Heimat kommt nicht von allein
Auch in dieser Woche habe ich mich mit der Verlegung von Stolpersteinen in Schwalenberg beschäftigt. Im Dezember sollen vor dem Gebäude Marktstraße 5 so genannte Stolpersteine verlegt werden, mit denen an die Mitglieder der Familie Bachrach erinnert werden soll, die den Novemberpogromen zum Opfer gefallen sind. Natürlich muss da im Hintergrund ganz viel Arbeit erledigt werden, insbesondere muss die Geschichte der Familienmitglieder recherchiert und aufgearbeitet werden. Diese mühsame Aufgabe übernimmt eine Arbeitsgruppe in Schwalenberg, die schon sehr weit gekommen ist und die mich in dieser Woche über den aktuellen Sachstand informiert hat.
Wieder einmal fassungslos muss ich zur Kenntnis nehmen, dass man in Berlin erneut einen Meinungsumschwung vollzogen hat. Nach dem ganzen Desaster um das Heizungsgesetz hatte man sich darauf verständigt, dass zunächst kommunale Wärmeplanungen erstellt werden müssen. Hierfür wurden auch Fristen benannt und klar definiert, dass Kommunen unter 10.000 Einwohner eine solche Wärmeplanung nicht erstellen müssen. In dieser Woche kam dann die erneute Kehrtwende. Jetzt heißt es plötzlich, dass alle Kommunen eine solche Wärmeplanung aufzustellen hätten und die Frist soll zudem verkürzt werden. In der Politik ist Verlässlichkeit und Planungssicherheit ein ganz hohes Gut. In Berlin ist allerdings von Verlässlichkeit nichts zu spüren. Dort dreht man eher ständig Pirouetten, anstatt den Betroffenen Planungssicherheit zu geben. Ich wage jetzt schon die Prognose, dass es wieder einmal unmöglich sein wird, die Vorgaben unserer Regierung zu erfüllen.
Bedanken muss ich mich jetzt noch einmal bei unserer Feuerwehr, die in dieser Woche beim Großbrand in Steinheim mit allen Einheiten im Einsatz war. Feuerwehr ist ein Paradebeispiel dafür, wie interkommunale Zusammenarbeit ganz selbstverständlich funktionieren kann und muss. Auf die Freiwillige Feuerwehr ist Verlass und im Falle eines Falles ist es völlig egal, wo die Stadtgrenzen sind. Dort wo Hilfe gebraucht wird, wird sie auch geleistet.
Auf großes Interesse ist das Boule-Turnier im Schlosspark gestoßen. Es war mit 32 Teams ausgebucht und das Finale war überaus spannend. Am Rande des Turniers bin ich von Teilnehmern angesprochen worden, die voll des Lobes waren für unseren Schlosspark. Schieder-Schwalenberg hätte wirklich einiges zu bieten und wir könnten stolz darauf sein. Das tut auch mal ganz gut, zumal ich mir in dieser Woche auch mal wieder anhören musste, wie schlecht doch alles ist und wie lahm wir doch arbeiten und dass wir uns um nichts kümmern.
Spaß hat in dieser Woche die Vergabe des Heimatpreises gemacht. Das ist auch eine wichtige Wertschätzung für das Ehrenamt, denn Heimat muss gelebt werden, Heimat muss gestaltet werden, Heimat muss gepflegt werden. Heimat wächst und gedeiht durch unser aller Zutun. Tradition, Kultur, Bildung, Sport und alles andere, was Heimat ausmacht, gibt es nur, wenn wir uns dafür engagieren. Platz drei ging an den Förderverein der Alexander Zeiß-Grundschule und Platz zwei an die Schwalenberger Brauzunft. Den ersten Preis hat die Dorfgemeinschaft Lothe GbR bekommen, die sich um das Dorfgemeinschaftshaus kümmert und das Preisgeld auch dort investieren möchte. In Lothe ist es übrigens ganz selbstverständlich, dass immer auch die Jugend mithilft. Bei allen Projekten sind die Jugendlichen auf Augenhöhe aktiv dabei. Wenn Hilfe gefragt ist, sind die Jugendfeuerwehr, die Jungschützen oder der Jugendkreis immer sofort zu Stelle. „Diese Jugend von heute“ ist einfach klasse und ich muss neidlos anerkennen, dass sie fleißiger, verlässlicher und verantwortungsvoller ist, als zu meiner Zeit und als zahlreiche Erwachsene heute.