Wir sind Königin!
Dienstagabend tagte der Haupt- und Finanzausschuss, der dem Rat einstimmig empfohlen hat, der Wasserkooperation Lippe beizutreten. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation zwischen Wasserversorgern und Landwirtschaft. Auf der einen Seite geht es um die berechtigten Interessen der Landwirtschaft, auf der anderen Seite sind natürlich die Belange der Trinkwasserversorgung von enormer Wichtigkeit. Die Kooperation hat sich zur Aufgabe gemacht, auf Augenhöhe vernünftige Lösungen zu finden. Diese Kooperation gibt es bereits seit 20 Jahren und weil gerade die Verlängerung der Vereinbarung ansteht, habe ich vorgeschlagen, dieser Kooperation beizutreten, zumal es kostenneutral ist. Als Wasserversorger müssen wir nämlich für jeden Kubikmeter Wasser, den wir fördern, ein Wasserentnahmeentgelt an das Land abführen. Die Kosten der Kooperation können wir aber mit diesem Entgelt verrechnen. Es stellt sich also eher die Frage, warum wir bisher noch nicht Mitglied waren.
Auf Einladung der Phoenix Contact-Geschäftsführung habe ich am Donnerstag im Rahmen einer Gala-Veranstaltung anlässlich des 100. Geburtstags sehr interessante Vorträge hören dürfen. Im Mittelpunkt stand mit Blick auf die Energiewende die All Electric Society. Dahinter verbirgt sich die Überlegung, dass zukünftig CO2-neutral erzeugte Elektrizität die zentrale Energieform sein wird. Der Präsident des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie wies aber richtigerweise darauf hin, dass man dafür gut ausgebildete junge Leute brauche. Die Transformation könne nur mit Handwerkern und Ingenieuren gelingen, nicht indem man sich auf Straßen festklebt. Die Veranstaltung fand übrigens in der neugebauten Halle 60 statt, an der bis zur letzten Minute gearbeitet wurde und ich war beeindruckt, dass alles so gut und ohne Störungen ablief. Lediglich ein kleines technisches Problem bei der Mikrofonanlage war zu verzeichnen. Das war so geringfügig, dass man noch nicht einmal von einem Stromausfall sprechen konnte und auf diese Feststellung lege ich aus gegebenem Anlass besonderen Wert!
Am Freitag habe ich mich in Hannover über die Situation der S5 (Hannover-Paderborn) informiert. Hier gibt es immer wieder Probleme aufgrund von Verspätungen und Zugausfällen. Transdev, die
Betreiber dieser Linie, sind daher ziemlich unter Druck geraten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich gerade in den letzten Monaten einiges verbessert hat und die Probleme nicht unerheblich
auch auf Baustellen der Deutschen Bahn zurückzuführen sind. Da die Bautätigkeit in den nächsten Jahren zunehmen wird und die Strecke eine wichtige Umleitungsstrecke ist, wird es zukünftig auch
„Stauprobleme“ geben. Man muss nämlich wissen, dass der Fern- und Güterverkehr oftmals Vorrang vor dem Nahverkehr hat. Die S5 muss dann oftmals zwangsweise warten.
(Falls Frau H. aus G. mitliest: das Toilettenproblem war nicht Gesprächsgegenstand.)
Die Woche begann übrigens mit einer faustdicken Überraschung beim Schützenfest in Schwalenberg. Schon seit vielen Jahren habe ich insbesondere bei der Jahreshauptversammlung gebetsmühlenartig gepredigt, dass die Zeit reif ist, dass endlich mal eine Königin den Thron besteigt und am Montag wurde ich endlich erhört. Zum ersten Mal in der 447-jährigen Geschichte der Schwalenberger Schützengesellschaft konnte sich mit Michelle Mühl eine Frau durchsetzen. Das Alsterrott konnte also voller Stolz verkünden, „wir sind Königin“. Dazu muss man wissen, dass es in Schwalenberg üblich ist, dass das Rott, das den König oder die Königin stellt, ganz erheblich bei der Organisation des Schützenfestes eingebunden ist. Da das Alsterrott relativ klein ist, hat man sich einfach ein weiteres Rott dazu geholt, nämlich das Pilsrott, in dem ganz zufällig der Vater der Königin aktiv ist und jetzt als Begleitung dabei ist. Bei der Königinnenproklamation habe ich dann auch deutlich gemacht, dass ich als Bierwirth für die Partnerschaft von Alster und Pilsrott eine gewisse Sympathie hege. Ich bin gespannt, wie das nächste Schützenfest ablaufen wird und freue mich darauf.