Die Einschläge kommen wieder näher
Unmittelbar nach der Kommunalwahl ist einiges zu besprechen und vorzubereiten und zu diesem Zweck habe ich ein paar Gespräche geführt. Auch hat in dieser Woche der Wahlausschuss getagt, um das Ergebnis der Wahl festzustellen. Eigentlich eine Routinesache. Diesmal allerdings musste noch ein Los gezogen werden. In Schieder gab es nämlich einen Wahlkreis, für den das Direktmandat noch nicht vergeben war, weil es dort Stimmengleichheit gab. Der Wahlleiter Jochen Heering hat sich also als Glücksfee verkleidet und das Los gezogen. So sieht es das Wahlrecht vor. Der glückliche Gewinner ist Rolf Stanislawski, der damit das Direktmandat für die FDP geholt hat. Wäre das Los auf die SPD gefallen, dann hätte die SPD damit 11 Direktmandate bekommen. Das wären zwei mehr, als ihr nach den Stimmenanteilen (33 Prozent) eigentlich zustünden. Diese Überhangmandate hätten mit insgesamt sechs Ausgleichsmandaten „neutralisiert“ werden müssen, um so das korrekte Stimmenverhältnis herzustellen. Der Rat wäre dann von bisher 28 auf 34 Mitglieder gewachsen. Da das Los jetzt auf die FDP gefallen ist, sind nur zwei Ausgleichsmandate notwendig. Der neue Rat hat also 30 Mitglieder (10 SPD, 7 CDU, 5 FDP, 5 Bündnis 90/Die Grünen und 3 UWG). Als nächstes muss noch die Größe der Ausschüsse geklärt werden. Diese müssen bei der Zusammensetzung nämlich das Stimmenverhältnis des Rates widerspiegeln und da ist die Ausschussgröße durchaus wichtig. Aktuell haben unsere Ausschüsse 15 Mitglieder. Die neue Legislaturperiode fängt allerdings erst am 1. November an. Bis dahin ist noch die alte Mannschaft im Dienst und die muss auch noch einmal am 27 Oktober ran und am 29. Oktober tagen noch einmal der Beirat und die Verbandsversammlung der VHS.
Am Mittwoch konnte der Ruderclub neue Boote taufen und selbstverständlich bin ich der
Einladung zu diesem doch recht seltenen Ereignis gefolgt. Für ein Ruderboot muss man sehr viel Geld bezahlen, was zumeist die Möglichkeiten eines Vereins schnell übersteigt. Also hat der Verein
Spenden gesammelt, die die Vereinigte Volksbank verdoppelt hat. Damit konnte unter anderem ein neuer Fünfer angeschafft werden, der auf den Namen Emmer getauft wurde.
Abends fand dann die erste Jahreshauptversammlung nach langer Zeit statt. Der Freibadförderverein hatte eingeladen und es ging eigentlich um das Jahr 2019. Natürlich ließ sich das nicht so
einfach vom Jahr 2020 trennen und so musste man einfach ein bisschen flexibel zwischen den Jahren hin und herspringen. Gar nicht sprunghaft waren die Vorstandswahlen, bei denen ich als Wahlleiter
fungieren durfte. Dagmar Schultz hat das einstimmige Votum erhalten und wird den Verein auch in den nächsten Jahren weiterführen. Der Verein ist übrigens enorm wichtig für den Betrieb des
Freibades und ist dringend auf Mitglieder und aktive Mitstreiter angewiesen. Der Wunsch nach einem Freibad ist das eine, die Notwendigkeit des Mithelfens das andere.
Donnerstag habe ich mich mit zwei jungen Männern über deren Geschäftsideen unterhalten. Beeindruckt hat mich vor allem die Zielstrebigkeit, mit der sie ihre Idee verfolgen. Von solchen Menschen brauchen wir viel mehr. Voran kommen wir nämlich nicht mit der typischen Beamtenmentalität (Achtung: plumpes Klischee), mit der zunächst Verantwortung weggeschoben wird und jedes kleine Risiko abgesichert werden muss.
In dieser Woche haben mich die zahlreichen Corona-Neuinfektionen wieder etwas beunruhigt. Zwar ist Schieder-Schwalenberg mittlerweile seit drei Monaten coronafrei, es wird aber für immer mehr Personen auch aus Schieder-Schwalenberg Quarantäne angeordnet. Bisher haben sich zwar alle Fälle zum Guten gewendet, aber die Einschläge kommen immer näher und es erscheint nur noch eine Frage der Zeit, wann auch hier wieder Neuinfektionen auftreten werden. Das hat sicherlich damit zu tun, dass jetzt wieder vermehrt Aktivitäten im Innenbereich stattfinden. Allerdings spielt auch die aus meiner Sicht unverantwortliche Leichtsinnigkeit einiger Zeitgenossen hierbei eine Rolle. Gerade die Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und das richtige Tragen der Mund-Nase-Bedeckung werden leider viel zu oft missachtet.