Der Freibadverein ist mir böse
Gehörig durcheinander hat da wohl ein Bürger das mit dem Bahnübergang Regelweg gebracht. Den hat die Deutsche Bahn aufgehoben und jetzt bin ich dafür ziemlich kritisiert worden. Ich würde diesen Bahnübergang zurückbauen, nur weil ich 37.000 Euro sparen möchte und dies würde ich auch noch als Erfolg bezeichnen. Das ist allerdings eine völlige Verdrehung des Sachverhalts. Es ist vielmehr so, dass ich diesen Bahnübergang gerne behalten hätte, weil er zum Beispiel auch für die Bewohner der Siedlung Seeblick die direkte Verbindung zum SchiederSee ist. Richtig ist aber, dass allein die Deutsche Bahn die Entscheidung getroffen hat, diesen Bahnübergang aufzuheben. Zum Dank hat sie auch noch 37.000 Euro dafür von der Stadt eingefordert. Diese Summe entspricht ungefähr einem Drittel der Rückbaukosten und es ist nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz (ja, so etwas gibt es) vorgesehen, dass der Straßenbaulastträger sich an den Kosten beteiligt. In diesem Fall könnte man meinen, dass die Stadt Schieder-Schwalenberg sich beteiligen müsste, weil der Regelweg eine Stadtstraße ist. Damit war ich aber ganz und gar nicht einverstanden, weil erstens der Regelweg unmittelbar vor dem Bahnübergang endet und danach eine Privatstraße beginnt, das Eisenbahnkreuzungsgesetz also gar nicht Anwendung findet und zweitens der Rückbau allein im wirtschaftlichen Interesse der Deutschen Bahn liegt. Vor diesem Hintergrund habe ich mich über ein Jahr lang gegen die Kostenbeteiligung gewehrt und am Ende hat die Deutsche Bahn ein Einsehen gehabt. Es ist also richtig, dass wir 37.000 Euro gespart haben, aber nicht, weil der Bahnübergang aufgehoben wurde. Wir haben das Geld vielmehr gespart, obwohl er aufgehoben wurde. Ich finde, dass das durchaus ein Erfolg ist.
Am Freitag hat das Eiscafé Venezia in Schieder unter neuer Leitung neu eröffnet. Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, um dem Neuinhaber alles Gute für die Zukunft zu wünschen und ich war sehr erfreut, dass das Café trotz des Schmuddelwetters voll war. Außerdem freue ich mich, dass es in Schieder auch zukünftig richtig gutes Eis gibt, das noch in Handarbeit nach italienischer Tradition hergestellt wird. In dem Eiscafé findet man übrigens ein sehr altes Foto von „Onkel Gelato“ (so habe ich ihn immer genannt), der mit seiner Piaggio Ape über die Dörfer fuhr und auch mir am Samstagnachmittag eine Kugel Schoko verkaufte. Ich erinnere mich auch noch gut daran, dass es regelmäßig Ärger wegen der Schokoflecken auf meinem T-Shirt gab.
Es ist die Zeit der Jahreshauptversammlungen, so auch in dieser Woche. Und ich muss schimpfen! Unsere Stadt lebt von der Vielfalt und dem tollen Engagement der Vereine. Ein Verein ist allerdings nur ein Verein, wenn er einen Vorstand hat. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Menschen, die klug daherreden gibt es genug. Wir brauchen Leute die handeln und die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und dazu gehören zum Beispiel Vorstandsposten.
In dieser Woche hat auch der Stadtrat getagt und Susanne Hoffmann von der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe hat einen Sachstandsbericht zu unserem Wald auf dem Dohlenberg gegeben. Der Landesverband kümmert sich um unseren Wald, da sich eigenes Personal für unsere kleine Fläche nicht lohnt. Es steht wirklich nicht gut um unseren Dohlenberg und Schuld daran haben das Sturmtief Friederike, das extrem trockene Jahr 2018 und vor allem der Borkenkäfer. Was der Borkenkäfer eigentlich gar nicht mag, ist ein kühles und feuchtes Wetter und jetzt können Sie dreimal raten, was ich mir für ein Wetter in diesem Sommer gewünscht habe. Nachdem ich mich letztes Jahr um ein schönes Freibadwetter gekümmert habe, muss ich mich in diesem Jahr eben um ein schlechtes Waldwetter bemühen. Woran ich natürlich nicht gedacht habe, ist der Umstand, dass ein Vertreter des Freibades auch Ratsmitglied ist. Entsprechend freundlich fiel die Reaktion auf meine Wetterwünsche aus. Lieber Freibadförderverein, ich muss mich entschuldigen. Ich werde noch mal in mich gehen und überprüfen, ob ich das Wetter zumindest während der Freibadsaison nicht doch freibadgerecht gestalten kann.