
Eine Keks-Woche
Eigentlich sollte am Montag in Schwalenberg ein Treffen der Kleinstadtakademie stattfinden, um sich über die für Kleinstädte relevanten Themen auszutauschen und für das Wohnen im ländlichen Raum neue Strategien auszudenken. Coronabedingt wurde das Präsenztreffen allerdings abgesagt und ein reduzierter Ersatz digital organisiert. Das Präsenztreffen wird aber sicherlich noch nachgeholt.
Zahlreiche und unterschiedliche Gespräche habe ich in dieser Woche wieder geführt. Es gibt dabei immer wieder auch Menschen, die insbesondere dann ihren Charakter zeigen, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen können. Besonders gern wird dann mit der Presse gedroht und in dieser Woche sogar mit der nebulösen Drohung, dass man einiges gegen mich in der Hand habe, was für den Staatsanwalt interessant sei. Blöd ist nur, dass ich mich davon überhaupt nicht beeindrucken lasse. Hilfreich ist auch, dass ich ein absolut reines Gewissen habe und solche Drohungen eher für Erheiterung sorgen. Neben solchen unangenehmen Zeitfressern stand aber wieder einmal mehr das Thema Corona im Mittelpunkt der Gespräche. Aktuell bin ich vorsichtig optimistisch, weil auf Bundes- und Landesebene die Inzidenzen rückläufig sind. Allerdings gibt es im Kreis Lippe eine völlig gegenläufige Entwicklung und der wichtige Wert der 7-Tage-Inzidenz in Lippe ist seit einigen Tagen landesweit an der Spitze. Das war vor genau einem Jahr übrigens auch so. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass wir in Schieder-Schwalenberg keinerlei auffällige Entwicklungen haben und konstant unter dem lippischen Durchschnitt liegen. Die bekannten Infektionen sind keinem Hotspot zuzuordnen und auf alle Ortsteile verteilt. Ein sogenanntes diffuses Ausbruchsgeschehen.
Zwei Ausschusssitzungen fanden in dieser Woche statt. Am Dienstagabend tagte der Ausschuss für Soziales und öffentliche Sicherheit und zwar im neuen Feuerwehrgerätehaus in
Wöbbel. Die Ausschussmitglieder erhielten so die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen, da ja die Einweihung Ende Oktober nur im kleinen Kreis stattfinden konnte.
Gegenstand der Sitzung war der Haushaltsplanentwurf 2022 und ein Antrag, nachdem die Stadt einen Zuschuss für Mehrwegwindeln bezahlen solle. Dafür spricht unter anderem, dass dies eine
Möglichkeit ist, um die enormen Müllmengen zu reduzieren. Aus grundsätzlichen Erwägungen hat die Mehrheit des Ausschusses aber dagegen gestimmt, da es nicht Aufgabe der Stadt sei, ein bestimmtes
Verhalten finanziell zu fördern, zumal sich dann die Frage stelle, wo man anfange und wo man aufhöre.
Am Donnerstagabend tagte dann der Bildungs-, Jugend- und Sportausschuss, um sich ebenfalls mit dem Haushalt für das nächste Jahr zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang wurde auch die geplante
Sportanlage in Schieder thematisiert. Die Pläne werden jetzt konkretisiert, um dann Fördermittel beantragen zu können. Ohne Fördermittel wird eine Umsetzung zumindest zeitnah eher illusorisch
sein.
Einen etwas dreckigen, dafür aber umso schöneren Termin hatte ich in dieser Woche auf dem Dohlenberg. Die Lippischen Land-Wirte aus Schieder-Schwalenberg, nämlich Familie Thorenmeier (Alter Krug Ruensiek) und die Familie Lange (Landhaus Schieder) haben fast 500 Eichen gespendet und die sind bereits gepflanzt. Für mich hatte dieser Termin auch etwas Symbolisches. Das Pflanzen von Bäumen ist zukunftsgerichtet und zum Ende dieses schwierigen Jahres besonders passend.
Besonders passend waren auch die Kekse, die ich in dieser Woche bekommen haben, da ich doch tendenziell unterzuckert bin. Die erste Tüte gab es am Freitag, von einem Gesprächspartner und am Sonntag bekam ich überraschend von der Jugendfeuerwehr und dem Heimatverein Lothe selbstgebackene Dickmacher. Eine gelungene Überraschung, wobei ich jetzt gerade wieder an den Staatsanwalt denken muss …