Zwei Stunden früher als üblich
Als in dieser Woche zum ersten Mal die Nachricht zu hören war, dass die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg nachgewiesen wurde, bin ich innerlich zusammengezuckt. Das Thema hat uns im Hintergrund bereits seit langer Zeit beschäftigt. Und es ist ein Thema, das wir so gar nicht gebrauchen können. Nicht nur, weil wir schon mehr als genug mit dem Corona-Virus zu tun haben, sondern vor allem, weil die Auswirkungen gravierend sein werden. Die Brisanz ist in der Öffentlichkeit offensichtlich jedoch noch gar nicht angekommen und die Landwirtwirte, die vor allem Schweine züchten und mästen werden erhebliche Probleme bekommen. Sicherlich wird die Schweinepest auch die Diskussion um die industrielle Fleischproduktion wieder anheizen und vielleicht kommt der eine oder andere Landwirt auch darüber ins Nachdenken, ob es wirklich klug ist, alles auf eine Karte zu setzen und riesige Mast- und Zuchtanlagen zu bauen. Neben Fragen des Tierwohls sind die damit verbundenen betrieblichen und wirtschaftlichen Risiken nämlich beträchtlich. Das betrifft nicht nur Schweine-, sondern auch Hähnchenmastanlagen.
Der Dohlenberg hat mich in dieser Woche erneut beschäftigt. Es wird notwendig sein, dass auch der Hang entlang der Landstraße in Richtung Rischenau (Am Oekerberg) gerodet werden muss. Das ist sicherlich nicht schön, aber unerlässlich. Jetzt hat Straßen.NRW Straßenbauarbeiten im Oktober angekündigt, für die eine Vollsperrung der Straße notwendig wird. Es bietet sich also geradezu an, diese Zeit auch für die Forstarbeiten zu nutzen, die nämlich auch nur bei Vollsperrung durchgeführt werden können. Diese Arbeiten sind allerdings wegen der Hanglage nicht ganz einfach und erfordern auch den Einsatz großer Maschinen. Deswegen müssen die Forstwege abgeräumt und an verschiedenen Stellen auch verbreitert werden. Entsprechende Arbeiten sind in dieser Woche bereits durchgeführt worden und natürlich sieht das im ersten Moment recht brutal aus. Die ersten, doch sehr „robusten“ Rückmeldungen erreichten mich natürlich sofort. Wenn ich gewusst hätte, wie sich die Maßnahme vor Ort optisch darstellt, hätte ich natürlich im Vorfeld darauf hingewiesen, da mir bekannt ist, dass das Thema Wald und Bäume sehr sensibel ist und immer wieder für große Aufregung sorgt. Auf der einen Seite wird im Werkstoff Holz langfristig CO2 gebunden und dieser Werkstoff ersetzt zudem oftmals umweltschädlich hergestellte künstliche Werkstoffe. Daneben bindet neu aufgeforsteter Wald durch seine enorme Zuwachsrate viel CO2, so dass vernünftige Waldbewirtschaftung sehr wichtig für den Klimaschutz ist. Auf der anderen Seite wird jede einzelne Baumfällung als Umweltfrevel schlechthin verurteilt. Ein nicht aufzulösender Konflikt.
Die Kommunalwahl hat mich ebenfalls beschäftigt, nicht als Kandidat, sondern als
Behördenleiter. Es sind viele Dinge, die zu beachten sind und natürlich bindet die Organisation einer Wahl erhebliche Ressourcen in der Verwaltung. So ging es zum Beispiel am Samstagabend noch um
die Frage, wie das Wahlrecht für diejenigen gewährleistet werden kann, für die kurzfristig Corona-Quarantäne angeordnet wurde. Sehr auffällig bei dieser Wahl ist übrigens der hohe
Briefwahlanteil. Auch das verursacht viel Arbeit und erhebliche Kosten, ist aber sicher und es ist auch sichergestellt, dass das Wahlgeheimnis gewahrt bleibt und niemand doppelt wählen kann. Wir
sind ja schließlich nicht bei den Cowboys. Spannend wird es bei einer Wahl immer um 18 Uhr mit dem Beginn der Auszählung. Natürlich ist mein Platz dann im Rathaus und es dürfte gerade gegen 20
Uhr auf die Bekanntgabe verschiedener Ergebnisse hinauslaufen. Deshalb habe ich mich entschieden, den heutigen Wochenrückblick etwas früher zu veröffentlichen. Das Internet darf ja nicht
verstopft werden.
Ein Fazit kann ich aber bereits ziehen: in Schieder-Schwalenberg und auf Kreisebene haben die Parteien fair gekämpft und ich finde es bewundernswert, wie viel Engagement und Zeit ehrenamtliche
Kandidaten in den Wahlkampf stecken. Das verdient Anerkennung und eine hohe Wahlbeteiligung.