Nein, ich teile meinen Mantel nicht!
Selbstverständlich hatten wir auch am Freitag zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem Wochenende das Rathaus geöffnet. Ein Tag an dem Bürgerinnen und Bürger gerne die freie Zeit nutzen, um „Dinge auf dem Amt“ zu erledigen. Es wäre alles andere als bürgerfreundlich, wenn die Rathaustür dann geschlossen wäre. Es gab zwar keinen Besucheransturm, aber der Betrieb war doch ordentlich und zeigt, dass die Entscheidung richtig war. Immerhin sind wir ein Dienstleistungsunternehmen.
Zu Beginn der Woche rief mich ein Mitarbeiter des WDR an, um mich zum Thema Schuldenhilfe für Kommunen zu befragen. Es ging um den Vorstoß des Bundesfinanzministers, den Kommunen zu helfen, die unter hohen Liquiditätskrediten leiden. Das ist ein sehr komplexes Thema und auch sehr umstritten. Es ist nämlich so, dass die Probleme der Kommunen in den Bundesländern sehr unterschiedlich sind und nicht unerheblich etwas mit mangelnder Finanzausstattung zu tun haben. Es ist also vorrangig ein Problem der Landespolitik. Vor vielen Jahren ist zum Beispiel der Anteil der Steuereinnahmen, den die NRW-Kommunen bekommen (Verbundquote) durch das Land deutlich reduziert worden und genau seit dieser Zeit sind die Finanzprobleme der Städte und Gemeinden und die Liquiditätskredite angewachsen. Es war also ein langes Gespräch mit dem WDR-Mitarbeiter. Was blieb von diesem Gespräch dann übrig? In den Nachrichten wurde dargelegt, dass sich auch Schieder-Schwalenberg in der Haushaltssicherung befinde. Es blieb also genau ein Satz übrig, von dem allein „Schieder-Schwalenberg“ nicht falsch war. Richtig ist nämlich, dass Schieder-Schwalenberg endlich raus ist aus der Haushaltssicherung.
Sehr merkwürdige Post habe ich in dieser Woche wieder einmal bekommen. Auf rund 150 Seiten wurde mir doch sehr detailliert dargelegt, wie diese Welt funktioniert. Zum Beispiel geht es darum, dass wir „Liebe-Licht-Energie“ erzeugen müssen, wobei es eigentlich nur eine „Ur-Schöpfungs-Energie“ gibt. Allerdings wandeln wir Menschen durch negative Gedankenenergie die „Liebes-Energie“ in etwas Negatives um. Dies sei möglicherweise auch beim Sündenfall von Adam und Eva geschehen. Jetzt allerdings sei die Zeit gekommen, diese negative Energie durch positive Handlungen wieder in eine „Ur-Licht-Liebes-Energie“ zurück zu verwandeln. Damit werden wir von all unseren Problemen befreit. Das gilt auch für das morphogenetische Feld, das Wetter und die Naturkatastrophen sowie unsere Krankheiten. Ich finde, das wäre doch einmal ein guter Vorsatz für das neue Jahr: wir wandeln durch positive Handlungen unsere negative Energie in positive Energie um und alles wird gut!
Heiligabend musste ich dann um meinen Mantel kämpfen, denn ich war nicht bereit, wie der heilige Sankt Martin meinen Mantel zu teilen. Ich war nämlich bei einem Gratulationsbesuch und dort war auch noch eine Jagdhornbläsergruppe anwesend. Nun haben Jagdhornbläser die Angewohnheit ins Jagdhorn zu blasen und das macht man natürlich nicht in der guten Stube, sondern vor dem Haus. Angesichts der im Moment nicht ganz sommerlichen Temperaturen empfiehlt es sich allerdings, beim Jagdhornblasen einen Mantel zu tragen. Als die Jagdhornbläsergruppe dann zum Jagdhornblasen vor der Tür stand und die Jagdhörner erklangen, musste ich zunächst im Haus bleiben, denn mein Mantel war verschwunden. Ohne Mantel hätte ich aber nicht vor die Tür treten können, denn dann hätte ich mir den Tod geholt und die Jagdhornbläser hätten aus gegebenem Anlass „die Sau ist tot“ blasen können. Der Grund für meinen nicht vorhandenen Mantel war dann aber schnell ausgemacht: die Jagdhornbläser waren es. Einer der Jagdhornbläser hatte sich vergriffen und sich in meinen Mantel gezwängt. Er wunderte sich schon, dass der Mantel etwas eng war, dem Jagdhornblasen war diese „Kompression“ aber durchaus zuträglich.