Wir müssen den Bahnhof aufhübschen
In dieser Woche habe ich nach langer Zeit mal wieder einen Brief von einem Reichsbürger bekommen. Allerdings stand da so viel wirres Zeug drin, dass ich das auch nach mehrmaligem Lesen nicht verstanden habe. Auf der einen Seite wird die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und die Gültigkeit des Grundgesetzes verneint, auf der anderen Seite werde ich aufgefordert, mich an das „rechtsverbindliche Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland zu halten.“ Und noch ein Hinweis meinerseits: es interessiert mich nicht, dass angeblich der Freistaat Preußen das Sagen hat. Ich bin schließlich Lipper und kein Preuße!
Die neue Fußgängerbrücke an der Bahnhofstraße war am Donnerstag und Freitag kurzfristig gesperrt, weil die Oberfläche versiegelt werden musste. Natürlich bin ich darauf angesprochen worden, aber es war eine planmäßige Maßnahme und hat nichts damit zu tun, dass falsch geplant wurde oder die Baufirma schlecht gearbeitet hätte. Im letzten Jahr wurde auf die Versiegelung verzichtet, weil die Witterung nicht passte. Ich bin heute persönlich über die Brücke gelaufen und habe überlegt, ob wir ein Schild vor der Brücke aufstellen: „Bitte Füße abputzen“. Ich denke, die Schuhe vor dem Überqueren auszuziehen, wäre wahrscheinlich doch etwas übertrieben. Am Donnerstag wird übrigens in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der Plan zur Gestaltung des gesamten Umfeldes vorgestellt.
Der Bildhauer Jakob Wedel, der 2014 verstorben ist, hat lange Jahre in Schwalenberg gelebt und natürlich dort auch seine Spuren hinterlassen (Die schöne Schwalenbergerin, Gänsebrunnen). Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte widmet ihm jetzt eine Sonderausstellung und ich freue mich, dass ich die Ausstellungseröffnung am 1. Juni mit einem Grußwort begleiten darf. Die Einladung dazu habe ich in dieser Woche bekommen.
Nach den umfangreichen Arbeiten an der Grundschule am Schlosspark steht ein Fassadenanstrich an. Insbesondere die Fassaden der OGS und des Hauptgebäudes zur Parkallee hin haben es bitter nötig. Vor Ort habe ich mir das Farbkonzept erläutern lassen und auch noch ein bisschen wegen des Umfangs der Arbeiten gefeilscht. Denn ich ärgere mich ziemlich darüber, dass der jetzige Anstrich, der gerade einmal neun Jahre alt ist, schon wieder so desolat ist. Einen nicht unerheblichen Anteil daran, haben diejenigen, die das Eigentum anderer offensichtlich nicht zu schätzen wissen. Wenn man sich allein die Verschmutzungen anguckt, die von irgendwelchen Rabauken stammen, dann kann man schon ärgerlich werden. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der aktuelle Anstrich nicht das gehalten hat, was man erwarten konnte. Der rote Farbton ist mit einem Grauschleier überzogen und das ist nach einer so kurzen Zeit alles andere als normal.
In dieser Woche gab es einige Gratulationsbesuche. Natürlich war der 103. Geburtstag am Samstag schon außergewöhnlich. Ich muss aber gestehen, dass mich der Landrat etwas ins Schwitzen gebracht hat. So durfte ich doch eine Urkunde von ihm überreichen. Das Problem dabei war, dass die Urkunde auf Platt war. Da ich Platt zwar ein wenig verstehe, aber nicht sprechen kann, habe ich mich vor der Geburtstagsgesellschaft ziemlich blamiert. Da tröstet es nur wenig, dass das Geburtstagskind auch kein Platt konnte.
Zu Recht erhielt ich in dieser Woche einen mahnenden Hinweis zum Zustand des Bahnhofsgebäudes. Immerhin entsteht dort für einige Fahrgäste der erste Eindruck von unserer Stadt und der sollte doch eigentlich positiv sein. Leider vermitteln die Aushangkästen und die Türen alles andere als einen positiven Eindruck. Hier müssen wir dringend etwas tun. Vielen Dank für den Hinweis und wir geloben Besserung!