Vom Wehrführer ausgelacht
Liebe Frau X, es ist nett, dass Sie so ein gesteigertes Interesse an meiner Person haben. Aber ich versichere Ihnen, dass es nicht nötig ist, am Samstagmorgen um 7.17 Uhr Kontakt mit mir aufzunehmen und mich aufzufordern, dass ich aufstehen soll. Um diese Zeit bin ich nämlich ohnehin schon wach und fast schon das erste Mal wieder müde. Glauben Sie mir, um 7.17 Uhr habe ich bereits die Tageszeitung gelesen und gefrühstückt. Denn nur wer zeitig aufsteht, schafft sein Tagewerk, um nicht das Bild vom frühen Vogel zu bemühen.
Eine andere Bürgerin hatte wegen einer Bürgermeistersprechstunde angefragt. Ich handhabe das allerdings so, dass jeder, der mich persönlich sprechen möchte, einfach kurz anrufen kann, um nach einem Termin zu fragen. Ich halte das für deutlich bürgernäher und flexibler, als eine Sprechstunde zu festen Terminen. Wenn Sie also etwas auf dem Herzen haben, dann versuche ich mir ganz flexibel Zeit zu nehmen. Notfalls auch Samstagsmorgens um 7.17 Uhr.
Auch Streitigkeiten zwischen Nachbarn haben mich in dieser Woche wieder beschäftigt. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie man daran Spaß haben kann, die Feindschaften zu seinen Mitbürgern zu pflegen. Wahrscheinlich ist es auch gar nicht Spaß, sondern reine Verbitterung. Mich ärgert allerdings ganz besonders, wenn sich auch Unternehmer gegenseitig das Leben schwer machen. Als ob es nicht schon schwierig genug sei, ein Unternehmen zu führen.
Ein wenig Angst hatte ich vor dem Montag, weil wieder die Abfuhr der gelben Säcke auf dem Kalender stand. Ich sag mal so: es lief deutlich besser und die Bürgerinnen und Bürger haben die Probleme relativ gelassen hingenommen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass sich in Kürze die Routine einstellen wird und alles so läuft, wie wir es gewohnt sind.
Als Verbandsvorsteher beschäftige ich mich natürlich auch mit unserer Volkshochschule Lippe-Ost. In dieser Woche habe ich mich daher auch wieder mit dem Leiter der VHS ausgetauscht. Auch die Geschicke der VHS wollen geplant werden und manchmal muss man auch ein wenig in die Zukunft gucken. Insgesamt läuft es rund mit unserer kleinen, aber sehr schlagkräftigen VHS und das liegt insbesondere an dem motivierten VHS-Team und den Dozentinnen und Dozenten. Einige Dozenten sind bereits seit vielen Jahren für unsere VHS tätig und das spricht für sich. Auch beim Thema Integration leistet die VHS-Lippe-Ost insbesondere mit den qualitativ hochwertigen Integrationskursen sehr gute Arbeit.
Ganz nach meinem Geschmack war in dieser Woche das Richtfest für das SeniorenWohnHaus am Kurpark. Erst im letzten Mai war der erste Spatenstich und nun konnte das traditionelle Richtfest gefeiert
werden. Dass das in dieser relativ kurzen Zeit erfolgte, war ganz bestimmt keine Selbstverständlichkeit. In diesem Fall haben aber alle Beteiligten an einem Strang gezogen und den Weg geebnet.
Insbesondere die notwendige Bauleitplanung, die seitens der Stadt umgesetzt werden musste, klappte wie am Schnürchen. Dazu hat ganz wesentlich der Kreis Lippe und unser Fachbereich
Stadtentwicklung beigetragen. Wir wollten eben nicht einen mühsamen Hürdenlauf über tausend „Wenn“ und „Aber“ laufen. Wir haben uns einfach für einen direkt Sprint entschieden.
Ein Problem gab es allerdings doch: man forderte mich auf, beim Richtfest einen symbolischen Nagel in einen Balken einzuschlagen, denn ein Dach in Holzkonstruktion gab es nicht. Unter den Gästen
war auch der Wehrführer unserer Freiwilligen Feuerwehr und der wartete förmlich darauf, dass ich versagte. Den gefallen habe ich ihm dann auch gemacht. Niemand konnte den Nagel so hübsch krumm
schlagen wie ich. Ich brauche nicht erwähnen, dass der Wehrführer seinen Spaß hatte und ein Bild hat er vom krummen Nagel auch noch gemacht.