Die Energiewende wird in den Kommunen gemacht
Falls hier Friseure oder Friseurinnen mitlesen, die mit dem Gedanken spielen, sich selbständig zu machen, dann sollten die sich bei mir melden. In dieser Woche habe ich mich am Rande eines Gratulationsbesuches nämlich über eine Unternehmensnachfolge unterhalten und was gibt es eigentlich Schöneres, als in der schönsten Stadt des Lipperlandes die Haare schön zu machen? Ganz nebenbei dürfen sich auch Ärzte und Zahnärzte melden. Eigentlich können sich alle melden, die sich selbstständig machen wollen. Vielleicht kann ich ja behilflich sein.
Die turnusmäßige Bürgermeisterkonferenz tagte diesmal in Sabbenhausen im dortigen Dorfgemeinschaftshaus. Teilgenommen hat dabei auch eine Delegation aus Ghana, die aktuell in Kalletal zu Besuch ist. Natürlich musste auch ein gemeinsames Foto gemacht werden und zwar draußen. Bürgermeister und Ghana-Delegation auf der einen Straßenseite, Fotograf auf der anderen Straßenseite. Nun könnte man glauben, dass durchfahrende Autos stören könnten, aber in Sabbenhausen weiß man, was sich gehört. Ohne dazu aufgefordert zu werden, haben die Autos brav gewartet, bis die Foto-Session beendet war.
Wir versuchen derzeit die Möglichkeit einer Radwegeverbindung zwischen Schwalenberg und Marienmünster zu realisieren und zu diesem Thema hatten wir in Vörden eine Besprechung mit der Bezirksregierung. Sollte der Plan gelingen, dann hätten wir mit dem Lückenschluss einen großen Schritt nach vorne erreicht. Bei solchen Planungen sind neben den Kosten allerdings auch viele andere Details zu beachten. So führt eine Trassenalternative zum Beispiel über einen zertifizierten Wanderweg. Würde die Trasse asphaltiert, würde der Wanderweg seine Zertifizierung verlieren. Das wollen wir natürlich nicht.
Ein etwas ungewöhnliches Problem hatte ich am Dienstagabend zu lösen. Ein Bürger hat sich nämlich ein neues Auto zugelegt und bekommt es nicht beim Straßenverkehrsamt angemeldet. Allerdings nicht etwa, weil er keinen Termin bekommt, sondern weil das Straßenverkehrsamt nicht an seine Meldedaten herankommt. Das sorgte zunächst einmal für Verwirrung. Hintergrund ist aber einfach, dass dieser Bürger eine Auskunftssperre hat. Das ist unter streng definierten Bedingungen aus Sicherheitsgründen möglich, um den Zugriff auf seine Daten zu verhindern. Und im Falle der Kfz-Anmeldung hat die Auskunftssperre genau das gemacht, was sie soll: die Daten gesperrt. Aber selbstverständlich gibt es auch dafür Lösungen, man muss eben nur richtig damit umgehen.
Immer wieder werde ich darauf angesprochen, warum ich keine Videos mehr veröffentliche, so auch in dieser Woche wieder. Das hatte ich ja eigentlich nur im Zusammenhang mit der Coronakrise gemacht und ehrlich gesagt muss ich das nicht wieder haben. Aber ich überlege mir mal was. Ich mache mir nämlich auch Sorgen, dass die Leute sonst vergessen, Oma und Opa anzurufen.
Die Energiewende ist eine der großen Aufgaben, die vor allem in den Kommunen umgesetzt werden soll. Da können Politiker in Berlin noch so viele Ideologie-Debatten führen, ohne Kommunen geht gar nichts. In der öffentlichen Wahrnehmung geht es dabei vor allem um Windräder und Photovoltaikanlagen. Das war übrigens auch der Schwerpunkt einer Veranstaltung bei der IHK in dieser Woche, bei der Behörden, Unternehmer und „Windbauer“ vertreten waren. Die Wärmewende ist aber aus meiner Sicht noch viel anspruchsvoller und da steckt auch richtig „Musik“ dring. Wer allerdings auch nur einigermaßen realistisch denkt, der muss zwangsläufig erkennen, dass das ein langer Weg ist und nicht mit der Brechstange erfolgen kann. Auch hier sind wir als kleine Stadt am Ball.