Diese vermaledeite Brücke
Wir haben zwar erst Ostern, aber jetzt wird bereits das Pfingstwochenende verplant. Ich habe nämlich schon die Einladung mit den ersten Terminen für das Schützenfest in Schwalenberg erhalten. Pfingsten finden nicht nur traditionell zwei Schützenfeste mit den unterschiedlichsten Programmpunkten statt, auch der Mühlentag an der Papiermühle Plöger und der Tag der Gärten und Parks ist an diesem Wochenende. Pfingsten ist mit Terminen also immer ziemlich eng getaktet und da ist es gut, wenn man rechtzeitig planen kann.
Die Europawahl läuft langsam an. Im Stadtgebiet macht sich der anstehende Termin bereits durch die großen Wahlplakate insbesondere am Berliner Platz in Schieder bemerkbar. Vier dieser großen Stellwände sind dort platziert und wirken schon ziemlich mächtig. Diese großen Plakate nennt man übrigens Wesselmänner. Der Name leitet sich wohl von einer Werbefirma namens Wesselmann ab, wobei auch andere Unternehmen solche Plakatwände aufstellen. Außerdem sind die Wahlbenachrichtigungen in dieser Woche an alle 6.638 Wahlberechtigten in Schieder-Schwalenberg verschickt worden. Wer per Briefwahl wählen möchte, kann ganz einfach den abgedruckten QR-Code einscannen und die Daten vervollständigen. Die Briefwahl lässt sich zudem über den Link https://www.buergerserviceportal.nrw/…/sc…/bsp_ewo_briefwahl beantragen. Die zahlreichen Briefwahlanträge, die insbesondere über diesen Weg bei uns bereits eingegangen sind zeigen, dass Wählen noch nie so bequem war wie heute. Die Stimmzettel, die wir dann verschicken, sind genau 93,5 cm lang und es gibt 40 Parteien und Wählervereinigungen zur Auswahl. Und es wäre doch schön, wenn wir von unserem Wahlrecht Gebrauch machen und eine anständige Wahlbeteiligung hinbekämen.
Auch in dieser Woche ist mal wieder ein anonymer Hinweis zum vermeintlichen Fehlverhalten von Nachbarn eingegangen, den wir als Stadtverwaltung möglichst ahnden sollen. Das Problem ist nur, dass solche Hinweise zumeist nicht zum Ziel führen, denn sie sind unkonkret und nicht belastbar, so dass wir keine Möglichkeit haben, sie zu überprüfen und gegebenenfalls ordnungsrechtlich tätig zu werden. Stellen Sie sich doch einfach einmal vor, wir würden auf Sie zukommen und von Ihnen verlangen, dass Sie zukünftig weniger Lärm machen sollen. Selbstverständlich würden Sie zu Recht wissen wollen, was Ihnen denn konkret vorgeworfen würde und wer sich belästigt fühlt. Und würden wir Ihnen dann sagen, dass wir nicht wissen, wer sich belästigt fühlt und ob die Vorwürfe berechtigt seien, dann würden Sie uns wahrscheinlich einen Vogel zeigen. Die beste Lösung in solchen Situationen ist ohnehin das persönliche Gespräch. Nachbarschaftsprobleme über die Stadtverwaltung auszutragen ist eher suboptimal.
„Was länge währt, wird endlich gut“, könnte man meinen. Bei der neuen Fußgänger- und Radwegebrücke über die Emmer gilt das allerdings nicht. Wir hatten und haben große Bedenken zur Verkehrssicherheit des Brückengeländers. Das Planungsbüro beharrt allerdings auf den Standpunkt, dass alles regelkonform gebaut wurde. Auch eine Brückenhauptprüfung, die nach solchen Baumaßnahmen üblich ist, kam zu dem Ergebnis, dass alles in Ordnung sei. Unsere Bedenken wurden dadurch aber nicht ausgeräumt und so haben wir ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben, das unsere Auffassung bestätigt. Größte Sorge ist, dass der Abstand zwischen Brückenplatte und Geländer zu groß ist und eine Absturzsicherung gerade bei Kindern nicht gewährleistet wird. Selbstverständlich liegt es nahe, dass gerade kleine Kinder gerne am Brückengeländer herumturnen und da für uns die Sicherheit der Kinder an vorderster Stelle steht, haben wir uns dazu entschlossen, das Geländer zunächst mit Bauzäunen zusätzlich abzusichern. Und auch der Spruch „einem geschenkten Gaul guckt man nichts ins Maul“ gilt in diesem Fall auch nicht. Wir haben die Brücke zwar geschenkt bekommen, achten aber trotzdem auf die Sicherheit, insbesondere für die Kinder. Gerade an diesem sonnigen Osterwochenende mit großem Betrieb hat dies oberste Priorität.