einem bestimmten Thema – mehr in den Mittelpunkt ihrer Marketingbemühungen stellen, stieß auf jeden Fall auf großes Interesse.
Nach 25 Jahren Dienst für die Stadt Schieder-Schwalenberg musste ich jetzt Klaus Beckmeier in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Als Diplom-Ingenieur hat er in diesen Jahren viele kleine und große Baumaßnahmen begleitet und das Gesicht der Stadt wesentlich geprägt. In diesem Zusammenhang bitte ich um Verständnis, dass es bei so einer Personalveränderung natürlich für eine Übergangszeit zu Verzögerungen bei der Abwicklung der Aufgaben kommt. Mit Michael Bickel haben wir auf jeden Fall einen Kollegen gewonnen, der die Aufgaben kompetent weiterführen wird.
Am Sonntag durfte ich Frau Ministerin Ina Scharrenbach in der Städtischen Galerie in Schwalenberg begrüßen. Anlass war die Eröffnung der Ausstellung „Starke Frauen in der Kunst“. Die Ministerin zeigte sich aber auch interessiert an der Schwalenberger Altstadt und hat sich die Zeit genommen, mit mir einen kleinen Spaziergang zu machen, um verschiedene Problemfelder anzusprechen, denn immerhin ist sie auch Bauministerin und somit für Stadtentwicklung und Denkmalschutz zuständig.
Überhaupt kein Verständnis habe ich für dafür, dass sich eine Bürgerin darüber beschwerte, dass Kinder in einer Wohnsiedlung mit Kreide die Straße bemalt haben. Das Verlangen, hiergegen als Ordnungsbehörde vorzugehen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin froh um jedes Kind, das an der frischen Luft spielt und wenn dabei die Straße mit Kreide bemalt wird, dann ist das keine Verschmutzung von öffentlichen Verkehrsflächen und somit keine Ordnungswidrigkeit, sondern das wahre Leben und ich ermuntere jedes Kind dazu, dies ebenfalls zu machen. Ende der Diskussion!