Trachtengilde goes Scotland
Einige Gespräche mit Bürgern habe ich in dieser Woche geführt. Am Montag ging es um ein paar Probleme mit finanziellen Auswirkungen, die noch zu klären sind und um Probleme mit Immobilien in der Altstadt, um die sich die Eigentümer leider nicht kümmern. Aber auch Photovoltaik in der Altstadt war wieder Thema. Immer öfter wird die Befürchtung laut, dass das Erscheinungsbild der Altstadt durch PV-Anlagen zerstört würde und diese Sorge teile ich. In den Bürgergesprächen ging es aber auch um den Verkauf von Vereinsimmobilien und um die Lärmbelästigungen durch die Amazon-Baustelle. Ein weiteres Gespräch, um das mich jemand für den heutigen Sonntagabend gebeten hatte, hat dieser jemand dann platzen lassen, ohne mir Bescheid zu sagen. Nun ja, ich hätte meinen Tag ja nicht darauf abstimmen müssen, ich bin ja selbst schuld. Ganz nebenbei beschäftige ich mich auch mal wieder mit Nachbarschaftsstreitigkeiten, die mit Hilfe der Stadt ausgetragen werden sollen. Nachdem der eine Nachbar einen wirksamen Tiefschlag gelandet hat, will der andere Nachbar jetzt die nächste Eskalationsstufe zünden und die Stadt soll dabei helfen. Habe ich schon erwähnt, dass ich es leid bin?
Aktuell arbeiten wir immer noch an ein paar Formalien in Sachen LEADER-Region. Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mussten noch ein paar Satzungsfragen geklärt werden. Wir suchen übrigens auch noch Räumlichkeiten in Schieder, die für das neue LEADER-Regionalmanagement geeignet sind. Im Prinzip geht es um einen Büroraum.
Zeitgleich und deshalb konnte ich nicht dabei sein, erhielt die Freiwillige Feuerwehr einen neuen Mannschaftstransportwagen des Kreises, der in Wöbbel stationiert ist. Hintergrund ist die
Einbindung der Einheit Wöbbel in eine überregionale ABC-Schutzkonzeption des Landes. Aufgabe ist es, im Falle eines Falles Verletzten-Dekontamination durchzuführen. Auf das Thema und das Fahrzeug
werde ich gelegentlich noch einmal eingehen.
Leider hieß es auch in dieser Woche Abschiednehmen, nämlich von „Donald“ Gerhard Hansmann. Mehr als drei Jahrzehnte war er Führungskraft in der Stadtverwaltung und hat die Stadt maßgeblich geprägt. Auch ehrenamtlich war er stark engagiert und die große Trauerfeier in der Kirche in Wöbbel hat dies unterstrichen.
Ein interessantes Gespräch mit Vertretern anderer Städte, der Fachhochschule des Mittelstandes und des Fraunhofer-Instituts habe ich in dieser Woche geführt. Es geht um die Energieversorgung der Zukunft, in der die CO2-neutral gewonnene Elektrizität die zentrale Energieform darstellt und die Bereiche Industrie, Energie, Infrastruktur, Gebäude und Mobilität vernetzt. Ich möchte gerne den Aspekt der Wärmeversorgung in der historischen Altstadt in einem Forschungsprojekt einbringen. Die Rahmenbedingen von denkmalgeschützten Gebäuden sind noch einmal anspruchsvoller als es das Thema ohnehin ist. Ich bin gespannt, was daraus wird.
Am Freitagabend fand die Jahreshauptversammlung der Trachtengilde statt. Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, um mich bei der Trachtengilde für die Unterstützung zu bedanken, die diese durch die Unterbringung von ukrainischen Flüchtlingen im Gildehaus geleistet hat. Für Vereine wie die Trachtengilde wird es übrigens zum kaum lösbaren Problem, die Energiekosten für ihre Immobilien zu stemmen. Im Juli steht ein Besuch in Edinburgh auf dem Plan. Ich bin mir sicher, dass die Trachtengilde dann wieder als würdevolle Botschafterin für unsere Stadt auftreten wird.