Ich muss mit den Autofahrern schimpfen!
In dieser Woche gab es mal wieder eine Beschwerde, weil der Gelbe Sack nicht abgeholt wurde, was ja im Einzelfall immer mal wieder vorkommen kann. In diesem Zusammenhang ist mir aber erneut aufgefallen, dass es bezüglich des Gelben Sackes weiterhin Missverständnisse gibt, weil immer wieder die Stadt als Ansprechpartnerin gesehen wird. Das ist aber falsch. Die Müllgebühren, die die Grundstückseigentümer bezahlen, haben nichts mit der Abholung der Gelben Säcke zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein System der Privatwirtschaft, denn die Privatwirtschaft ist dazu verpflichtet, Verpackungsmüll zu entsorgen. Hierzu dient das so genannte Duale System, dass sich über Lizenzgebühren zum Beispiel für den Grünen Punkt finanziert. Dieser Grüne Punkt (zwischenzeitlich gibt es auch noch andere Logos), der auf den Verkaufsverpackungen aufgedruckt ist, wird von allen Kunden quasi durch einen kleinen Preisaufschlag an der Supermarktkasse bezahlt. Im Kreis Lippe ist die Firma Veolia durch das Duale System mit der Abfuhr der Säcke beauftragt. Die Stadt bietet lediglich als Service an, dass man im Bürger- und Rathaus die Rollen mit Gelben Säcken bekommt, soweit sie nicht am Müllfahrzeug erhältlich sind. Gemeint ist damit natürlich nur das Fahrzeug, das die Gelben Säcke abholt. Denn bei der Entleerung der Restmüll-, Biomüll- und Papiertonne ist die Firma PreZero (ehemals Tönsmeier) unterwegs und diese Firma hat ebenfalls nichts mit dem Gelben Sack zu tun.
Unser neues Dienstfahrzeug wurde am Dienstag geliefert. Es handelt sich um ein kleines Elektroauto, dass unseren noch kleineren Elefantenrollschuh mit Verbrennungsmotor ersetzen soll. Die Anschaffung wurde mit 50 Prozent vom Bundesumweltministerium gefördert, was wir der Unterstützung durch den Kreis Lippe zu verdanken haben. Das Fahrzeug dient vor allem den zahlreichen Fahrten der Mitarbeiter zumeist innerhalb des Stadt- und Kreisgebietes. In der Regel also relativ kurze Fahrtstrecken, wozu so ein Elektroauto wunderbar geeignet ist. Geladen werden soll das Fahrzeug übrigens mit dem Strom, den wir ohnehin mit unserem eigenen Blockheizkraftwerk erzeugen.
Auch in dieser Woche, wie eigentlich in jeder Woche, habe ich mir Klagen über das Verhalten von Autofahrern anhören müssen. Manchmal sind es rein subjektive Wahrnehmungen, die bei objektiver Betrachtung relativiert werden müssen. Oftmals sind die Beschwerden allerdings berechtigt. Interessant ist übrigens auch, dass die Wahrnehmung eine andere ist, sobald man selbst hinterm Steuer sitzt. Oft habe ich mir schon Beschwerden anhören müssen, dass zu schnell gefahren werde. Manche Leute beschweren sich aber auch, wenn sie persönlich für zu schnelles Fahren geblitzt werden und sprechen von Abzockerei. Dabei muss ich darauf hinweisen, dass niemand gezwungen wird, gegen Geschwindigkeitsregeln zu verstoßen. Ein Sorgenkind ist zum Beispiel die Steinheimer Straße in Lothe und auch, weil wir es angeregt haben, wird dort verstärkt gemessen. Bei drei Messungen im März, die zu unterschiedlichen Tageszeiten jeweils für ca. 2 Stunden durchgeführt wurden, mussten insgesamt 84 Verstöße festgestellt werden. Bei einer Messung im April waren es 50 Verstöße, im Juni 46 Verstöße und im Juli 48 Verstöße. Wie gesagt, jeweils bei einer Messung die ca. 2 Stunden dauerte. Ich finde diese Zahl erschreckend, zumal man ja weiß, dass es noch mehr wären, wenn vor solchen Messungen nicht gewarnt würde, so zum Beispiel auch in Lothe über eine entsprechende WhatsApp-Gruppe. Jeder Autofahrer sollte sich mal die Frage stellen, wie er es finden würde, wenn vor seiner Haustür so gefahren würde. Geschwindigkeitsmessungen dürfen übrigens nur durch den Kreis Lippe (dann bekommt man nette Post aus dem Kreishaus) oder durch die Polizei (dann wird man durch einen freundlichen Polizeibeamten direkt angehalten) durchgeführt werden. Die Stadt Schieder-Schwalenberg ist nicht befugt, Messungen durchzuführen.