500.000 Euro-Frage: Was sind Wesselmänner?
In dieser Woche hat die Corona-Pandemie wieder viel Zeit in Anspruch genommen. Die Lage ist deutlich dynamischer geworden, wobei die Entwicklung nicht überrascht. Man kann es mathematisch erklären und dann zeigt sich bei den Neuinfektionen wie aus dem Lehrbuch, was der aktuelle Reproduktionswert von 1,3 für Auswirkungen hat. Jeder kann ja mal für sich ausrechnen, was es bedeutet, wenn ein Infizierter rechnerisch 1,3 weitere Personen ansteckt. Am Anfang hört sich das noch ganz harmlos an. Nach einer Woche sind dann aus einer Infektion bereits fünf Infektionen geworden. Nach zwei Wochen sind es bereits 30 und nach drei Wochen schon 190. Ein großer Teil der Neuinfektionen ist übrigens den Reiserückkehrern zuzurechnen. Leider war auch das zu erwarten. Nach der bisherigen Struktur der Corona-Regeln würde in den nächsten Tagen für Lippe die Inzidenzstufe 2 gelten und kurz darauf sogar die Inzidenzstufe 3. Allerdings wird es in den nächsten Tagen auch eine neue Coronaschutzverordnung mit neuen Regeln geben. Eine wesentliche Rolle wird dabei spielen, ob man geimpft, genesen oder getestet ist. Rechtlich ist nämlich nicht länger haltbar, dass diesen Personen ihre Rechte vorenthalten werden. In Schieder-Schwalenberg haben wir überdurchschnittlich viele Neuinfektionen, wobei es keinen besonderen Hotspot gibt. Betroffen sind übrigens hauptsächlich unter 30-Jährige. Sorgen bereitet mir in diesem Zusammenhang der anstehende Schulbeginn. Aus Düsseldorf kamen hierzu bereits neue Regeln zu der Frage, wie mit möglichen Infektionen und Quarantäneanordnungen umzugehen ist.
Stromerzeugung mittels Photovoltaikanlagen ist eigentlich eine recht einfache Möglichkeit und ein Baustein bei der Energiewende. Allerdings hat die Energiewende ihre Rechnung ohne die deutsche Bürokratie gemacht. In dieser Woche hat mich das Thema gleich zweimal beschäftigt und beide Male wurden die Überlegungen mit großer Kraft ausgebremst. Immer größere Bedeutung bekommt auch die Notwendigkeit der Klimafolgenanpassung. Zu diesem Thema machen wir uns auch Gedanken und selbstverständlich gehört dazu auch der Hochwasserschutz. Allerdings wird man sich niemals ganz gegen die Folgen eines extremen Hochwassers ganz schützen können.
Wie die Zeit rast, konnte ich in dieser Woche daran erkennen, dass wir uns bereits mit den Planungen für das Jahr 2022 beschäftigen. Auch mit der VHS Lippe-Ost habe ich Gespräche geführt, um die nächsten Sitzungen zu planen und den Haushaltsplan für das nächste Jahr vorzubereiten. Leider ist gerade die VHS sehr stark von den Corona-Einschränkungen betroffen und die Planungen können gar nicht so schnell überarbeitet werden, wie sie schon wieder überholt sind. Die Geschäftsstelle der VHS ist übrigens umgezogen und befindet sich jetzt im Gebäude der Grundschule am Schlosspark und nicht mehr Schloss.
Ganz zaghaft sind in dieser Woche im Stadtgebiet die ersten Plakate zur Bundestagswahl aufgetaucht. Ich bin gespannt, ob es diesmal gelingt, dass sich die Firmen, die die Plakate aufhängen, an die Vorgabe halten, dass die blauen Laternen in der Ortsdurchfahrt in Schieder tabu sind. Demnächst werden sicherlich wieder die „Wesselmänner“ aufgestellt. Das ist der inoffizielle Name der Großflächenplakate, die oftmals von der Firma Wesselmann aufgestellt werden. Das müssen Sie sich allerdings nicht merken, da dies bereits bei „Wer wird Millionär“ als 500.000 Euro-Frage vorkam und sicherlich nicht noch einmal abgefragt wird. Im Hintergrund verursacht so eine Wahl ganz schön viel Arbeit bei den unterschiedlichsten Stellen und natürlich auch bei der Stadtverwaltung. Hierbei muss ein sehr detaillierter Terminplan berücksichtigt werden. Heute ist zum Beispiel der 42. Tag vor der Wahl und ein wichtiger Stichtag. Mit dem heutigen Datenbestand des Einwohnermeldeamtes wird nämlich das Wählerverzeichnis erstellt, also das Verzeichnis, dass die Namen der Wahlberechtigten enthält und mit diesem Datenbestand werden auch die Wahlbenachrichtigungen erstellt, die in den nächsten Tagen verschickt werden. Damit dürfte dann die Hauptarbeit beginnen, nämlich die Bearbeitung der Briefwahlanträge und ich bin gespannt, wie hoch der Anteil der Briefwähler diesmal wird. Auch hier lässt Corona grüßen.