Bürgermeister sind wütend
In bereits acht Monaten ist Weihnachten und das Wetter ist aktuell winterlicher, als es beim letzten Weihnachtsfest war. Da passt dann auch die Anfrage, die ich Freitagabend erhielt. Mich schrieb nämlich jemand an, der eine etwa sechs Meter große und gut gewachsene Tanne zu verschenken hat. Sie ist viel zu schade, um als Kleinholz zu enden und es drängt sich geradezu auf, dass diese Tanne seine letzten Tage als Weihnachtsbaum verbringen darf. Ob in einer Kirche oder als öffentlicher Baum auf einem Dorfplatz, ist letztlich egal. Der Spender bietet auch an, bei Abholung Kaffee und Kuchen zu servieren. Die Frage an mich war also, ob ich jemanden kenne, der einen Weihnachtsbaum braucht. Ich gebe diese Frage einfach mal weiter. Denken Sie daran, dass man nie rechtzeitig genug mit den Weihnachtsvorbereitungen anfangen kann, schließlich stehen im Sommer schon die Lebkuchen in den Verkaufsregalen. Sie können auch schon anfangen, die nächsten Topflappen zu häkeln. Die sind als Weihnachtsgeschenk immer gern gesehen. Wenn ich als Weihnachtsbaumvermittler erfolgreich sein sollte, dann spendiere ich beim Abholen auch noch einen Glühwein und ich höre mir freiwillig das verbotene Weihnachtslied an.
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass seit dieser Woche wieder Wesselmänner im Stadtgebiet rumstehen. Das sind diese großen Plakatwände, auf denen in Kürze die ersten Wahlplakate für die Europawahl aufgeklebt werden. Schön ist zwar was anderes, aber das gehört wohl dazu. Die Organisation einer solchen Wahl ist in den Rathäusern immer mit ziemlich großem Aufwand verbunden, aber wir sind im Plan. Bisher läuft alles rund. Sogar der Dienstplan für den 9. Juni steht bereits. Wenn nicht noch überraschend eine Bundestagswahl dazwischenkommt. Ist dies auch die einzige Wahl in diesem Jahr, die es zu organisieren gilt.
Können Sie sich eigentlich vorstellen, dass es ein Schützenfest gibt, bei dem es keinen Wimpelschmuck über den Straßen gibt? Wir haben also ein Problem und das hängt mit den Windrädern zusammen. Die Schwerlasttransporte sind nämlich nicht nur schwer, sondern auch hoch und da fängt das Problem an. Die Lother Schützen haben mich deswegen in dieser Woche kontaktiert und auf Nachfrage bei Abo-Wind erhielt ich leider nicht die Rückmeldung, die ich erhofft hatte. Nach dem derzeitigen Terminplan wird es noch einige Schwerlasttransporte geben und zwar mindestens bis Mitte Mai. Diese Transporte benötigen eine Durchfahrtshöhe von mindestens sechs Metern. Bei den Rotorblättern noch deutlich höher. Denn diese werden in den Kurven auf den Selbstfahrern aufgerichtet, damit die Schleppkurven kleiner werden. Das alles ist mit einem Schützenfest doch recht unverträglich. Was machen wir denn jetzt?
Vielen Dank übrigens für die Müllsammelaktionen, die am Samstag in Siekholz und Glashütte durch die Dorfbewohner durchgeführt wurden. Ich finde es immer wieder klasse, was in allen Ortsteilen ehrenamtlich geleistet wird. Und positiv ist auch, dass die Menge des Mülls offensichtlich kleiner geworden ist.
In dieser Woche tagten auch wieder die parteilosen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Die Frühjahrstagung fand diesmal beim Städte- und Gemeindebund in Düsseldorf statt. Die Probleme der Kommunen sind wirklich erdrückend und leider zu einem erheblichen Teil durch die Politik in Berlin und Düsseldorf verursacht und das, obwohl die Kommunen immer wieder vor diesen Problemen gewarnt haben. Entsprechend groß ist die Wut der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Das bestätigt zwar, dass ich mit meiner Meinung nicht allein bin, das hilft uns allerdings auch nicht weiter. Unsere Aufgabe ist es, trotzdem das Beste daraus zu machen, auch wenn es schwerfällt.