Lesen gefährdet die Dummheit
Es geht mit großen Schritten auf das Jahresende zu und das bedeutet, dass sich die Städte intensiv mit den Haushaltsdaten für das nächste Jahr beschäftigen. Die Städte sind dabei zu einem ganz wesentlichen Teil fremdbestimmt. So ist der größte Kostenblock im jährlichen Haushalt der Stadt Schieder-Schwalenberg zum Beispiel die Kreisumlage. Die Höhe der Kreisumlage ist ganz wesentlich von der Höhe der Landschaftsumlage geprägt, die der Kreis an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe abführen muss. Der Landschaftsverband hat mir in dieser Woche die Eckdaten zukommen lassen und Schwindelgefühle bei mir verursacht. Beide Umlagen, also die Landschaftsumlage und die Kreisumlage sind nämlich abhängig von dem, was sich die Gesetzgeber in Berlin und Düsseldorf ausdenken. Insbesondere soziale Leistungen bestimmen den allergrößten Teil der Haushalte von Kreis und Landschaftsverband. Kurz gesagt: am Ende müssen immer die Städte bezahlen. Das macht die eigene Haushaltsplanung der Städte so schwer und jede Anstrengung zur Haushaltskonsolidierung kann mit einem Federstrich in Berlin und Düsseldorf mal wieder zunichte gemacht werden. Das gilt immer ganz besonders, wenn Wahlen anstehen.
Ein Gespräch mit der Wirtschaftsinitiative habe ich in dieser Woche auch geführt. Ich halte die Wirtschaftsinitiative für sehr wichtig. Zum einen ist sie ein Bindeglied zwischen den Unternehmen und der Stadtverwaltung, zum anderen sorgt sie mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen für eine positive Außendarstellung. Aber natürlich kann auch die Wirtschaftsinitiative immer wieder engagierte Mitstreiter gebrauchen.
In dieser Woche hatte ich auch wieder nette Gratulationsbesuche in einem Gesamtumfang von ca. 1.000 Kalorien.
Am Samstagabend habe ich mich am Rande einer Veranstaltung noch über eine Grundstücksangelegenheit ausgetauscht. Das Thema hat mich die ganze Zeit noch beschäftigt, so dass ich mir die Sache am Sonntag vor Ort angeguckt habe und mit der Grundstückseigentümerin die Sache noch einmal durchgesprochen habe. Das sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir da keine pragmatische und für beide Seiten gute Lösung finden sollten.
Wie hat Ihnen eigentlich das Wetter am Samstag gefallen? Das war natürlich nicht ohne Grund so schön. Ich hatte das so bestellt, weil doch am Samstag die große Sternwanderung der Schützen aus ganz Schieder-Schwalenberg anstand. Ich muss noch einmal ein ganz großes Lob an Olaf Liebig (Brakelsiek) und Frank Schröder (Schwalenberg) loswerden, die nicht nur die Idee hatten, sondern die Veranstaltung auch organisierten. Die Schützen haben damit wieder einmal bewiesen, dass sie nicht nur die Tradition bewahren, sondern gleichzeitig die Zukunft gestalten. Denn natürlich war diese Veranstaltung auch dazu gedacht, dass die Schützenvereine und -gesellschaften der einzelnen Ortsteile zusammenrücken, so wie auch die Ortsteile und anderen Vereine immer enger zusammenrücken. Das Gerede, dass Schieder-Schwalenberg keine Einheit ist, sondern nur ein Kunstprodukt der Kommunalreform, wurde damit eindeutig Lügen gestraft. Diese Veranstaltung verlangt auf jeden Fall eine Wiederholung. Und vielen Dank auch an den Musikzug Schwalenberg, den Spielmannszug Brakelsiek, die Jugendfeuerwehr und den Jugendkreis Brakelsiek, die alle tatkräftig mit angepackt haben. Das ist #unserSchiederSchwalenberg!
Am Samstag feierte auch die Bücherei in Schieder und zwar Ihren 80. Geburtstag. Das Büchereiteam hat eine schöne und Abwechslungsreiche Veranstaltung organisiert. Entschuldigen muss ich mich dafür, dass ich diesen Geburtstag nur kurz mitfeiern konnte, da ich ja auch bei den Schützen sein musste (siehe oben). Danke übrigens an Frau Grothe und den Chor der Alexander-Zeiß-Grundschule („Herr Bierwirth ist ein netter Mann und sonntags ist dann Facebook dran“) und vor allem vielen Dank an das Büchereiteam für seinen unermüdlichen Einsatz, das Lesen zu fördern. Ich bin nämlich wirklich der Meinung, dass Bücher und Lesen die Dummheit gefährden. Das bedeutet, dass das Büchereiteam eine Gefahr für die Dummheit ist. Und das ist gut so!