„Omma und Oppa“ anrufen hilft
Diese Woche war ziemlich hektisch und abwechslungsreich und der eine oder andere Termin musste deswegen daran glauben. Das ist etwas, was ich eigentlich gar nicht leiden kann, zu spät kommen oder sogar Termine platzen lassen, aber manchmal geht es eben nicht anders. So musste ich aus Zeitmangel sehr kurzfristig einen Gesprächstermin absagen und am Freitagabend habe ich dann auch noch mit schlechtem Gewissen die Jahreshauptversammlung des Schlossparkfördervereins „schwänzen“ müssen. Das war keine böse Absicht und auch kein Desinteresse. Es ging einfach nicht und ich bitte um Verständnis.
Zum wiederholten Mal hat mich in dieser Woche auch die Kastrationspflicht für Katzen beschäftigt. Dieses Thema kocht immer wieder hoch und ist sehr emotionsgeladen. Allerdings muss ich auch deutlich sagen, dass regelmäßig falsche Behauptungen in die Welt gesetzt werden und wenn diese dann auch noch von einem lokalen Radiosender verbreitet werden, kann ist es nahezu aussichtlos, diese falschen Behauptungen richtig zu stellen. Gebetsmühlenartig weise ich darauf hin, dass spätestens seit einer Rechtsänderung im Jahr 20215 die Städte keine Kastrationspflicht mehr erlassen können und immer wieder muss ich mir von Tierschützern sagen lassen, dass ich keine Ahnung habe und sie es besser wüssten. Nun gut, das nehme ich dann eben zur Kenntnis und erzähle es trotzdem noch einmal: Eine Kastrationspflicht kann juristisch haltbar nur erlassen werden, wenn eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besteht und dann auch nur durch den Kreis und nicht durch die Stadt. Unabhängig davon werbe ich aber selbstverständlich dafür, dass Katzenbesitzer ihre Katzen kastrieren lassen. So kann ganz viel Tierleid verhindert werden.
Am Dienstagabend fand eine Anliegerversammlung in Glashütte statt. Es ging um den Ausbau der Brunnenstraße und des Siedlungsweges und genau dort hatten wir uns auch getroffen. Leider hat das Wetter nicht so richtig mitgespielt. Trotzdem konnten die unterschiedlichen Argumente und Wünsche ausgetauscht werden. Das Problem jeder Ausbaumaßnahme sind die Ausbaubeiträge, zu deren Erhebung die Städte verpflichtet sind. Da es hier nicht um Kleinbeträge geht, wird natürlich immer auch sehr emotionsgeladen diskutiert. Ich habe noch keine Anliegerversammlung erlebt, in der das nicht der Fall war. Allerdings war ich überrascht, dass die Gespräche in Glashütte doch relativ sachlich blieben, obwohl natürlich unterschiedliche Meinungen geäußert wurden und solche Gelegenheiten immer auch genutzt werden, um verschiedene Kritikpunkte anzusprechen.
Dann wurde ich in dieser Woche mit der Forderung konfrontiert, dass die Stadt sich um die regelmäßige Säuberung eines privaten Grundstücks kümmern solle. Das Grundstück wird durch einen Baum verschmutzt, der auf dem Nachbargrundstück steht, das allerdings auch nicht der Stadt gehört. Meine Aussage, dass sich die Stadt nicht um die Pflege von Privatgrundstücken kümmern könne, fand leider kein Verständnis.
Für ungewollte Abwechslung sorgte am Donnerstag die Nachricht, dass in der Mühlenbreite eine Sprengung von Munition erforderlich wurde. Uns blieben genau vier Stunden Zeit, um die dafür notwendige Evakuierung durchzuführen und die Sprengung vorzubereiten. Aber ich sag mal so: wir lamentieren nicht lange, wir machen das einfach. Die teilweise ungläubigen Nachfragen der Medienvertreter, ob wir wirklich überall persönlich geklingelt hätten, konnte ich nur mit einem Lächeln bestätigen. Und dort, wo wir niemanden angetroffen haben, haben wir eben „Omma und Oppa“ angerufen oder den Arbeitgeber oder, oder, oder. Wir sind schließlich Dorfkinder, irgendeiner kennt immer irgendeinen. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich für das Verständnis der Anwohner zu bedanken und für die gute Zusammenarbeit von Kampfmittelbeseitungsdienst, Polizei, DRK und meinen Kolleginnen und Kollegen. Alles hat bestens geklappt. Wiederholen möchte ich das aber trotzdem nicht.