Sein eigenes Ding durchziehen – aber wie?
Zahlreiche Nachfragen erreichten mich, weil der Mobilfunkempfang in Schieder stark gestört ist. Der Stadt lagen dazu allerdings auch keinerlei Kenntnisse vor. Man erzählte mir, dass es mit Arbeiten an der Technik zusammenhing und dass die Störungen in Kürze beseitigt seien. Ob das aber stimmt, kann ich weder bestätigen, noch dementieren. Erzählt wird nämlich immer ziemlich viel, wie ich schon oft genug erfahren musste.
Woran man erkennt, dass sich das Jahre dem Ende entgegenneigt? Daran, dass ich ein paar Zeilen für den Schwalenberg-Kalender 2020 geschrieben habe. Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen schönen Kalender von Schwalenbergern für Schwalenberger geben und das alles für die gute Sache. Sie dürfen gespannt sein.
Und woran erkennt man, dass Dänen Schwalenberg lieben? Daran, dass sie mich mit Namen begrüßen und das kann ja wohl nur daran liegen, dass sie nicht das erste Mal da waren. Auch in dieser Woche habe ich nämlich wieder eine nette dänische Reisegruppe im Schwalenberger Malkasten begrüßt und ich war wirklich überrascht, dass ich in der Neuen Torstraße von einer Dänin mit Namen begrüßt wurde. Schwierigkeiten hatten die Dänen allerdings mit unserem doch sehr komplizierten Länderpluralismus. Die Dänen machen nämlich gerne einmal von Schwalenberg aus einen Ausflug nach Hameln und dort war am 31. Oktober Feiertag, während in Schwalenberg am 1. November Feiertag war. Aber ich glaube, die Hintergründe zu den Feiertagen kennen wir ja nicht einmal selbst. Vielleicht weiß der eine oder andere ja noch, dass am 31. Oktober Reformationstag ist, also der Tag, an dem Martin Luther King 95 Kürbisse an die Kirchentür genagelt hat. Und Allerheiligen ist der Tag, an dem man nach Hameln zum Einkaufen fährt.
In dieser Woche fand das 90. Nachbarschaftstreffen der lippischen Kläranlagenmitarbeiter in Schieder statt und natürlich habe ich die lippischen Klärwärter begrüßt. Es ist wichtig, dass man sich regelmäßig zu den Fachthemen austauscht und auch Kontakte pflegt und so eine gute Zusammenarbeit ermöglicht. Ich selbst habe mich in letzter Zeit ziemlich oft mit dem Thema Klärschlammentsorgung beschäftigt. Hätte man den Presseveröffentlichungen Glauben geschenkt, wäre man zu dem Ergebnis gekommen, dass eigentlich alles schon entschieden war, weil ja Westfalen Weser Energie im Planungsprozess schon sehr weit vorangekommen war. Der Bau einer neuen Verbrennungsanlage war demnach fast schon beschlossene Sache. Und dann kam plötzlich die Nachricht, dass der Planungsprozess von Westfalen Weser Energie eingestellt werde. Vor dem Hintergrund dieser neuen Rahmenbedingungen werden die politischen Gremien der Stadt Schieder-Schwalenberg voraussichtlich noch in diesem Monat eine Entscheidung treffen, wie wir zukünftig den Klärschlamm entsorgen werden.
Wir haben leider zu viel Öffentlicher-Dienst-Mentalität, womit ich nicht die billigen Klischees zum Öffentlichen Dienst bedienen will, die sind nämlich meist falsch. Aber was wir brauchen ist mehr Gründer-Mentalität und der Wille, selbständig zu sein, frei entscheiden zu können und sein eigener Chef oder seine eigene Chefin zu sein. Der Schritt in die Selbstständigkeit will allerdings wohl überlegt sein und muss sehr gut durchdacht werden. Dazu benötigt man auch fachliche Beratung und viele Tipps von denen, die sich damit auskennen. In dieser Woche habe ich daher ein Gespräch geführt, um in Schieder-Schwalenberg eine Veranstaltung zu organisieren, die sich speziell an Interessierte richtet, die sich selbstständig machen wollen oder dies vielleicht schon gemacht haben. Besprochen habe ich, dass wir eine Informationsveranstaltung am 3. März durchführen werden. Bis dahin, kann doch schon einmal der Gedanke in Ihnen reifen, zukünftig der eigene Herr oder die eigene Frau zu sein und das eigene Ding durchzuziehen. Informationen und Beratung gibt es dann von Fachleuten des Gründungsnetzwerks Lippe und ich hoffe, dass es noch Menschen gibt, die für die Selbstständigkeit brennen.