Kein Geburtstagskuchen für mich
Nach längerer Zeit fand am Dienstag wieder eine Sitzung statt. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte die Aufgabe, ein paar Dringlichkeitsentscheidungen zu genehmigen und natürlich haben wir die Ausschussmitglieder über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Schieder-Schwalenberg informiert. Auch finanziell schlägt das Virus ganz schön zu. Nach derzeitigem Stand müssen wie allein in Schieder-Schwalenberg in diesem Jahr mit steuerlichen Einbrüchen von mindestens 1,2 Millionen Euro rechnen. Das sind fast zehn Prozent unserer gesamten Einnahmen. Unsere Aufgabe ist es jetzt dafür zu sorgen, dass wir nicht wieder in die Haushaltssicherung abrutschen und leider wird mir mit Blick auf die Folgejahre auch ganz übel, denn die Auswirkungen spüren wir im Rahmen des Finanzausgleichs zeitversetzt noch einmal.
Jüngst durfte ich aus der Zeitung erfahren, wie der Sachstand zu den geplanten drei Windrädern ist. Ich empfinde diese Art des Umgangs nicht gerade als sehr vertrauensfördernd und deshalb habe ich dem Projektierer einen entsprechenden Brief geschrieben. Der Brief war zwar nur kurz und knapp, aber ich darf Ihnen versichern, dass ich schon freundlichere Briefe geschrieben habe. Immerhin gab es eine Rückantwort mit der Bitte um ein Gesprächstermin und das dürfte ja wohl das mindeste sein.
Mit den unterschiedlichsten Themen hat mich in dieser Woche die VHS Lippe-Ost beschäftigt. Unter anderem ging es um die Zusammenarbeit mit dem Johanneswerk, das vor einiger Zeit die Aufgabe der Pflegekräfte-Ausbildung von der VHS übernommen hat. Mittels einer Telefonkonferenz haben wir uns über die aktuelle Situation ausgetauscht und über die Möglichkeiten einer weiteren gemeinsamen Zusammenarbeit nachgedacht.
Eine weitere Telefonkonferenz mit dem Kommunalministerium fand am Freitagnachmittag statt. Da die Kommunen auch im Zusammenhang mit den Schulen einige Probleme zu lösen haben, hat ebenfalls der Staatssekretär aus dem Schulministerium teilgenommen. Natürlich war auch das Infektionsgeschehen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf ein Gesprächsthema. Mich beunruhigt die Situation durchaus und ich hoffe, dass die Botschaft angekommen ist, dass wir das Virus noch lange nicht besiegt haben. Wir müssen uns weiterhin sehr vorsichtig und verantwortungsvoll verhalten. Vor diesem Hintergrund wiederhole ich mich und mahne erneut oberlehrerhaft, dass man nicht alles machen muss, was erlaubt ist. Viele Dinge kann ich weiterhin nicht empfehlen, auch wenn sie nach der aktuellen Coronaschutzverordnung zulässig sind.
Einen netten Besuch hatte ich in dieser Woche. Ein Ehepaar, das vor einiger Zeit verzogen ist, weilte mal wieder in Schieder und hatte sich daran erinnert, dass ich „befohlen“ hatte, auf jeden Fall bei mir vorbeizukommen. So hatten wir dann Gelegenheit, über die die verschiedensten Dinge zu plaudern. Auch dazu muss man sich manchmal Zeit nehmen.
Am Freitag habe ich nach langer Zeit mal wieder ein Geburtstagskind besucht. Mit Beginn der Corona-Krise habe ich diese Besuche leider einstellen müssen und man hörte vereinzelte Stimmen, die sich sorgten, weil ich mangels Geburtstagskuchen schon ganz eingefallen aussehen würde. Das entspricht aber definitiv nicht der Wahrheit. Zunächst einmal ist es so, dass ich leider nicht im ganzen Stadtgebiet zu einem runden Geburtstag persönlich gratulieren kann. Manchmal muss ich nämlich auch noch richtig arbeiten. Die Gelegenheiten, einen Kuchen zu essen, halten sich also in Grenzen. Außerdem ist es nicht so, dass ich mich bei einem Gratulationsbesuch regelmäßig der Völlerei hingebe. Zumeist verbleibt es bei einem Glas Wasser oder einer Tasse Kaffee (ungesüßt und schwarz). Es ist also nur ein Gerücht, dass ich aufgrund der zahlreichen Geburtstage unter chronischer Gewichtszunahme leiden würden. Dementsprechend habe ich während der Corona-Krise allerdings auch nicht abgenommen.