Eine Extrawurst für den Bundespräsidenten?
Der Haushaltsplan 2021 ist fertig und sollte ursprünglich in einer Ratssitzung eingebracht werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronalage haben wir aber auf die Ratssitzung verzichtet und den Haushaltsplan den Ratsmitgliedern direkt zugesandt. Insgesamt ist er natürlich von den Steuereinbrüchen geprägt, die sich durch die aktuelle Lage ergeben. Da Schieder-Schwalenberg aber ohnehin steuerschwach ist, fallen diese Einbrüche im Vergleich zu anderen Kommunen relativ moderat aus. Gleichwohl ist es sehr schwierig, den Haushaltsausgleich hinzubekommen. Aktuell profitieren wir davon, dass wir in den letzten zwei Jahren gut gewirtschaftet haben und Rücklagen bilden konnten. Diese Rücklagen sind aber natürlich auch nur begrenzt. Unser gemeinsames Ziel muss es daher sein, den Rückfall in die Haushaltssicherung zu vermeiden. Das haben wir schließlich lange Jahre gehabt. Wir haben uns da mühsam herausgearbeitet und wollen das nicht erneut erleben. Jetzt wird der Haushalt noch in den Fachausschüssen beraten. Die Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen stand in dieser Woche auch an.
Am Dienstagabend tagte der Aufsichtsrat der Wirtschaftsbetriebe. Das war die erste, also konstituierende Sitzung. Auf der Tagesordnung stand daher auch die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden. Wie schon in der letzten Legislaturperiode wurde Jürgen Müllers zum Vorsitzenden gewählt. Als sein Vertreter fungiert zukünftig Werner Maas.
Gerade an diesem Wochenende war wieder einmal ein verstärkter Besucherandrang am SchiederSee zu verzeichnen. Eigentlich kein großes Problem auf dem weiträumigen Gelände und was aus der Ferne oftmals überfüllt aussieht, wirkt aus der Nähe doch recht entspannt. Allerdings wird es in einigen Bereichen manchmal schwer, die nötigen Abstände einzuhalten, insbesondere wenn nicht jeder Spaziergänger darauf achtet und manche Familien die Wege für sich in ganzer Breite beanspruchen. Insoweit erreichte mich dann auch eine Beschwerde eines Besuchers. Es ist einfach nicht gut, wenn so viele Menschen an einem Ort zusammenkommen, obwohl ich sehr gut verstehen kann, dass man auch mal nach draußen muss. Ich empfehle sogar nach draußen zu gehen. Allerdings sollten die typischen Touristenziele nicht angesteuert werden. Trotzdem war ich über die Beschwerde doch erstaunt. Denn irgendwie kann man ja auch zu dem Ergebnis kommen, dass der Beschwerdeführer vielleicht auch klein wenig Teil des Problems war.
Eigentlich gratuliere ich persönlich erst ab dem 80. Geburtstag persönlich. Zumindest dann, wenn Corona es zulässt und das auch nur in einigen Ortsteilen. Schließlich kann ich nicht immer nur Kaffee trinken, sondern muss manchmal auch arbeiten. Das bedeutet, dass ich bei den Gratulationsbesuchen teilweise auch vertreten werde. Nun bat mich in dieser Woche der WDR zu einem Drehtermin, um unserem Bundespräsidenten zum Geburtstag zu gratulieren. Zu diesem Zweck kam ein Fernsehteam angereist, damit der Geburtstagsgruß in der Sendung „Hier und Heute“ ausgestrahlt werden konnte. Nun weiß natürlich jeder, dass unser Brakelsieker Bundespräsident bei weitem noch keine 80 Jahre alt ist. Mir stellte sich also die Frage, ob ich in offizieller Funktion eine Ausnahme machen könnte und auch schon zum 65. Geburtstag gratulieren dürfte. Darf der Bundespräsident also eine Extrawurst bekommen und muss ich mir dann vielleicht den Vorwurf gefallen lassen, nicht alle gleich zu behandeln? In mir kam dann aber sehr schnell der sparsame Lipper durch und ich habe mir bewusst gemacht, dass ich ja nicht mal einen Blumenstrauß kaufen musste. Kostengünstiger konnte man also nicht gratulieren und wenn der WDR den Geburtstagsgruß dann kostenlos ins Schloss Bellevue bringt, dann kann mir das doch eigentlich recht sein. Da bin ich dann auch mal bereit, eine Ausnahme zu machen und auch zum 65. Geburtstag zu gratulieren. Und ich habe dabei ziemlich kalte Füße bekommen, weil der Dreh so lange gedauert hat. Zudem kamen die WDR-Leute auch noch auf die merkwürdige Idee, dass ich in Erinnerung an die Fußballerzeiten des Bundespräsidenten auf das Fußballtor in Brakelsiek schießen sollte. Da hätte ich mich dann aber richtig blamiert. Gott sei Dank hat der Vorsitzende des TuS Brakelsiek schnell reagiert und gesagt, dass der Platz gesperrt sei. Glück gehabt!